SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 28.11.2014 um 10.30 UTC



Ruhiges, teils frostiges und meist niederschlagsfreies Wetter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 05.12.2014


Am Montag befindet sich unser Vorhersagegebiet am Rande eines Höhentiefkomplexes
über Frankreich, den Alpen und dem westlichen Mittelmeer. Das Bodenfeld ist
nördlich des kräftigen Tiefs bei Sardinien/Korsika mit Ausnahme des deutschen
Nordostens zyklonal gekrümmt, wobei vor allem die Nordosthälfte Deutschlands im
Zustrom mäßig kalter Festlandsluft aus Osten liegt.
Am Dienstag steigt das Geopotential im Bereich des Höhentiefs deutlich an und
die Brücke im Bodenfeld zwischen dem mächtigen Atlantikhoch und dem Hoch über
dem europäischen Russland kräftigt sich. Damit nimmt der Bodendruckgradient
hierzulande ab.
Am Mittwoch verstärkt sich der vom Atlantik zu den Britischen Inseln und zur
Nordsee reichende Höhenrücken und die Bodenhochdruckbrücke verlagert sich über
Deutschland allmählich südwärts.
Am Donnerstag spaltet sich aus dem Rücken eine eigenständige Höhenantizyklone
ab, die sich zum Nordwesten Deutschlands verlagert. Die Brückenlage bleibt noch
bestehen, wobei sich der zunächst noch stärkere westliche Wind im deutschen
Küstenbereich in der zweiten Tageshälfte abschwächt.
Am Freitag sinkt das Geopotential 500 hPa über Deutschland wieder ab, da sich
ein intensivierender Trog den Britischen Inseln nähert. Am Boden verschwindet
die Brücke in der zweiten Tageshälfte und macht einem flachen Tief über Benelux
und Süddeutschland/Schweiz Platz.

Im erweiterten Mittelfristzeitraum dringt der Trog nach Mitteleuropa vor und
sorgt für vorübergehend etwas unbeständiges Wetter.

Der Großwetterlagen-Tree nach Paul James, basierend auf dem 12 UTC-ECMF-EPS,
weist für Montag überwiegend die GWL SEz und BM auf (Südost, zyklonal und Brücke
Mitteleuropa). Für Dienstag zeigen 31 Member des Ensembles BM, gefolgt von SEz.
Am Mittwoch dominiert die GWL BM mit 32 Fällen sehr deutlich. Donnerstag und
Freitag sind unter den recht vielen Großwetterlagen BM und NWa noch die
häufigsten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-Laufs des ECMFs gegenüber dem gestrigen 00
UTC-Lauf ist anfangs (bis etwa Dienstag 00 UTC) gut, am Mittwoch 00 UTC zeigen
sich aber doch schon gewisse Differenzen: So ist von dem von Schweden nach
Deutschland hineinreichenden Höhentrog im neuen Lauf hierzulande nichts mehr zu
sehen und auch über Skandinavien ist er sehr flach. Entsprechend antizyklonaler
und windschwächer stellt sich jetzt auch das Bodendruckfeld dar. Donnerstag 00
UTC sind die Unterschiede wieder nur gering. Ebenso am Freitag 00 UTC, wobei
aber im Südwesten Deutschlands zum Teil um mehr als 5 K höhere 850
hPa-Temperaturen simuliert werden. Am Wochenende schwenkt dann ein
Langwellentrog nach Mitteleuropa, wobei nun im neuen Lauf des Bodenfeld etwas
zyklonaler konturiert ist.
Im Vergleich zum gestrigen 12 UTC-Lauf ist die Konsistenz bis zum Wochenende
gut, danach befriedigend (was das Hereinschwenken des Troges nach Mitteleuropa
betrifft).
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GME ist dem ECMF ziemlich ähnlich, GFS betont noch recht stark den Trog am
Dienstag; hier ähnelt das GFS eher dem gestrigen 00 UTC-ECMF-Lauf. Im weiteren
Verlauf stimmen aber GFS und ECMF wieder gut überein. Insgesamt kann man damit
konstatieren, dass diese anderen globalen Modelle die vom deterministischen Lauf
des ECMF prognostizierte Entwicklung stützen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf repräsentiert gut das gesamte Ensemble, sowohl im
Boden- als auch im Höhendruckfeld.
Der 120- bis 168stündige Zeitraum wird heute in sechs Cluster unterteilt, wobei
der Kontrolllauf im Cluster 2 und der operationelle Lauf im mit nur 9 Membern
besetzten Cluster 3 liegt. 168stündig zeigen alle Cluster bis auf Nr. 5 deutlich
antizyklonal geprägte Konfigurationen in 500 hPa. Analoges gilt für das
Bodendruckfeld. 192- bis 240stündig gibt es vier Cluster, die ebenfalls
überwiegend antizyklonale Verhältnisse nahelegen.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt bis in den Sonntag hinein noch hohe 850
hPa-Temperaturen; ab Sonntag mittag erfolgt ein deutlicher Abfall mit einem
Minimum am Mittwoch bei etwa -3 Grad, anschließend wieder ein Anstieg der Werte
bis Freitag und darauf erneut ein Abfall. Die Geopotentialkurve verläuft analog.
Die Niederschlagsbereitschaft ist generell gering, ab Sonntag mittag aber nicht
mehr gleich Null.
NAEFS, das gemischte Ensemble aus dem US- und dem kanadischen Modell, zeigt für
Freitag mittag (180stündig) nicht ganz so antizyklonale Verhältnisse wie
ECMFdet. Hiernach ist im Norden und in der Mitte Deutschlands eine WSW-Strömung
anzunehmen. Die eben getroffene Aussage gilt auch im Vergleich mit dem
ECMF-EPS-Ensemble. Auch das Modell des brasilianischen Wetterdienstes CPTEC
simuliert etwas zyklonalen Einschlag, hier durch einen etwas kräftigeren
westeuropäischen Langwellentrog als im ECMFdet.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI gibt bezüglich Windböen und Niederschlag für Montag bis Donnerstag keine
Signifikanzsignale über 0.5 innerhalb Deutschlands. Von Montag bis Mittwoch wird
bezüglich der Maximumtemperatur in Norddeutschland ein Wert von -0.5 bis unter
-0.6 gegeben (zu kalt gegenüber dem Klimamittel der zugrundegelegten
Modellatmosphäre).
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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