SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 27.11.2014 um 10.30 UTC



Zunächst Hochdruckbrücke über Norddeutschland mit bodennaher Kaltluft vor allem
in der Nordosthälfte Deutschlands. Ab Dienstag von Nordwesten Einfließen von
maritimer und damit erwärmter Polarluft möglich.
__________________________________________________________

Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 04.12.2014


Am Sonntag reicht hohes Potential von einem Hoch südwestlich von Irland bis nach
Mitteleuropa und von dort nach Südosteuropa. Am Nordrand des Höhenhochs läuft
aber ein Trog über die Britischen Inseln nach Südosten und tropft zur Nordsee
ab. Das resultierende Höhentief zieht bis Tagesende nach Belgien. Letztlich
bleibt aber der größte Teil von Deutschland im Bereich einer bodennahen
östlichen Strömung, mit der vor allem in den Norden und Osten Kaltluft
einströmt.
Am Montag steigt das Potential wieder, so dass die Hochdruckbrücke in der Höhe
wieder hergestellt ist bei etwas kräftiger werdenden östlichen Strömung am Rande
des Bodenhochs über Lettland.
Der Süden liegt dabei am Rande eines Tiefkomplexes über Südeuropa.
Am Dienstag schwächt sich bei uns der Hochdruckeinfluss ab und am Rande des
kräftigen atlantischen Hochs greift von Nordwesten her eine Kaltfront über und
der zugehörige Höhentrog überquert bis Mittwochmittag Deutschland südostwärts.
Anschließend schwenkt der Höhenkeil des Hochs im Westen über Norddeutschland
südwärts. Damit formiert sich am Boden eine Hochdruckbrücke, die vom Seegebiet
südwestlich von England bis nach Osteuropa reicht. Am Nordrand dieser
Hochdruckzone greifen Tiefausläufer in abgeschwächter Form auf den Küstenbereich
über.
__________________________________________________________

Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz kann in Bezug auf den Wetterablauf als recht gut bezeichnet
werden. Im Detail erkennt man vor allem beim Geopotential schon am Sonntag
Unterschiede, die allerdings nichts an der feucht-kalten Grundschicht bei uns
ändern. Ab Dienstag soll dann maritime Kaltluft einströmen, die erneut unter
Hochdruckeinfluss kommt.
__________________________________________________________

Vergleich mit anderen globalen Modellen


GEM, NAVGEM und letztlich auch das Brasilianische Modell zeigen am Dienstag
nicht den Durchgang der Kaltfront von Nordwesten sondern liefern weiterhin eine
Hochdruckbrücke über Norddeutschland oder Dänemark mit bodennaher Kaltluft, die
sich bis Freitag hält.
Bei GFS erfolgt in der erweiterten Mittelfrist nicht die Umstellung auf eine
Nordwestlage sondern die Hochdrucklage wird beibehalten.
__________________________________________________________

Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse liefert bis zum Tag 7 zwei Cluster, die recht unterschiedlich
aussehen: Im ersten mit 30 Läufen tropft ein Teil des Troges, der am Dienstag
von Nordwesten heranzieht, nach Südfrankreich ab und ein Randtrog des
Zentraltiefs über Nordwestrussland schwenkt vom Baltikum ostsüdostwärts. Damit
bildet sich am Donnerstag bei uns eine sowohl in der Höhe als auch am Boden
ausgeprägte Hochdruckzone, die vom Atlantik bis nach Osteuropa reicht. Der
zweite Cluster, in den auch Kontrolllauf und deterministischer Lauf fallen,
bringt den o. e. Trogdurchgang mit vorlaufender Kaltfront bis Mittwochfrüh.
Anschließend setzt sich vor einem Höhenrücken vorübergehend eine Nordwestlage
durch. Ab Stunde 192 gibt es 6 Cluster, die in der erweiterten Mittelfrist meist
eine Troglage oder eine West- bis Nordwestlage zeigen. Nur in Cluster 2 mit 10
Fällen bleibt es bei der Hochdruckzone, die das Wetter in der Nordhälfte
beeinflusst. Die Läufe von GEM und Navgem können in diesen Cluster eingeordnet
werden. Mit drei Modellruns ist im 6. Cluster sogar eine Nordlage vertreten. Am
wahrscheinlichsten ist somit in der erweiterten Mittelfrist eine unbeständige
und teils nasskalte Witterung.
Die unterschiedlichen Cluster-Lösungen spiegeln sich vor allem im Norden und
Osten Deutschlands ab Dienstag in den EPS-Meteogrammen nieder. Die
Schwankungsbreite bei den Temperaturen ist ab dem 2.12. nämlich sehr hoch.
Sowohl geringer Dauerfrost als auch Werte um +6 Grad sind möglich. Entsprechend
zeigt auch die Windrose viele Ostwinde, Nordwest- und Südwestwinde.
_________________________________________________________

Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Abgesehen von der Möglichkeit von Sturmböen auf den Bergen und vereinzelt auch
an der Nordsee ist nach den EPS-Ergebnissen nicht mit signifikanten
Wettererscheinungen zu rechnen. Größere Schneefälle sind erstmal nicht zu
erwarten.
________________________________________________________

Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, oper. Modelle
________________________________________________________


VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)