SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 27.06.2014 um 10.30 UTC



Meist wechselhaft, am Dienstag und Mittwoch vor allem im Westen und Norden auch
freundliche Abschnitte. Zunächst kühl, später teils mäßig warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Freitag, den 04.07.2014


Zwischen hohem Luftdruck über den Britischen Inseln und einem Tief über
Skandinavien gelangt zu Beginn mit nordwestlicher Strömungskomponente kühle
Meeresluft nach Deutschland. Bei gleichzeitiger Trogsituation über Mitteleuropa
sind dabei am Montag und Dienstag einzelne Schauer zu erwarten.

Mit Ostverlagerung der Haupttrogachse dehnt sich anschließend vor einem von der
Nordsee nachfolgenden Zwischenhöhenrücken ein Keil des ostatlantischen Hochs
über Frankreich nach Deutschland aus, so dass es zumindest in der Mitte und im
Norden zeitweilig zu einer Wetterberuhigung kommt. Dagegen schiebt sich im Zuge
einer Zyklogenese über der Iberischen Halbinsel eine Tiefdruckrinne zu den Alpen
vor, wobei die eingelagerte südliche Frontalzone dabei vor allem den Süden und
Südosten mit teils skaligen, teils konvektiven Niederschlägen beeinflusst. Das
Temperaturniveau steigt schon aufgrund der zunehmenden Südwestkomponente der
Höhenströmung(neue massive Austrogung über der Iberischen Halbinsel)
insbesondere Mittwoch bis Freitag vielfach wieder auf Werte zwischen 20 und 25
Grad an.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Im synoptischen scale bzw. im Hinblick auf die Großwetterlage ergeben sich in
der Bewertung des neuen EZMW-Laufs vom 27.06.2014, UTC zunächst nur geringe
Unterschiede gegenüber den vorangegangenen Läufen. Deutlichere Abweichungen
findet man dann für Freitag bezüglich des neuen, von Nordwesten auf Deutschland
übergreifenden Frontensystems eines Schottlandtiefs, dass von Lauf zu Lauf " peu
a peu" verzögert wurde und zunächst außen vor bleibt.
Außerdem ist festzustellen, dass der nach EZMW erwartete Wetterablauf in der
zeitlichen und räumlichen Abfolge heute aufgrund der bei anderen operationellen
Läufen teils deutlich abweichenden Strukturen der Geopotential- und
Luftdruckverteilung sehr unsicher ist!
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Montag/Dienstag zeigt die Modellsimulation der vorliegenden operationellen
Modelle noch recht ähnliche Strukturen. Hier findet man zwischen den hoch
reichenden Tiefkomplexen über Südskandivanien und dem Seegebiet westlich der
Biskaya den sich über die Britischen Inseln nach Deutschland vorschiebenden
Hochkeil mit der Präsenz kühler Meeresluft aus Nordwesten.

Anschließend breitet sich dann der zyklonale Einfluss von Südwesteuropa
insbesondere nach GME über Deutschland deutlich weiter nord- und nordostwärts
aus. Auch GFS folgt ansatzweise dieser Lösung.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EPS-plumes zeigen am Sonntag/Montag mit Trogpassage(Potentialtal) das
Maximum der Niederschlagssignale, am Montag/Dienstag dann die Talsohle der
Temperaturkurven. Anschließend ergibt sich für die Mitte und den Norden eine
vergleichsweise trockene Phase, während im Süden ein hohes Niederschlagsrisiko
erhalten bleibt.
Mittwoch bis Freitag zeigen die Temperaturkurven wieder einen gemäßigten
Anstieg, wobei das Spektrum zum Freitag stark auseinanderreißt.

Die NEW-CLUSTERS 120-168h erfahren eine etwa gleichstarke Aufgliederung in zwei
Zentralmuster, dabei zeigt CLUSTER 1 Mittwoch/Donnerstag einen etwas markanteren
Hochkeil über Deutschland, CLUSTER 2 hingegen den eher zyklonalen Einfluss etwa
über der Südosthälfte.
Am Freitag greift dann nach CLUSTER 2 das Tief bei Schottland mit seinem
Frontensystem rascher von Nordwesten her auf Deutschland über.

Die Großwetterlagenklassifikation nach Paul James auf Basis der ECMF-ensembles
liefert für Montag/Dienstag überwiegend TRM und bestätigt somit die
deterministischen Produkte.

Die GFS-ENS-ensembles stimmen im Wesentlichen mit den Aussagen des ECM-EPS
überein, auch hier ergibt sich die höchste Niederschlagsdichte im Zeitraum
Samstag bis Montag mit einem Wiederaufleben am Mittwoch/Donnerstag im Süden. Das
Temperaturniveau des ensemble-Mittels nähert sich dann wieder in etwa dem
jahreszeitlichen Mittel.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


COS-EU EPS liefert für Sonntag am Alpenrand Wahrscheinlichkeiten um 50% für
Stark/Dauerregen. ECM-EPS ist dabei etwas zurückhaltender. Einzelne
deterministische Modelle hauen sogar mit Unwettersignale auf den Putz: COS-EU
zum Sonntag bis 50 mm/12 h im Südschwarzwald, GME mit bis zu 50 mm/12 am Sonntag
im Allgäu. Aber auch sonst gibt es seitens der deterministischen Modelle im
Mittelgebirgsraum deutliche Signale für Starkregenereignisse.

Auch die EPS-Statistik gibt Hinweise für Unwetter-Starkregenereignisse am
Sonntag im Süden und Südosten Deutschlands.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EPS,MOX-MIS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel

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