SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 260800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 26.11.2014 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
SEa
Im exponierten Lagen an der Küste sowie in den östlichen Mittelgebirgen Gefahr
von Sturmböen.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
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Mittwoch... liegt Deutschland im Einflussbereich eines Keils, der sich von
Italien über den Westen Deutschlands in Richtung Nordsee erstreckt. Der Keil
schwenkt nur sehr langsam weiter ostwärts. Über dem Ostatlantik steht dem ein
umfangreicher Höhentrog westlich des Kontinents entgegen. In seinem Südteil ist
der Trog knapp westlich der Iberischen Halbinsel abgetropft. Im Bodendruckfeld
steht dem entsprechend ein Tief westlich von Spanien hohem Druck über dem
östlichen und nördlichen Europa gegenüber. auf der Vorderseite des Troges hat
sich über der Bretagne ein flaches Randtief gebildet, das im Tagesverlauf in
Richtung Südengland vorankommt. Damit verbunden ist ein Frontensystem, dessen
Warmfront heute von Südwesten auf unser Gebiet übergreift.

Dies führt im Westen zu etwas Hebung, induziert durch WLA, die für stärkere
Bewölkung und etwas Regen sorgt. Die Mengen werden von allen Modellen so auf
etwa 2 bis 5mm/6h taxiert. Weiterhin nimmt durch die Gradientverschärfung der
Wind zu. Somit ist an der Nordseeküste sowie in den Gipfellagen der
Mittelgebirge mit Windböen der Stärke Bft 7 zu rechnen. In den Gipfellagen der
östlichen Mittelgebirge sind auch stürmische Böen möglich.

In der Nacht zu Donnerstag wandert der Keil etwas ostwärts und liegt morgen früh
mit seiner Achse etwa über der Mitte Deutschlands. In der Westhälfte kommt es
weiterhin zu starker Bewölkung und Regen, nach Süden zu gibt es Nebel teils bis
in die Tallagen und im Bergland durch aufliegende Wolken. Im Osten sickert mit
einer östlichen Strömung bodennah recht kalte Luft bei uns ein. Daher kann es in
der kommende Nacht im Osten zu leichtem Frost kommen. Im Westen ist aufgrund der
sich nur langsam nordwärts bewegenden Warmfront deutlich milder.


Donnerstag... verlagert sich der Höhenkeil, dessen Achse über der Mitte und dem
Osten Deutschlands liegt, kaum. Er dehnt sich allerdings weiter nach Norden aus.
Somit bestimmt er auch weiterhin das Wetter in der Osthälfte Deutschlands. Im
Westen dagegen sorgt ein von Süd nach Nord schwenkender Randtrog auf der
Vorderseite des ostatlantischen Troges für WLA und damit für dynamischen
Hebungsantrieb. Somit gibt es in den westlichen Landesteilen leichten bis
mäßigen Regen. Mehr als 10mm/12h werden allerdings von keinem Modell simuliert.

Im Osten bleibt es dagegen teils ganztägig trüb durch Nebel und Hochnebel, teils
lässt sich aber auch mal die Sonne für kurze Zeit blicken. Der Wind spielt am
Donnerstag weiterhin eine Rolle. Vor allem im Küstenbereich sowie in den
Hochlagen der östlichen Mittelgebirge gibt es starke, in exponierten Lagen im
Gipfelbereich sowie auf den Inseln auch stürmische Böen.

In der Nacht zu Freitag gibt es im Süden wieder Hochnebel oder Nebel. In der
Osthälfte, wohin weiterhin bodennah die kalte Luft aus Osteuropa strömt, kann es
leichten Frost geben und damit auch Glätte durch Reif. Weiterhin kann es im
Nordosten auch mal etwas schneien. Die Windproblematik bleibt in der Nacht
bestehen. Besonders im Küstenbereich, aber auch daran angrenzend in der
norddeutschen Tiefebene gibt es starke Windböen aus Südost.


Freitag... sorgt WLA in der Höhe für eine weitere Verstärkung des Höhenrückens.
Gleichzeitig gibt es knapp westlich von Portugal im Trogbereich eine weitere
Abtropfung. Folglich kippt die Achse des Höhenkeils im Norden zunehmend nach
Westen. Die Höhenströmung dreht damit zunehmend auf Süd bis Südost. Am Boden
stößt der Keil des Osteuropäischen Hochs weiter westwärts nach Südskandinavien
vor und ein Bodentief über Portugal verstärkt sich und wandert nach Südwesten.
In der Folge nimmt auch der Gradient bei uns zu, sodass der südöstliche bis
östliche Wind bei uns zunimmt. An der Küste und auf den Bergen sind weiterhin
starke bis stürmische Böen möglich, aber auch im Flachland nimmt der Wind zu.
Warnschwellen werden aber voraussichtlich nicht überschritten.

Weiterhin sickert von Osten her bodennah kalte Luft ein, sodass die
Tageshöchstwerte in den östlichen Mittelgebirgen und auch teilweise im Osten
kaum noch die 0 Grad überschreiten können. Im 850hPa-Niveau hat sich von
Südwesten nach Nordost ein kräftiger Temperaturgradient aufgebaut. Werden im
Westen noch Werte über 12 Grad simuliert, liegen sie an der Oder nur noch bei 0
Grad.
Vereinzelt kann es im Osten auch Schneegriesel geben. Im Westen bleibt es
dagegen trocken und im Lee der Mittelgebirge lässt sich vor allem im Nordwesten
auch mal für längere Zeit die Sonne sehen. Sichteinschränkungen gibt es am
Freitag vor allem im Bergland durch aufliegende Wolken.

In der Nacht zum Samstag lässt der Wind im Norden und in der Mitte kaum nach.
Nach Süden zu gibt es dann vor allem im Donaugebiet wieder Nebel, im Nordosten
leichten Frost.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle zeigen eine weitgehend ähnliche Entwicklung.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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