SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 291800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 29.11.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Vereinzelt gefrierender Sprühregen oder Regen möglich.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... Deutschland liegt am Westrand eines kräftigen Hochs über Russland in
einer bodennahen Südostströmung, mit der in untersten Schichten vor allem in den
Nordosten kalte Luft einströmt, wobei die ageostrophische Komponente eine Rolle
spielt (Ostwind). In der Höhe liegen wir zwischen zwei Höhentiefs über
Südwesteuropa und der östlichen Ukraine im Bereich hohen Potentials. In den
meisten Regionen überwiegt hochnebelartige Bewölkung, die in den höheren Lagen
zu Nebel führt. Zwischen 600 und 900 bis 1000 m liegen dabei die Temperaturen
ähnlich wie auch im Nordosten, leicht unter dem Gefrierpunkt. Das führt im
Bergland zu Nebelfrostablagerungen an den Bäumen, so dass es auf Straßen durch
herabfallenden Rauhreif streckenweise glatt wird. Nur im äußersten Nordosten und
im Lee des Rothaargebirges ist es teils gering bewölkt.
Der Wind ist im Küstenbereich und auf den Bergen noch kräftig mit Böen bft 7 aus
Südost bis Ost.

Sonntag ... intensiviert sich ein Kurzwellentrog, der von Großbritannien zur
Nordsee zieht, wobei es zum Abend hin über Belgien einen Cut-Off-Prozess gibt.
Um 24 UTC liegt dann das Höhentief über Nordostfrankreich und sein Randtrog über
dem Westen und Nordwesten Deutschlands. Ein von dem Höhentief südlich Spaniens
sich mittags nach Osten erstreckender Trog schwenkt in der zweiten Tageshälfte
intensivierend nordwestwärts und erreicht Norditalien.
Der Bodendruck fällt im Tagesverlauf, und zwar im Süden/Südwesten stärker als im
Norden/Nordosten, womit sich der Gradient wieder geringfügig verschärft. Damit
geht eine leichte Windzunahme einher mit Böen Bft 8 an der Ostsee im Raum Rügen
und Böen Bft 8 bis 10 am Erzgebirgskamm.

Die Pseudo-Synops des C-EU suggerieren besonders in der 2. Tageshälfte vor allem
im Mittelgebirgsraum etwas teils gefrierenden Sprühregen. Dies ist damit zu
erklären, dass die Grundschicht durch den Abtropfprozes westlich von uns etwas
gehoben wird und der Niederschlagsprozess ausgelöst wird. Mittelhohe Bewölkung
wird nämlich bei uns kaum gerechnet (die Hebung reicht nicht aus).
Abends und in der Nacht zum Montag kommt im Süden durch leichte WLA hohe und
mittelhohe Bewölkung auf, die aber nach der deutschen Modellkette noch keinen
Niederschlag bringen soll (s. u.). Besonders in den Mittelgebirgen ist leichter
teils gefrierender Sprühregen oder Schneegriesel möglich.

Montag ... verlagert sich das Höhentief von Nordostfrankreich weiter
südsüdwestwärts und erreicht zum Tagesende Katalonien. Das alte Höhentief an der
spanischen Mittelmeerküste zieht langsam Richtung Korsika.
Im Verlauf der ersten Tageshälfte lässt die WLA über Süddeutschland stark nach
und kommt nachmittags ganz zum Erliegen. Korrespondierend verstärkt sich die
anfangs nur schwache KLA übe der Nordhälfte unseres Landes. Dort sorgt auch
leichte antizylonale Vorticityadvektion für Absinken. Im Nordosten sind demgemäß
die Chancen für Sonne am größten. Im übrigen Deutschland ist dagegen unter
Hochnebel kaum mit Sonne zu rechnen.

Trotz der anfangs noch vorhandenen WLA sollen im Südosten nur leichte Regen-,
vereinzet auch Schneefälle auftreten.
In der Nacht zum Dienstag sollen sich im Südosten die Schnee- und Regenfälle
verstärken mit Mengen teils über 5 mm in 6 Stunden im Erzgebirge und im
nördlichen Baden-Württemberg (CosmoEU). Hierbei wirkt der Richtung Österreich
gerichtete Trog des Höhentiefs vor Südfrankreich auslösend.
Die Phase der Niederschläge ist derzeit noch sehr unsicher, aber die Möglichkeit
gefrierenden Niederschlages sollte im Auge behalten werden.
Im Norden bleibt es nach C-EU beim Dauerfrost, während MOS-MIX diesen dort nur
vereinzelt annimmt. Im Osten soll sich der aus dem Hochnebel fallende
Schneegriesel etwas verstärken, wobei die Mengen aber unter 1 cm bleiben
(CosmoEU).
Der Wind ist an der Küste und auf den Bergen kräftig mit starken, nur in sehr
exponierten Lagen auch mit stürmischen Böen.

Dienstag ... Aus dem nach Dänemark gerichteten Höhenrücken löst sich ein
längliches Höhenhoch ab, wobei das Bodenhoch über Russland beständig ist.
Gleichzeitig bleibt das hochreichende Tief südlich von uns vor Südfrankreich
hängen, so dass bei uns der Ostwind erhalten bleibt mit bodennah kalter Luft. Da
die Advektionsprozesse gering sind, ist auch nicht viel mit Niederschlag zu
rechnen. Die meisten Modelle simulieren auch in den südöstlichen Mittelgebirgen
weniger als 5 mm Niederschlag in 6 Stunden. Dabei ist sowohl Schnee als auch
gefrierender Regen möglich (besonders in Lagen zwischen 500 und 1000 m), da die
Temperatur in 850 hPa bei 0 Grad oder wenig darüber verbleibt.
Leichter Dauerfrost ist im Norden und Osten möglich (außer im Küstenbereich). Im
Süden bleibt es bei leichten Plusgraden.
Starke Windböen sind wahrscheinlich nur auf den Mittelgebirgsgipfeln möglich.


Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
In der Nacht zum Montag (2. Nachthälfte) gibt es nach EZMW von Südbaden bis nach
Südbayern Niederschlag, nämlich örtlich über 2 mm (nach CosmoEU/GME trocken).
Bei Werten teils über 5 Grad in 850 hPa ist mit Regen zu rechnen. Dabei kann
gefrierender Regen in Höhenlagen zwischen 700 und 900 m nicht ganz
ausgeschlossen werden.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)