SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 301800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 30.11.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Vor allem in im Nordosten Bayerns, Südsachsen und Südthüringen Glatteis möglich.


Synoptische Entwicklung bis Mittwoch 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... Deutschland befindet sich weiter im Randbereich des russischen Hochs
in einer bodennah kalten Südost- bis Ostströmung. Dabei liegt die kräftig
ausgeprägte Inversion meist in einer Höhe zwischen 700 und 1000 m. Die
Grundschicht ist meist mit Hochnebel angefüllt, so dass Lagen ab 400 bis 600 m
meist in Wolken sind mit entsprechenden Sichtweiten und teilweise auch mit
kräftigem Reisansatz. Streckenweise muss mit Glätte gerechnet werden.
In der Höhe erkennt man ein Cut-Off Tief über Belgien, das weiter nach Süden
bzw. Südwesten geführt wird. Die in seinem Bereich befindlichen mittelhohen
Wolken mit Niederschlag ziehen aber dicht westlich an uns vorbei. Dabei wird
aber auch der niedrige Stratus gehoben, so dass örtlich Sprühregen ausgelöst
wird (Westen). Das kann in Lagen ab 500 bis 600 m zu Glätte führen.
Der Wind bleibt an der Küste frisch mit einzelnen Starken Böen und auch in
Hochlagen des Erzgebirges ist dies der Fall.

Montag ... Das Höhentief befindet sich morgens über Mittelfrankreich und im
Süden nimmt die Südostströmung vorübergehend zu, so dass über die Alpen
mittelhohe und hohe Bewölkung in die Südhälfte Deutschlands geführt wird mit
leichten Regenfällen ganz im Süden. Ursache hierfür ist Warmluftadvektion im
Randbereich des Höhentiefkomplexes über Südwesteuropa. Dabei ist in einigen
Lagen der Ostalb (etwa ab 600 bis 700 m) gefrierender Regen möglich. In der 2.
Tageshälfte lässt der Regen nach.
Gleichzeitig wird im Bogen über Tschechien mehrschichtige Bewölkung
nordwestwärts geführt, aus der im Nordosten Bayerns Regen aufkommt. Die
Schneephase dürfte angesichts 850 hPa-Temperaturen um +3 Grad kein Thema sein.
In Lagen ab 400 m ist hierbei gefrierender Regen möglich! Ansonsten dauert das
trübe Wetter mit Hochnebel und in höheren Lagen mit Nebel an. Ausnahme bildet
der äußerste Norden, wo sich die Aufheiterungszone nach Westen ausdehnt. Die
Wolkenauflösung wird durch den bis zur Ostsee reichenden atlantischen
Höhenrücken, der langsam Richtung Norddeutschland schwenkt, ausgelöst. Hinzu
kommt, dass in unteren Schichten Kaltluftadvektion für Absinken sorgt. Trotz
Sonne gibt es im Nordosten abgesehen vom Küstenbereich Dauerfrost.
In der Nacht zum Dienstag ist dort bei klarem Himmel mäßiger Nachtfrost bis -9
Grad möglich.
Der Regen soll sich in der Nacht von Nordbayern bis zum nördlichen Schwarzwald
ausdehnen. Dabei ist auch hier ab 600 bis 700 m gefrierender Regen möglich. Im
Norden soll der Hochnebel sich wieder etwas nach Norden ausdehnen (CosmoEU).
Vereinzelt ist Schneegriesel möglich oder gefrierender Sprühregen.

Dienstag ... entsteht im Bereich des Rückens über der südlichen Nordsee eine
eigenständige, zonal ausgerichtete Antizyklone, deren Kern abends über
Schleswig-Holstein zu finden ist. Ein Höhentief des Höhentiefkomplexes im Süden
verlagert sich unter deutlicher Auffüllung nach Südostbayern. Abgesehen von
schwach antizyklonaler Vorticityadvektion in der ersten Tageshälfte im mittleren
Deutschland sind aus der Dynamik des Höhendruckfeldes keine Vertikalvorgänge
abzuleiten und auch außer anfänglicher KLA im Norden gibt es keine nennenswerten
Schichtdickenadvektionen.

Das Druckniveau am Boden steigt wieder an, der Gradient wird im Tagesverlauf im
Küstenbereich schwächer. Mit warnrelevanten Böen ist allenfalls in Gipfellagen
des Erzgebirges (Bft 7 bis 8) zu rechnen.
C-EU geht weiterhin in großen Teilen der Nordhälfte von Dauerfrost aus, der in
Mecklenburg-Vorpommern erneut rund -5 Grad betragen aoll. MOS-MIX liegt dort
allerdings mit Werten um 0 Grad deutlich höher.
Die Bewölkungsverhältnisse stellen sich ähnlich dar wie am Vortag (Nordhälfte
bevorzugt). Niederschlag fällt nach C-EU fast nur in der Südhälfte Deutschland,
nach CosmoEU nur vereinzelt bis 7 mm. Dabei ist ab 600 m weiter gefrierender
Regen möglich. Ab Mittag lässt der Niederschlag nach.

Mittwoch ... Während sich das Höhenhoch dem südosteuropäischen Keil angliedert,
schiebt sich der Höhenkeil des ostatlantischen Hochs zur Nordsee. Insgesamt
ändert sich nicht viel an der Konstellation mit der Hochdruckzone im Norden und
dem Tief über dem Mittelmeer und der resultierenden östlichen Strömung.
Lediglich im Norden ist es im Achsenbereich meist schwachwindig.
Die Kaltluft dringt mit der ageostrophischen nordöstlichen Komponente noch etwas
nach Süden vor, so dass auch in der Mitte örtlich geringer Dauerfrost möglich
ist auch in tieferen Lagen.
Insgesamt bleibt es bei der Hochnebelsituation. Im Norden ist die
Kaltluftschicht dünner und damit ist dort auch im Flachland Nebel möglich.


Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Insgesamt simulieren die Modelle im Kurzfristzeitraum recht ähnlich. Vereinzelt
gefrierender Regen hat auch GFS im Programm. Letztlich bleibt dies aber eher
eine Nowcasting-Angelegenheit.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)