SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 281800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 28.01.2015 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Nasskalt und stürmisch, im Bergland und an den Küsten schwere Sturmböen. Im
Bergland teils markante Schneefälle und Verwehungen, im Norden und in der Mitte
auch Gewitter mit Sturmböen.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... greift ein markanter Höhentrog mit Drehzentrum etwa bei den Färöer-
Inseln auf Deutschland über. Die Trogachse verlagert sich recht rasch ostwärts.
Vorderseitig der scharf ausgeprägten Trogspitze sorgt in erster Linie PVA für
kräftige Hebung. Bei deren weiteren Ostverlagerung verliert die Trogspitze an
Kontur, die Advektion positiver Vorticity schwächt sich genauso wie die
Hebungsvorgänge ab.
Mit Annäherung des Troges wird im Laufe der Nacht sehr höhenkalte Meeresluft in
die Nordhälfte des Vorhersagegebietes advehiert und weitet sich bis
Donnerstagfrüh auch auf die mittleren Landesteile aus. Dabei sinken die
Temperaturen im 500 hPa-Niveau dort auf -35 bis -39 Grad, in 850 hPa auf etwa -6
Grad, die Luftmasse ist also hochreichend labil geschichtet.
Im Bodenfeld macht sich der Trogvorstoß in Form des inzwischen weitgehend
okkludierten Frontensystems eines zur Norwegischen See ziehenden Sturmtiefs
bemerkbar, das aktuell bereits den Nordwesten Deutschlands erreicht hat, sich im
Laufe der Nacht rasch weiter südostwärts verlagert und ausgangs der Nacht auch
die Alpen überquert.
Trotz mangelnder Labilität hat sich im Frontbereich vor allem aufgrund der
starken bodennahen Scherung (teilweise über 25 m/s in 0 bis 1 km) eine
linienförmig organisierte Schauerlinie entwickelt, in der es aktuell sogar zu
einzelnen Gewittern kommt und die das Vorhersagegebiet in den kommenden Stunden
überqueren wird. Bei Oberwinden von 50 bis 65 kn in 850 hPa kann es dabei vor
allem im Norden, Westen und in der Mitte auch in den Niederungen bzw. im
Binnenland kurzzeitig Sturm- oder schwere Sturmböen geben, orkanartige Böen sind
ebenfalls nicht vollkommen ausgeschlossen.
Auch im Vorfeld der Front frischt der Wind bereits kräftig aus Südwest auf und
es gibt - abgesehen vom Südosten - verbreitet starke bis stürmische Böen, an den
Küsten zunächst der Nord- und später auch der Ostsee sowie im Bergland
Sturmböen, in exponierten Lagen schwere Sturmböen. Auf freien Gipfeln (Brocken,
Fichtelberg, Alpen) kann es auch einzelne Orkanböen geben.
Nach Frontpassage nimmt der Wind aber vor allem in der Mitte und im Süden rasch
wieder ab.
Im Frontbereich kommt es zu schauerartigen Niederschlägen, wobei die
Schneefallgrenze rasch wieder auf etwa 400 m, teilweise auch tiefer, absinkt.
Auch in tieferen Lagen kann es Nassschnee oder Graupel geben, die kurzzeitig für
Glätte durch Schneematsch sorgen.
Oberhalb von 400 m fallen meist um 5 cm Neuschnee, stellenweise mehr. Nach Osten
und Süden zu dauern die Niederschläge länger an. So können sich die
Neuschneemengen vor allem in den Weststaulagen vom Thüringer Wald bis zum
Bayerischen Wald sowie im Schwarzwald auf 10 cm akkumulieren, stellenweise auch
auf 15 cm (nach COSMO_EU im Bayerwald und im Südschwarzwald auch noch etwas
mehr). Auch an den Alpen setzt in der zweiten nachthälfte Schneefälle ein, dabei
fallen dort bis ins südliche Alpenvorland etwa 10 cm Neuschnee, in Staulagen um
15 cm, im Allgäu in Staulagen auch über 20 cm.
Der stürmische Wind sorgt in freien Kammlagen für Schneeverwehungen.
Rückseitig der Front lockern die Wolken vor allem in der Mitte deutlich auf und
der Wind schläft dort ein. Dabei kann es bei leichtem Frost oder Bodenfrost
recht verbreitet Glätte durch überfrorene Nässe geben.
Mit Übergreifen der hochreichend labilen Luftmasse entwickeln sich vor allem im
Laufe der zweiten Nachthälfte im Norden und Nordwesten Schneeregen-, Schnee- und
Graupelschauer, bei einer ML-Cape von 100 bis 200 J/kg (Nordseeumfeld) können
auch kurze Gewitter dabei sein. Zwar sind weniger organisierte Strukturen zu
erwarten, dennoch sind in kräftigeren Schauern bei einem Oberwind von weiterhin
40 bis 50 kn in 850 hPa bis weit ins Binnenland hinein Sturmböen möglich. Dazu
kann es Glätte durch Schnee- und Graupelmatsch geben.

Donnerstag ... weitet sich der Trog noch ein wenig nach Süden aus, die -35
Grad-Isotherme in 500 hPa verläuft ziemlich genau über die Mitte Deutschlands.
Somit bleibt die Luftmasse im Norden und in der Mitte bei Temperaturen in 850
hPa um -6 Grad weiterhin hochreichend labil geschichtet. Somit können sich dort
weiterhin Schauer und Gewitter entwickeln, wobei vor allem vormittags und im
Bereich der Deutschen Bucht kleinere Randtröge auch für Hebung sorgen.
Entsprechend simuliert COSMO_EU dort Mengen bis über 20 mm in sechs Stunden
(ostfriesische Inseln). Auch ICON und ECMWF (von 00 UTC) simulieren dort die
höchsten RR-Summen, allerdings meist etwas nach Norden verschoben und mit
geringeren Mengen.
Im Binnenland sind es meist 1 bis 5 mm (im Stau der Mittelgebirge etwas mehr,
Harzstau bis 10 mm) mit nach Osten abnehmender Tendenz. Die Niederschläge fallen
meist bis in tiefe Lagen als Schneeregen, Schnee oder Graupel, wobei Glätte
durch Schneematsch auftreten bzw. sich örtlich auch eine dünne Schneedecke
ausbilden kann. Oberhalb von 200 m dominiert die Schneephase, oberhalb von 400 m
fallen 5 cm, in Staulagen bis 10 cm Neuschnee. Mit den Schauern kann es auch
wieder stürmische Böen geben, vereinzelt Sturmböen.
An der Südwest- bzw. Südflanke des Haupttroges verlagert sich im Tagesverlauf
ein kurzwelliger Anteil rasch von Irland bis zum Abend nach Benelux. Auf dessen
Vorderseite sorgt schon weit im Vorfeld WLA für Hebung, später auch mehr und
mehr PVA. Im Bodenfeld ist dabei nur ein flacher Trog bzw. eine flache Welle
erkennbar, deren Niederschlagsgebiet bereits in der Früh auf den Westen
übergreift und sich im Tagesverlauf auf die Mitte und den Südwesten Deutschlands
ausweitet. Dabei fällt in tiefen Lagen teils Schneeregen, teils Schnee, so dass
sich nur stellenweise eine dünne Schneedecke ausbildet, allerdings kann es
Glätte durch Schneematsch geben. Oberhalb von 200 m dominiert die Schneephase,
oberhalb von 400 m sollte das meiste auch bei leichtem Frost oder Temperaturen
um 0 Grad liegenbleiben. Meist werden bis zum Abend Mengen zwischen 1 und 7 mm
in 12 Stunden simuliert, in Staulagen der Mittelgebirge in der Mitte und im
Südwesten Deutschlands auch bis knapp über 10 mm, was in etwa 3 bis 10 cm, in
Staulagen bis 15 cm Neuschnee entsprechen würde. COSMO_EU simuliert im Hunsrück
allerdings auch recht hohe Mengen bis an die 20 mm, was strenggenommen schon
Unwetterkriterien genügen würde. Die externen Modelle ziehen dabei aber nicht
mit, wenngleich die Schwerpunktsetzung bei allen Modellen ähnlich ist. Bzgl.
eventueller Unwetterwarnungen sollte der Ball aktuell aber noch flach gehalten
werden, wenngleich solch kleinräumige, fast schon mesoskalige Ereignisse im
Trogbereich immer für Überraschungen gut sind.
Etwas begünstigt bleibt der Südosten. Dort klingen die Niederschläge (dort
weitgehend als Schnee) im Tagesverlauf ab, wobei in den Staulagen des Allgäus
und der ostbayerischen Mittelgebirge nochmals bis über 5 cm Neuschnee
zusammenkommen können.
Der Wind weht an der Südflanke des sich kaum mehr verlagernden und sich sogar
noch ein wenig vertiefenden Sturmtiefs vor der südnorwegischen Küste weiterhin
lebhaft aus Südwest. Er frischt im Tagesverlauf alleine schon aufgrund der
erhöhten Labilität und besseren turbulenten Durchmischung der Grundschicht auch
im Süden und in der Mitte wieder auf. Mit Ausnahme Südostbayerns kann es auch
außerhalb der Schauer recht verbreitet starke Windböen, vor allen nach Norden zu
auch stürmische Böen geben. An den Küsten gibt es Sturmböen, auf den Bergen
teils auch noch schwere Sturmböen.
Mit Annäherung der flachen welle am Nachmittag und Abend fächert allerdings der
Druckgradient auf und der Wind lässt allgemein nach.
Die Sonne dürfte sich am häufigsten in der Osthälfte zeigen und die Temperaturen
steigen meist auf 1 bis 6 Grad, im Oberrheingraben vielleicht sogar etwas höher,
im Bergland liegen sie um 0 Grad.

In der Nacht zum Freitag überquert der oben angesprochene Kurzwellentrog
Deutschland von West nach Ost und befindet sich Freitagfrüh über der Osthälfte.
Ein weiterer Kurzwellentrog, dessen Trogspitze scharf ausgeprägt ist, erreicht
Freitagfrüh den Ostausgang des Ärmelkanals.
Im Bodenfeld ist an den Kurzwellentrog eine Konvergenz gekoppelt, die
Deutschland ebenfalls ostwärts überquert. Dabei kommt es zu weiteren
schauerartigen Niederschlägen, die meist bis in tiefe Lagen als Schnee oder
Graupel fallen. Vor allem im Nordwesten und Westen sind auch kurze Gewitter
möglich.
Wie häufig bei Troglagen über Mitteleuropa kommen die Modelle bzgl. der
räumlichen Verteilung und Intensität der Niederschläge zu recht
unterschiedlichen Ergebnissen, da sich viele Vorgänge im mesoskaligen Scale
abspielen, die so weit im Vorfeld noch nicht richtig erfasst werden können. So
simulieren zwar sowohl GFS als auch COSMO_EU die Konvergenz, allerdings
simuliert GFS am Nordende der Konvergenz ein abgeschlossenes Bodentief mit einem
Kerndruck von etwa 969 hPa, während im COSMO_EU dort nur eine trogförmige
Ausbuchtung erkennbar ist. Als Folge dessen hat GFS für Teile des nördlichen
Niedersachsens bis in den Hamburger Raum RR-Mengen bis an die 15 mm auf der
Karte, während COSMO_EU dort nur 5 bis 10 mm simuliert. COSMO_EU simuliert
dagegen - auch staubedingt - hohe Mengen bis über 20 mm in 12 Stunden im Allgäu
und im Bayerischen Wald.
Für die übrigen Regionen werden meist 1 bis 5 mm simuliert, in den Staulagen der
Mittelgebirge auch bis 10 cm. Entsprechend ist im Bergland weiterhin mit
Schneefällen bis in den markanten Warnbereich zu rechnen, gebietsweise, nach GFS
halt vor allem im nördlichen Niedersachen und im Hamburger Raum, auch in den
Niederungen. Dennoch dürfte es die höchsten Mengen mit über 15 cm, im Stau auch
über 20 cm, in exponierten Staulagen des Oberallgäus auch bis 30 cm in 12
Stunden im Allgäu und im Bayerischen Wald geben.
Auch in den Niederungen muss bei Temperaturen um oder knapp unter 0 Grad -
lediglich an den Küsten und stellenweise am Rhein bleibt es wohl frostfrei -
verbreitet mit Glätte durch überfrorene Nässe, Schneematsch und Schnee gerechnet
werden.
Der Wind lässt weiterhin nach, starke Böen gibt es auch an den Küsten kaum mehr,
lediglich in freien Kammlagen der Mittelgebirge und auf den Alpengipfeln gibt es
stürmische Böen und weiterhin Schneeverwehungen.

Freitag ... greift ein weiterer Kurzwellentrog vom Ärmelkanal her auf
Deutschland über und erreicht bis zum Abend die mittleren Landesteile. Auch auf
dessen Vorderseite wird gebietsweise markante Hebung simuliert. Nach wie vor
kommt es vor allem in den Bodenfeldern der einzelnen Modelle zu noch größeren
Differenzen, vor allem GFS hat eine recht interessante Version auf der Karte
(siehe unten: Modellvergleich).
COSMO_EU simuliert dabei die stärkste Entwicklung mit einem Bodentief (Kerndruck
am Abend ca. 960 hPa) über der mittleren Nordsee. ICON zeigt eine deutlich
flachere Tiefdruckrinne, die bis nach Nordwestdeutschland reicht, allerdings
kaum die 965 hPa unterschreitet und sich abends beginnt wieder aufzufüllen.
Der mit dem Tief korrespondierende Bodentrog greift am Mittag und Nachmittag -
begleitet von schauerartigen Niederschlägen - auf den Westen Deutschlands über.
Erneut dominiert meist auch in tiefen Lagen die Schneephase, eventuell ist auch
mal Schneeregen dabei, vor allem im Nordseeumfeld. Auch kurze Gewitter mit
Graupel sind nicht ausgeschlossen, nach wie vor ist die Luftmasse hochreichend
labil geschichtet mit -32 bis -36 in 500 hPa und etwa -5 Grad in 850 hPa.
COSMO_EU simuliert dabei meist Mengen zwischen 1 und 6 mm, so dass sich auch im
westlichen Bergland zumindest nach diesem Szenario in Grenzen halten dürfte
(maximal 5 bis 10 cm in 12 Stunden im Bergland). Allerdings kann es auch in den
Niederungen nach wie vor Glätte durch Schneematsch geben.
Auch im Nordosten und an den Alpen gibt es vor allem vormittags noch
schauerartige Schneefälle, an den Alpen können dabei nochmals bis 10 cm
Neuschnee zusammenkommen. Nachmittags bleibt es aber in der Osthälfte dann meist
trocken.
Der Wind frischt mit Annäherung des Tiefs wieder etwas auf, im Nordseeumfeld und
im westlichen Bergland kann es starke bis stürmische Böen aus Südwest geben, in
den Kammlagen auch Schneeverwehungen.
ICON lässt die Schneefälle vor allem in der Südhälfte bereits weiter nach Osten
ausgreifen mit allerdings geringeren Mengen.
Die Sonne lässt sich erneut am häufigsten in der Osthälfte blicken und die
Temperaturen steigen meist auf 1 bis 5 Grad, im Bergland und dort, wo es länger
schneit, werden 0 Grad erreicht.

In der Nacht zum Samstag verbleibt Deutschland weiterhin im unmittelbaren
Trogbereich, aus dem Kurzwellentrog entwickelt sich ein neues Drehzentrum über
der deutschen Ostseeküste.
Im Bodendruckfeld verlagert sich nach COSMO_EU das Tief über der mittleren
Nordsee Richtung Doggerbank, der Bodentrog über der Westhälfte verlagert sich
ostwärts und fächert auf. Entsprechend kommen auch die Niederschläge ostwärts
voran, schwächen sich aber ab. Ein weiterer Kurzwellentrog erreicht Samstagfrüh
Benelux, auf dessen Vorderseite lebt dagegen im Westen und Südwesten die
Schauertätigkeit im Laufe der Nacht wieder auf. Meist fällt Schnee oder Graupel
bis in tiefe Lagen, ein kurzes Gewitter nicht ausgeschlossen. Die simulierten
Niederschläge betragen meist weniger als 5 mm, lediglich in einigen
Weststaulagen können es etwas mehr sein. Somit halten sich die Neuschneemengen
in Grenzen, in Staulagen können nochmals bis nahe 10 cm zusammen kommen.
Auch in tiefen Lagen gibt es verbreitet Glätte - sei es durch Schneematsch,
aufgrund einer dünnen Schneedecke oder durch nächtliches Überfrieren von Nässe.
Der Wind weht in den Kammlagen einiger Mittelgebirge mit starken Böen aus
Südwest und sorgt dort noch vereinzelt für Schneeverwehungen.

Samstag ... verlagert der Haupttrog sein Drehzentrum allmählich etwas nach
Norden, Richtung Mittelnorwegen, an dessen Südwestflanke greifen weitere
kurzwellige Randtröge auf das westliche Mitteleuropa über.
Das Bodentief verlagert sein Zentrum nach COSMO_EU bis zum Abend nach
Nordholland, nach ICON sogar nach Vorpommern und füllt sich dabei allmählich
auf. Somit ergeben sich nach wie vor größere Unterschiede im Detail, vor allem
bzgl. der Niederschlagssimulationen. Tendenziell simulieren ICON und OSMO_EU die
höchsten Mengen allerdings im Westen und in der Mitte mit meist 1 bis 5 mm, in
Staulagen auch bis an die 10 mm in 12 Stunden (Südschwarzwald sogar bis 16 mm).
Nach wie vor fällt meist bis in tiefe Lagen Schnee, oberhalb von 300 bis 400 m
kommen um 5 cm, in Staulagen auch bis 10, im Südschwarzwald bis 15 cm Neuschnee
zusammen.
ICON und vor allem GFS simulieren auch in der Osthälfte leichte, GFS im
äußersten Osten auch mäßige Niederschläge.
Nach wie vor können auch kurze Gewitter mit Graupel nicht ausgeschlossen werden,
vor allem im Westen und Nordwesten.
Mit der Auffächerung des Druckgradienten spielt der Wind kaum mehr eine Rolle,
im Bergland sind vereinzelt noch starke Böen möglich.
Die Temperaturen ändern sich gegenüber den Vortagen nur wenig.



Modellvergleich und -einschätzung
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Zumindest die großräumige Wetterentwicklung wird im Kurzfristbereich von allen
Modellen ähnlich simuliert. Durchaus warnrelevante Unterschiede geben sich im
Detail; wie im Text bereits angesprochen, teilweise im mesoskaligen Bereich.
Für den Freitag hat z.B. das GFS eine etwas andere und auch gefährlichere
Entwicklung auf der Agenda. Danach würde sich das Bodentief vom Nordostausgang
des Ärmelkanals bis zum Abend direkt nach Nordhessen verlagern mit einem
Kerndruck von etwa 965 hPa. Dabei werden vor allem an der Nordflanke des Tiefs
recht ergiebige Niederschläge bis an die 10 mm, stellenweise mehr, in Teilen
NRW`s und Südniedersachsens simuliert, auch im Südschwarzwald sollen in
Staulagen ähnliche Mengen fallen. Dabei dürfte bis in tiefe Lagen Schnee fallen,
so dass in den genannten Regionen nach diesem Szenario zumindest markante
Schneemengen vorstellbar sind. In der Nacht zum Samstag verlagern sich die
Schneefälle zusammen mit dem sich langsam auffüllenden Bodentief allmählich über
die Mitte Deutschlands hinweg ostwärts, schwächen sich aber auch ein wenig ab.
In der Vergangenheit haben ähnliche Wetterlagen schon zu unliebsamen
Überraschungen geführt, man denke an das Ereignis Ende November 2005 im
Münsterland und im Osnabrücker Land. Allerdings ist nach aktuellem Stand der
Dinge auch laut GFS die Verlagerungsgeschwindigkeit des Tiefs zu groß, als dass
sich derartige Schneemengen akkumulieren könnten.
Nach GFS würde auch der Wind aufgrund des verschärften Gradienten eine größere
Rolle spielen und es könnet auch in tiefen Lagen gebietsweise starke Böen geben
(Stichwort: Leiterseilschwingungen)



Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Jens Winninghoff

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