SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 25.11.2014 um 10.30 UTC



Von Osten her allmählich Abkühlung
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Synoptische Entwicklung bis zum Dienstag, den 02.12.2014


Am Freitag trogt ein Langwellentrog über die Iberische Halbinsel bis nach
Algerien aus. Dem gegenüber steht weiterhin ein kräftiges Russlandhoch, das
seinen Einfluss zunehmend nach Skandinavien ausdehnt. Deutschland gelang dabei
in eine östliche bis südöstliche Bodenströmung unter einen kräftigen Höhenkeil.
Während es im Südwesten für die Jahreszeit weiterhin deutlich zu mild bleibt,
sickert im Nordosten bodennah etwas kühlere Luft ein. Durch eine
Gradientverschärfung kann sich der Hochnebel in vielen Gebieten auflösen. An den
Alpen wird es föhnig.

Am Wochenende tropft der Trog über der Iberischen Halbinsel ab und das
Cut-Off-Tief zieht ins Mittelmeer. Über Mitteleuropa baut sich eine
Hochdruckbrücke zwischen dem Atlantikhoch und dem Russlandhoch ein, woraus sich
eine High-Over-Low-Lage ergibt. Deutschland verbleibt in einer östlichen
Strömung, wobei zunehmend bodennah kalte Luft in den Osten advehiert wird.

Zu Beginn der neuen Woche gelangt Deutschland zunehmend in den Einfluss des
Richtung Italien ziehenden Cut-Off-Tiefs, wobei sich die Advektion von kalter
und im Osten zunehmend auch feuchterer Luft fortsetzt. Dabei rechnet ECMWF mit
leichten Niederschlägen in der Osthälfte, die zunehmend bis in tiefere Lagen in
Schnee übergehen können. In der Nordosthälfte rechnet der neue Lauf mit
Dauerfrost.

Im Wesentlichen hält diese Wetterlage bis Mittwoch an. Erst am Donnerstag
schwächt sich das Cut-Off-Tief merklich ab und zieht Richtung Westen. Südlich
der sich weit im Norden befindlichen zonal orientierten Frontalzone baut sich
eine Hochdruckzone von Groß-Britannien über Mittel- bis nach Osteuropa auf in
der es in der Höhe durch Absinken zu einer Erwärmung kommt.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue ECMWF-Lauf zeigt zu den Vorläufen eine recht ähnliche Entwicklung. Im
neuen Lauf dringt die Kaltluft etwas schneller nach Westen vor. Am Ende der
Mittelfrist wurde die Erwärmung im neuen Lauf weiter nach hinten verschoben.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS sieht die Entwicklung ähnlich, lässt aber am Anfang der Woche einen sich
abschwächenden Trog von Westen nach Deutschland herein ziehen. Während der
Parallellauf ab Mittwoch eine nördliche Westlage simuliert, lässt der Hauptlauf
einen Keil bis Skandinavien vordringen, an dessen Südostflanke weiterhin recht
kalte Luft in die Osthälfte Deutschlands advehiert wird. GEM lässt hingegen das
Cut-Off-Tief ab Dienstag Richtung Frankreich ziehen und wieder an die
Frontalzone angliedern woraus sich eine Troglage über Mitteleuropa ergibt. Wir
würden dabei im Bereich der Kaltluft verbleiben.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die 850-hpa-Temperatur wird in den EPS-Rauchfahnen zunächst recht einheitlich
bei etwa 7 Grad berechnet. Ab Montag gehen die 850-hpa-Temperturen in fast allen
Membern deutlich auf Werte um -3 Grad zurück. Die meisten Membern bündeln sich
dann bis zum Ende des Vorhersagezeitraumes um dieses Niveau. Es gibt jedoch ab
Montag eine deutlichere Streuung.

Aussagekräftiger sind bei dieser Wetterlage jedoch die Bodentemperaturen. Diese
sind anfangs für Berlin einheitlich noch relativ hoch. Ab Montag reicht die
Spanne der Höchsttemperaturen von -4 bis +6 Grad bei einem Median um 1 Grad.
Dies zeigt die Unsicherheit wie schnell und wie weit, die bodennahe Kaltluft
nach Westen vordringt. Der Hauptlauf befindet sich zunächst im Bereich des
Medians, in der erweiterten Mittelfrist dann am unteren Rand.

Die GFS-ENS sehn ähnlich aus, wobei in der erweiterten Mittelfrist die 850-hPa
Temperaturen im Mittel wieder ansteigen.

Als Fazit lässt sich festhalten, dass es relativ sicher ist, dass bis zum
Sonntag das ruhige Hochdruckwetter mit noch zu warmen Temperaturen, aber
leichter Abkühlungstendenz besonders im Nordosten weiter geht. Danach ist eine
Abkühlung doch recht wahrscheinlich. Wobei noch unsicher ist, wie stark diese
ausfällt. Es gibt dabei nur leichte Niederschlagssignale, wobei ab Montag der
erste Schnee in tieferen Lagen möglich sein könnte. Die weitere Entwicklung ist
ab Mittwoch sehr Unsicher und hängt maßgeblich von der Zugabahn des
Cut-Off-Tiefs ab.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Freitag kann es Sturmböen durch Föhn auf den Alpengipfel und in Föhntälern
geben. An der Küste sind am Freitag und am Wochenende stürmische Böen möglich.
Des Weiteren kann es in Ostbayern in anfälligen Lagen zu stürmischen Böen aus
Ost, verursacht durch Böhmischen Wind, kommen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMWF, MOSMIX, ECMWF-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christian Herold

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