SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Montag, den 14.05.2018 um 10.30 UTC



Zunächst wechselhaft und nur mäßig-warm. Am Wochenende im Süden noch Gewitter,
im Norden Wetterbesserung und Temperaturanstieg.
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Synoptische Entwicklung bis zum Montag, den 21.05.2018


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitaums liegen wir auf der Westseite
eines hochreichenden Tiefs über Polen. Dem steht ein Höhenkeil gegenüber, der
sich vom Ostatlantik in Richtung der Britischen Inseln erstreckt. Dies stützt am
Boden eine Hochdruckzone über den Britischen Inseln und dadurch wird mit einer
Nordströmung etwas kühlere Luft zu uns geführt. Eine nicht sonderlich stark
ausgeprägte Kaltfront überquert vor allem den Westen und erreicht am Abend die
Alpen. Das sorgt dann vor allem im Süden noch für Regen. Am Freitag stößt vom
Nordmeer her ein weiteres Höhentief nach Süden in Richtung Nordsee vor und es
bildet sich in der Kombination mit dem polnischen Höhentief ein Dipol. Diese
Konstellation sorgt vor allem im Norden für unbeständiges Wetter mit Regen und
im Küstenbereich für Wind. An beiden Tagen wird die 20-Grad-Marke kaum erreicht.


Am Samstag schwächt sich der östliche Bereich des Dipols auf Kosten des
westlichen Teils ab und als Ergebnis liegt dann über Deutschland ein Höhentief
womit auch Luft mit einer T850 von unter 0 Grad auf die Mittelgebirge
übergreift. Es sorgt vor allem im Norden und im Nordosten für Regen, ohne das es
Signale für ein markantes Niederschlagsereignis gibt.
Das Höhentief beschäftigt uns auch am Sonntag, da es sich zwar etwas abschwächt
und sich kaltlufttropfen-artig in Richtung Südwesten verlagert. Das führt im
Bereich der Ostsee und vor allem in Süddeutschland zu Regen. Dabei kann es auch
zu einer Überschreitung der Mengen für ein markantes Dauerregenereignis kommen.
Immerhin wird auf der Ost- und Nordseite des Höhentiefs wieder etwas wärmere
Luft in die Mitte und den Norden geführt, sodass die Höchsttemperaturen
teilweise über 20 Grad ansteigen können.

Am Montag wird das Höhentief von einem Langwellentrog, der vom Atlantik in
Richtung Britische Inseln verlagert, wieder in Richtung Osten gedrückt und
erreicht somit die Alpen. Das stützt am Boden eine Tiefdruckrinne, die sich vom
Südosten mehr und mehr zonal in den Süden und die Mitte ausbreitet. In ihrem
Bereich sind Regenfälle zu erwarten ohne dass es Hinweise auf ein markantes
Niederschlageereignis gibt.

In der erweiterten Mittelfrist ab Dienstag schwächt sich das Höhentief ab,
allerdings kommt es im Trogbereich zu einem Cut-Off und das resultierende
Höhentief verlagert sich von Frankreich in Richtung Süddeutschland und
Alpenraum. Somit ist es vor allem in der Mitte und im Süden für weiterhin
unbeständiges Wetter bei wenig Temperaturänderung.

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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Anfangs besteht eine recht gut Übereinstimmung zwischen dem aktuellen Lauf und
den Vorläufen. Die Einbindung des Höhentiefs über der Nordsee wurde erst vom
gestrigen 12UTC-Lauf ins Spiel gebracht, im gestrigen 00UTC-Lauf existierte
diese Lösung noch nicht. Das "Rumeiern" des Tiefs in der Folgezeit wird von den
beiden letzten Läufen recht ähnlich simuliert ohne dass von einer Kongruenz der
beiden Lösungen gesprochen werden kann. Der neue Lauf löst das Höhentief dann
auch deutlich früher auf. Auch das Übergreifen und Abtropfen des Troges in der
erweiterten Mittelfrist sieht beim neuen Lauf etwas anders aus als beim Vorlauf.


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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis Freitag sind sich die Modelle weitgehend einig. Das Übergreifen des
westlichen Cut-Offs am Freitag wird dann von den Modellen recht unterschiedlich
simuliert. Dabei sind sich IFS und GFS am Samstag wieder recht ähnlich. Beim GFS
liegt dann das Höhentief am Sonntag deutlich weiter im Osten als bei ICON und
IFS. Auch am Sonntag und Montag würde man IFS und ICON eher in einem Cluster
zusammenfassen, da sie beide Signale für ein Höhentief über dem Alpenraum
aufweisen. Bei GFS bleibt davon nur eine Potentialrinne um ein kräftiges
Höhentief über Südskandinavien übrig, das sich nach SW bis nach Frankreich
erstreckt.
Insgesamt bestehen somit deutliche Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren
Entwicklung.

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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalysen zeigen für Donnerstag und Freitag 3 Cluster, wobei sich der
aktuelle Lauf in Cluster 2 befindet. Die Cluster unterscheiden sich bei uns nur
unwesentlich. Für das Pfingstwochenende werden 2 Cluster gerechnet wobei der
aktuelle Lauf sich in Cluster 1 befindet. Die Clusteranalysen stützen den
aktuellen Lauf mit recht freundlichen Aussichten im Norden und unbeständigen
Gegebenheiten im Bereich des niedrigen Potentials im Süden.

Die Rauchfahne einer Station aus der Mitte von Deutschland zeigt von Donnerstag
bis Samstag leichten Temperaturrückgang. Danach steigt die Temperatur wieder
leicht an. Trockene Tage sind demnach eher wenig wahrscheinlich. Das
Geopotential steigt ab Samstag langsam an.

Insgesamt liegen die Ensemblevorsagen auf einer Linie mit dem aktuellen Lauf des
IFS. Insgesamt zeichnet sich eine Linie ab, im Norden recht gut, im Süden
unbeständig. Im Detail kann es allerdings noch deutliche Schwankungen geben,
womit für das Wochenende Fragezeichen bleiben.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI gibt für Donnerstag Niederschlagssignale im Bereich der östlichen
Mittelgebirge und der Alpen und weiterhin Signale für Wind im Bereich der
Nordseeküste. In den Folgetagen gibt es keine Hinweise mehr auf ein markantes
oder sogar unwetterartiges Ereignis.

Niederschlag:
Die Ensemblevorhersagen zeigen vor allem am Donnerstag noch schwache Signale für
ein markantes Niederschlagsereignis. Weiterhin gibt es für Samstag schwache
Signale für ein mögliches Dauerregenereignis. Auch am Montag und Dienstag gibt
es schwache Signale für ein Niederschlagereignis im Süden.

Wind:
Vor allem am Donnerstag gibt es Signale für stürmische Böen (Bft 8) im Bereich
der Nordsee. Für den Rest des mittelfristigen Vorhersagezeitraums gibt es
allenfalls schwache Signale für markante Böen.

Gewitter:
Die PTPs geben von Donnerstag bis Sonntag in Süddeutschland Signale für
Gewitter.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW-IFS, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich

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