DWD -> Regionenwetter - Baden-Württemberg -

VHDL16 DWSG 271000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Samstag, 27.06.2015, 11:30 Uhr

Von Westen Schauer, vereinzelt Gewitter. Am Nachmittag und Abend
starke, teils auch unwetterartige Gewitter möglich.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Vormittag und Mittag ist es oft stark bewölkt und von Westen
ziehen Schauer und auch einzelne Gewitter durch. Später stellt sich
ein Mix aus Sonne und Wolken ein. Im Laufe des Nachmittags und am
Abend werden die Gewitter wieder zahlreicher und kräftiger, besonders
Richtung Schwäbische Alb und südöstlich davon muss teilweise mit
unwetterartigen Entwicklungen gerechnet werden. In Baden bleibt es
abends dann schon oft trocken. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen
21 Grad im Bergland und 27 Grad am Rhein. Der Wind weht mäßig, in
Böen stark und in Gewitternähe stürmisch aus West. Bei kräftigen
Gewittern sind vor allem in der Südosthälfte örtlich schwere
Sturmböen möglich! In den Hochlagen des Schwarzwaldes treten
unabhängig von den Gewittern einzelne stürmische Böen auf.

In der Nacht zu Sonntag ziehen letzte Schauer und Gewitter aus
Oberschwaben Richtung Schweiz und ins Oberallgäu ab. Nachfolgend
lockern die Wolken von Westen her auf. Die Tiefstwerte liegen um 15
Grad an Rhein und Neckar und 7 Grad im Bergland. Der Wind flaut ab.

Der Sonntag beginnt meist mit Sonne. Im Laufe des Vormittags bilden
sich Quellwolken, im Laufe des Nachmittags ziehen von Westen her
wieder dichtere Wolken heran. Es bleibt aber trocken. Die Temperatur
steigt bei schwachem bis mäßigem Wind aus nördlichen Richtungen auf
Höchstwerte zwischen 21 Grad im Bergland und 27 Grad am Kaiserstuhl.

Die Nacht zum Montag verläuft im Süden gering bewölkt oder klar, im
Norden wolkig, aber auch dort meist trocken. Die Temperatur sinkt auf
15 bis 8 Grad.

Am Montag scheint verbreitet die Sonne. Im Tagesverlauf bildet sich
vor allem über dem Bergland Quellbewölkung, es bleibt aber trocken.
Die Luft erwärmt sich auf 23 Grad im Hotzenwald bis 29 Grad im
südlichen Rheintal. Der westliche Wind bleibt meist schwach.

In der Nacht zu Dienstag ist es überwiegend sternenklar. Es bleibt
mit Tiefstwerten zwischen 17 Grad am mittleren Neckar und 9 Grad im
Bergland mild.

Am Dienstag wird es sonnig bei einem oft wolkenlosen Himmel. Die
Temperatur steigt auf hochsommerlich Werte zwischen 26 Grad im
Bergland und bis 32 Grad am Hochrhein. Der Wind weht schwach, in Böen
mäßig bevorzugt aus östlichen Richtungen.

In der Nacht zum Mittwoch ist es klar. Dabei geht die Temperatur auf
18 bis 11 Grad zurück.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Samstag, den 27.06.2015, 11:30 Uhr -
"Heute muss bis zum Abend in Richtung Süden und Osten noch mit
weiteren schauerartigen Niederschlägen gerechnet werden. Auch
Gewitter sind mit dabei, die von Starkregen, Sturmböen und Hagel
begleitet auch einmal kräftig ausfallen können. Unwetterartige
Entwicklungen sind zwar nicht ausgeschlossen, sollten aber die
Ausnahme bilden.

Am morgigen Sonntag setzt dann allgemeine Wetterberuhigung ein und
vor allem in der Südhälfte wird es dank eines namelosen Zwischenhochs
längere Zeit Sonnenschein geben und es bleibt trocken bei 23 bis 27
Grad. Viele Wolken gibt es noch in Richtung Osten und Nordosten, dort
fallen anfangs auch noch ein paar Tropfen, ehe es auch dort später
freundlicher wird. Im Nordwesten verdichten sich mit den Ausläufern
von Tief Pascal I allerdings die Wolken bereits im Laufe des
Vormittages wieder. Dort beginnt es in Richtung Abend auch zu regnen.
Die Maxima liegen in der Nordhälfte nur zwischen 18 und 23 Grad. Der
Regen breitet sich schließlich in der Nacht auf Montag über der
gesamten Nordhälfte aus und zieht am Montag schließlich ostwärts ab.
Und das war es dann mit dem Regen für längere Zeit, wenn man von
einzelnen schwachen Schauern am Montag im Norden absieht. Dann macht
sich der Sommer auf den Weg und es wird länger Zeit trocken bleiben.

Man mag es ja aktuell noch kaum glauben, dass es der Hochsommer doch
tatsächlich wissen möchte, aber bereits in der vergangenen Woche
hatten sich die Anzeichen für eine Hitzewelle verdichtet. Trotz der
damals noch bestehenden Unsicherheiten hat der ein oder andere
"Meteorologe" bereits in den Medien mit der 40 Grad Marke gedroht.
Dabei sollte man wissen, dass die 40 Grad Marke eine außergewöhnlich
hohe Temperatur bei uns ist und diese Marke in der Vergangenheit
lokal eng begrenzt nur ganz selten überschritten wurde. Der im
offiziellen Messnetz bisher höchste Temperaturwert wurde in Freiburg
und Karlsruhe im August 2003 mit 40.2 Grad gemessen.

Und wie es nun eben so ist, wenn man so weit im Voraus eine solch
gewagte und mit großen Unsicherheiten behaftete Prognose publiziert
... die 40 Grad sind vorerst nicht in Reichweite! Nichts desto trotz,
ein hochsommerlicher und heißer Witterungsabschnitt steht großen
Teilen von Deutschland im Verlauf der nächsten Woche ins Haus. Aber
wie kommt es dazu?

Dafür muss man einen Blick auf die Höhenströmung richten, die einen
entscheidenden Anteil an der Wetterentwicklung am Boden hat. In der
Höhe gibt es Berge und Täler die vereinfach gesagt mit Hochs und
Tiefs am Boden in Verbindung gebracht werden können. In der jüngeren
Vergangenheit waren diese Berge nur flach und die Täler auch nicht
sehr tief. Bei solch einer Konstellation spricht man von einer
zonalen geprägten Großwetterlage, bei der sich Tiefdruckgebiete und
Hochs rasch abwechseln und damit zu einem typisch wechselhaften
Wettercharakter führen.

Diese Grundkonstellation ist nun im Begriff sich zu umzustellen.
Über dem östlichen Nordatlantik soll sich ein Höhentrog stark nach
Süden ausweiten. Nutzt man die bildliche Darstellung von oben, kann
man von einer deutlichen Vertiefung des Tals sprechen. Nun sind die
Täler und Berge in der Nordhemisphäre alle miteinander verbunden.
Wenn sich also irgendwo ein tiefes Tal auftut, muss gleichzeitig
stromabwärts (also östlich davon) ein hoher Berg aufgetürmt werden.
Die Berge heißen in der Meteorologensprache Höhenrücken oder Keil.
Ein ebensolcher breiter und von Nordafrika bis zum Nordmeer
reichender Höhenkeil beeinflusst ab Dienstag große Teile von West-
und Mitteleuropa. Die Folge sind Sonne satt und kein Niederschlag.
Und noch mehr ... mit der zunehmend auf südliche bis südwestliche
Richtungen drehenden Strömung werden heiße Luftmassen aus Nordafrika
und der Sahararegion angezapft. Dies beeinflussen zunächst Spanien,
Frankreich und England, kommen aber Stück für Stück auch in Richtung
Deutschland voran, sodass bis zum Freitag fast überall die
Hitzeschwelle von 30 Grad.

Wie langanhaltend die bevorstehende Hitzewelle nun sein wird, ist
aufgrund der mit der Vorhersagezeit zunehmenden Unsicherheit noch
nicht absehbar. Es spricht allerdings einiges dafür, dass es der
Sommer nun so richtig wissen möchte. Es ist durchaus möglich, dass es
in einigen Regionen für mindestens eine Woche die Hitzemarke von 30
Grad überschritten wird.
Das wiederum birgt natürlich auch Gefahren. Das gilt vor allem für
ältere und kranke Menschen, aber auch Babies und Kleinkindern macht
solch eine langanhaltende Hitze zu schaffen, insbesondere dann, wenn
auch die Nächte keine richtige Erholung mehr bieten. Auch wenn man
ersteinmal vermuten würde, dass schwere Gewitter die größte Gefahr
für Leib und Leben darstellen, sterben tatsächlich die meisten
Menschen durch langanhaltende Hitzewellen. In den Nachrichten waren
und sind Indien und Pakistan derzeit ein Thema, der ein oder andere
kann sich aber sicher auch noch an den August 2003 erinnern.

Klar am schadensträchtigsten sind sehr wohl die Gewitter oder
Überschwemmungen durch Dauerniederschläge und Ihnen gilt daher auch
eine große Beachtung im Warnmanagement. Nichtdestotrotz stellt Hitze
eine nicht zu verachtende und oft unterschätzte Gefahr dar und das
sollte bei aller Vorfreude auf den bevorstehenden hochsommerlichen
Witterungsabschnitt nicht vergessen werden."

Das erklärt Dipl.- Met. Marcus Beyer von der Wettervorhersagezentrale
des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach zum Wetter der
kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
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Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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Mit freundlichen Grüßen
Ihre Pressestelle des DWD

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