SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 28.08.2015 um 10.30 UTC
Am Montag nochmals starke Wärmebelastung, danach von Nordwesten her beginnende
Abkühlung mit im Vorfeld gewittrigen Niederschlägen. Am Alpenrand im Laufe des
Dienstag gebietsweise Dauerregen möglich. Ab Mittwoch durchwegs kühl.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 04.09.2015
Am Montag liegt Deutschland auf der Vorderseite eines weit nach Süden reichenden
Höhentroges über Westeuropa und dem Ostatlantik in einer südwestlichen
Höhenströmung. Mit ihr war zuvor schon sehr warme bis heiße Luft aus
subtropischen Breiten zu uns gelangt. Am Boden hat sich dabei ein flaches Tief
gebildet, dessen Zentrum sich von Benelux Richtung Deutsche Bucht verlagert.
Dieses Tief zieht unter Intensivierung weiter Richtung Südskandinavien. Seine
Kaltfront erfasst ab der 2. Tageshälfte des Montags das nordwestliche
Deutschland und überquert die Nordwesthälfte bis Tagesende. Auf seiner Rückseite
strömt kühle Luft aus dem Nordmeerraum ein. Dabei nimmt der Wind am Dienstag an
der Küste und in den küstennahen Gebieten immer mehr zu.
Während der westeuropäische Höhentrog am Dienstag und Mittwoch von Nordwesten
her immer wieder regeneriert wird und dadurch nahezu stationär bleibt, kommt die
Kaltfront bis Dienstag abend bis zu den Alpen voran und verbleibt dort
schleifend. Die Temperaturen sinken am Dienstag bis auf den äußersten Osten und
Südosten deutlich unter die Marke von 25°C, am Mittwoch dann auch in den übrigen
Gebieten.
An den Folgetagen verlagert sich der nördliche Teil des westeuropäischen
Höhentroges Richtung Südskandinavien, wodurch auch im Bodendruckfeld die
Zyklonalität über Norddeutschland zunimmt. Der südliche Teil bleibt zwar nahezu
ortsfest über Westeuropa, weitet sich aber ostwärts aus, wodurch die Labilität
auch im Süden Deutschlands zunimmt. Letztlich folgt aus dieser Entwicklung ein
kühler Witterungsabschnitt spätestens ab Wochenmitte mit Schauertätigkeit
schwerpunktmäßig in Norddeutschland aber auch südlich der Donau.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom EZMW produziert ein sehr ähnliches Ergebnis wie der
Lauf von gestern 00 UTC.
Danach greift am Montag ab der 2. Tageshälfte von Nordwesten her eine Kaltfront
auf Deutschland über und leitet einen Temperaturrückgang ein, der am Dienstag
weitgehend ,abgeschlossen ist. Die Kaltfront löst auf ihrem Weg nach Südosten
lokal kräftige Schauer mit Starkregenpotential aus, im Süden Deutschlands dann
auch Gewitter. Sie schleift letztlich am Alpenrand, wo es nach den neuesten
Ergebnissen auch zu anhaltendem Regen kommt(Dauerregenkriterium: über 25 l/m² in
12 Stunden).
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die von Montag zu Dienstag beginnende Abkühlung verläuft zwischen ECMF und GFS
auf der einen Seite und ICON auf der anderen Seite etwas unterschiedlich. Der
wesentliche Unterschied ist, das am Montag Mittag mit Zentrum über Südnorwegen
und Mittelschweden ein voll entwickeltes Tief liegt, dessen Kaltfront
Deutschland zügig südostwärts überquert. Bis zum Nachmittag liegt die
Nordwesthälfte bereits unter dem Zustrom kühler Luft. Bei ECMF und GFS liegen
zur selben Zeit flache Tiefs über der Deutschen Bucht bzw. über Mitteleuropa,
die zunächst nur wenig Antrieb für ein Vorankommen der Kaltfront liefern.
Dennoch ist auch dort eine anschließende zügige Intensivierung der
Tiefdruckgebiete festzustellen, so dass die Abkühlung in Deutschland bis
Dienstag mittag wieder auf Gleichstand ist.
Ab Donnerstag bleibt die Höhenströmung bei allen Modellen zyklonal geprägt, bei
GFS und ICON stellt sich am Boden eine lebhafte nordöstliche Strömung ein,
während ECMF eine nördliche und z. T. leicht zyklonal geprägte Strömung erkennen
lässt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Es liegen im Zeitraum bis 72 h 3 Cluster vor, wobei der Kontrolllauf in Cluster
1, der Hauptlauf in Cluster 3 liegt. Dieser ist mit 50 Membern am stärksten
besetz. Er betont die Bildung eines abgeschlossenen Höhentiefs über Westeuropa,
während die anderen Cluster dort eine Trogstruktur hervorarbeiten.
Im Zeitraum 120 bis 168 h sind vier Cluster bestimmt worden mit Kontrolllauf in
Cluster 1 und Hauptlauf in Cluster 2. Allen gemeinsam ist, dass sie ein durch
Höhentief (Cluster 2) bzw. Höhentrog bestimmtes Szenario über Mitteleuropa
erwarten.
Die Rauchfahne für Offenbach zeigt sehr einheitlich den Montag abend
einsetzenden deutlichen Temperaturrückgang, der auch durch die GFS-Ensembles
bestätigt wird.
Auch ab Dienstag bewegen sich die Temperaturen von 30 bis 50% der Ergebnisse mit
Abweichungen von +- 3 K vom in einem relativ eng begrenzten Rahmen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI deutet auch am Montag für die Südosthälfte Deutschland noch auf starke
Wärmebelastung hin.
Cosmo-Leps biete erst über das 90% Perzentil in der Nacht zu Dienstag im
Südwesten Deutschlands Regenmengen von über 25 l/m² in 12 Stunden an, in der
Nacht zu Mittwoch auch im äußersten Südosten Deutschlands. Da zeigt im Übrigen
auch ECMF EPS. Sonst sind die Hinweise auf ergiebige Niederschlagsmengen nur
schwach.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, operationelle Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer
ausgegeben am Freitag, den 28.08.2015 um 10.30 UTC
Am Montag nochmals starke Wärmebelastung, danach von Nordwesten her beginnende
Abkühlung mit im Vorfeld gewittrigen Niederschlägen. Am Alpenrand im Laufe des
Dienstag gebietsweise Dauerregen möglich. Ab Mittwoch durchwegs kühl.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 04.09.2015
Am Montag liegt Deutschland auf der Vorderseite eines weit nach Süden reichenden
Höhentroges über Westeuropa und dem Ostatlantik in einer südwestlichen
Höhenströmung. Mit ihr war zuvor schon sehr warme bis heiße Luft aus
subtropischen Breiten zu uns gelangt. Am Boden hat sich dabei ein flaches Tief
gebildet, dessen Zentrum sich von Benelux Richtung Deutsche Bucht verlagert.
Dieses Tief zieht unter Intensivierung weiter Richtung Südskandinavien. Seine
Kaltfront erfasst ab der 2. Tageshälfte des Montags das nordwestliche
Deutschland und überquert die Nordwesthälfte bis Tagesende. Auf seiner Rückseite
strömt kühle Luft aus dem Nordmeerraum ein. Dabei nimmt der Wind am Dienstag an
der Küste und in den küstennahen Gebieten immer mehr zu.
Während der westeuropäische Höhentrog am Dienstag und Mittwoch von Nordwesten
her immer wieder regeneriert wird und dadurch nahezu stationär bleibt, kommt die
Kaltfront bis Dienstag abend bis zu den Alpen voran und verbleibt dort
schleifend. Die Temperaturen sinken am Dienstag bis auf den äußersten Osten und
Südosten deutlich unter die Marke von 25°C, am Mittwoch dann auch in den übrigen
Gebieten.
An den Folgetagen verlagert sich der nördliche Teil des westeuropäischen
Höhentroges Richtung Südskandinavien, wodurch auch im Bodendruckfeld die
Zyklonalität über Norddeutschland zunimmt. Der südliche Teil bleibt zwar nahezu
ortsfest über Westeuropa, weitet sich aber ostwärts aus, wodurch die Labilität
auch im Süden Deutschlands zunimmt. Letztlich folgt aus dieser Entwicklung ein
kühler Witterungsabschnitt spätestens ab Wochenmitte mit Schauertätigkeit
schwerpunktmäßig in Norddeutschland aber auch südlich der Donau.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der neue Modelllauf vom EZMW produziert ein sehr ähnliches Ergebnis wie der
Lauf von gestern 00 UTC.
Danach greift am Montag ab der 2. Tageshälfte von Nordwesten her eine Kaltfront
auf Deutschland über und leitet einen Temperaturrückgang ein, der am Dienstag
weitgehend ,abgeschlossen ist. Die Kaltfront löst auf ihrem Weg nach Südosten
lokal kräftige Schauer mit Starkregenpotential aus, im Süden Deutschlands dann
auch Gewitter. Sie schleift letztlich am Alpenrand, wo es nach den neuesten
Ergebnissen auch zu anhaltendem Regen kommt(Dauerregenkriterium: über 25 l/m² in
12 Stunden).
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die von Montag zu Dienstag beginnende Abkühlung verläuft zwischen ECMF und GFS
auf der einen Seite und ICON auf der anderen Seite etwas unterschiedlich. Der
wesentliche Unterschied ist, das am Montag Mittag mit Zentrum über Südnorwegen
und Mittelschweden ein voll entwickeltes Tief liegt, dessen Kaltfront
Deutschland zügig südostwärts überquert. Bis zum Nachmittag liegt die
Nordwesthälfte bereits unter dem Zustrom kühler Luft. Bei ECMF und GFS liegen
zur selben Zeit flache Tiefs über der Deutschen Bucht bzw. über Mitteleuropa,
die zunächst nur wenig Antrieb für ein Vorankommen der Kaltfront liefern.
Dennoch ist auch dort eine anschließende zügige Intensivierung der
Tiefdruckgebiete festzustellen, so dass die Abkühlung in Deutschland bis
Dienstag mittag wieder auf Gleichstand ist.
Ab Donnerstag bleibt die Höhenströmung bei allen Modellen zyklonal geprägt, bei
GFS und ICON stellt sich am Boden eine lebhafte nordöstliche Strömung ein,
während ECMF eine nördliche und z. T. leicht zyklonal geprägte Strömung erkennen
lässt.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Es liegen im Zeitraum bis 72 h 3 Cluster vor, wobei der Kontrolllauf in Cluster
1, der Hauptlauf in Cluster 3 liegt. Dieser ist mit 50 Membern am stärksten
besetz. Er betont die Bildung eines abgeschlossenen Höhentiefs über Westeuropa,
während die anderen Cluster dort eine Trogstruktur hervorarbeiten.
Im Zeitraum 120 bis 168 h sind vier Cluster bestimmt worden mit Kontrolllauf in
Cluster 1 und Hauptlauf in Cluster 2. Allen gemeinsam ist, dass sie ein durch
Höhentief (Cluster 2) bzw. Höhentrog bestimmtes Szenario über Mitteleuropa
erwarten.
Die Rauchfahne für Offenbach zeigt sehr einheitlich den Montag abend
einsetzenden deutlichen Temperaturrückgang, der auch durch die GFS-Ensembles
bestätigt wird.
Auch ab Dienstag bewegen sich die Temperaturen von 30 bis 50% der Ergebnisse mit
Abweichungen von +- 3 K vom in einem relativ eng begrenzten Rahmen.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
EFI deutet auch am Montag für die Südosthälfte Deutschland noch auf starke
Wärmebelastung hin.
Cosmo-Leps biete erst über das 90% Perzentil in der Nacht zu Dienstag im
Südwesten Deutschlands Regenmengen von über 25 l/m² in 12 Stunden an, in der
Nacht zu Mittwoch auch im äußersten Südosten Deutschlands. Da zeigt im Übrigen
auch ECMF EPS. Sonst sind die Hinweise auf ergiebige Niederschlagsmengen nur
schwach.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, operationelle Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. R. Hering-Zieringer
