SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 31.01.2015 um 10.30 UTC



Winterlich mit zeitweisem Schneefall.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 07.02.2015


Am Dienstag beherrscht ein extrem breiter Langwellentrog ganz Europa; das
Bodendruckfeld am Südwestrand eines Tiefs über der Ostsee wird über Deutschland
zunehmend gradientschwach.
Am Mittwoch wird der Trog etwas schmaler, da sich ein Rücken vom Mittelmeer bzw.
von der Balkanhalbinsel her kräftigt und sich bin nach Polen hin ausweitet. Ein
Tief im westlichen Mittelmeer verstärkt sich etwas, so dass unser Gebiet im
Tagesverlauf an dessen Nordflanke in eine nördöstliche Bodenströmung gerät.
Am Donnerstag entsteht über dem westlichen Mittelmeer ein Höhentief, während der
nördliche Teil des Langwellentroges ostwärts in Richtung Nordrussland abwandert.
Der Bodendruckgradient über Deutschland verschärft sich noch etwas, so dass der
Nordostwind noch zunimmt.
Am Freitag schwenkt ein Rücken von den Britischen Inseln und der Nordsee her zum
Tagesende nach Norddeutschland. Vorderseitig dieses Rückens verlagert sich
analog ein Bodenhochkeil von Norden her nach Deutschland hinein, wodurch die aus
Nordosten eingeflossene kontinentale Kaltluft zur Ruhe kommt.
Am Samstag wird durch eine Austrogung vom Nordmeer her der Rücken über
Deutschland unter Abschwächung südwärts abgedrängt. Der Trog weitet sich bis
Tagesende bis zu den Alpen hin aus und dominiert dann vor allem das mittlere und
östliche Deutschland.

Im erweiterten Mittelfristzeitraum wird zum Ende (t+240h), ebenso wie gestern,
der Übergang zu einer westlichen Bodenströmung simuliert.

Der Großwetterlagen-Forecast-Tree nach Paul James aufgrund des gestrigen 12
UTC-ECMF-EPS zeigt am Dienstag für alle Member die GWL Nz (Nord, zyklonal).
Dagegen ist am Mittwoch die vorherrschende Großwetterlage NEz (Nordost,
zyklonal) mit 37 Fällen, der Rest teilt sich auf in Nz und TM (Tief
Mitteleuropa). Am Donnerstag und Freitag verstärkt sich die Dominanz von NEz
noch (44 resp. 45 Fälle), während am Samstag zwar immer noch NEz mit 28 Membern
am häufigsten ist, aber auch eine veritable Menge an Na dazutritt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-ECMF-Laufs im Vergleich zum gestrigen 00
UTC-Lauf ist bis einschließlich Samstag 00 UTC insgesamt gut. Am Sonntag 00 UTC
ist nun die Höhenströmungskonfiguration über Mitteleuropa wieder deutlich
zyklonal, während sich in der gestrigen Vorhersage ein Rücken von England zur
Ostsee erstreckte. Im Bodenfeld gibt es nun eine geostrophische Nordströmung,
leicht zyklonal gekrümmt und die 850 hPa-Temperatur liegt meist unter -10 Grad.
Montag 00 UTC bleibt es winterlich, mit Temperaturen weiterhin unter -10 Grad in
850 hPa und ein Hochkeil erstreckt sich von Westen her nach Deutschland hinein.
Gestern wurde noch eine kräftige westliche Bodenströmung simuliert.
Im Vergleich zum gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz durchweg gut.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


ICON stützt im wesentlichen die Prognosen des deterministischen ECMF-Laufs;
Donnerstag/Freitag ist die Bodendruckverteilung allerdings etwas zyklonaler, da
hier das Bodentief nicht über dem Balkan verbleibt wie im ECMF, sondern es nach
Polen und zum Baltikum ziehen soll. GFS ist dem ECMF recht ähnlich.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf von heute repräsentiert im Bodendruckfeld gut das
gesamte Ensemble. In Bezug auf die Höhendruckverteilung ist die Übereinstimmung
nur bis zur 168stündigen Vorhersage gut, 192stündig wird im ENS die Austrogung,
die im ECMFdet von Skandinavien bis zu den Alpen reicht, nicht prognostiziert;
der Langwellentrog befindet sich über Osteuropa. Analoges gilt dann auch noch
für den Termin t+216h. 240stündig sind ENS und der deterministische Lauf wieder
recht ähnlich strukturiert.
Der 120- bis 168stündige Vorhersagezeitraum wird heute in die Maximalzahl von
sechs Clustern unterteilt. Kontrolllauf und deterministischer Lauf liegen im
Cluster 3. 168stündig ist in allen Clustern der nordwestlich Deutschlands
liegende Rücken erkennbar. Insofern sind die einzelnen Cluster nicht sehr
unterschiedlich. Auch im Bodenfeld ist faktisch überall der von Westen nach
Deutschland gerichtete Keil wetterbestimmend. 192- bis 240stündig werden vier
Cluster angeboten, von denen die meisten 240stündig eine westliche Bodenströmung
über Deutschland aufweisen.
Die Rauchfahnen von Offenbach zeigen heute eine interessante Konstellation:
Während die 850 hPa-Temperatur von heute bis Freitag langsam und gleichmäßig
absinkt, steigt das Geopotential 500 hPa an und zwar bis zum Ende des 10tägigen
Vorhersagezeitraums (unter Betrachtung der wahrscheinlichsten Werte - Kumulation
der meisten Member). Von Dienstag bis Freitag herrscht eine Periode mit weniger
Niederschlagsbereitschaft. Bis zum 10. Folgetag bleibt es vermutlich winterlich
kalt, zumindest legen das die meisten der Member des Ensembles nahe, es gibt
aber Ausreißer der Temperatur nach oben (bis 5 Grad in 850 hPa).

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI gibt im mittelfristigen Vorhersagezeitraum keine Signifikanzsignale
bezüglich Windböen und Niederschlag. Im Hinblick auf die Maximumtemperatur gibt
es vor allem nach Südwesten zu negative Signale unter -0.5.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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