SXDL31 DWAV 1800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 251800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 25.06.2014 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
In der Nacht zu Donnerstag nur anfangs im Osten und Nordosten noch Gewitter mit
Starkregen möglich. Ab Freitag Nachmmittag zunächst im Westen und Nordwesten, am
Samstag in ganz Deutschland Gewitter mit Starkregen wahrscheinlich.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 12 UTC
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Aktuell ... Ein abgeschlossenes Höhentief verlagert sich z.Z. etwa über das
Erzgebirge südostwärts Richtung Riesengebirge. Dessen dynamischer Hebungsantrieb
erfasst anfangs insbesondere noch die Oder nahen Gebiete und Teile Brandenburgs,
so dass dort teils noch schauerartiger Regen fällt. Dieser kommt in der Nacht zu
Donnerstag mit Abzug des Höhentiefs zum Erliegen. Auch die vereinzelten
Gewitterzellen über Mecklenburg Vorpommern und Schleswig Holstein dürfen mit
Ende der Einstrahlung keinen neuen Fahrtwind mehr bekommen.
Am Süd- und Westrand des Höhentiefs liegt Deutschland unter einer westlichen bis
nordwestlichen Höhenströmung, im Bodenniveau zwischen hohem Luftdruck über
Nordwesteuropa und tiefen Luftdruck über den Alpen in einer eher schwach
ausgeprägten, leicht zyklonalen nördlichen Strömung. Die im Bodendruckfeld
analysierte Kaltfront hat die Alpen erreicht, wobei in der postfrontal
einfließenden kühleren Meeresluft dort die Schauertätigkeit ebenfalls
zusammenbricht.

Ein in die nordwestliche Höhenströmung eingelagerter, nachfolgender Randtrog
schwenkt in der Nacht von der Nordsee nach Nordwestdeutschland herein und wird
vor allem im Küstenbereich einzelne Schauer auslösen.

Ansonsten macht sich von Westen her ein schwacher Hochdruckkeil bemerkbar, es
klart des Öfteren auf und besonders in den Gebieten, in denen es vorher geregnet
hat, bildet sich stellenweise dichter Nebel. Dies besonders im schwach
gradientigen Kernbereich des Hochkeils im Norden und Osten.


Donnerstag ... beginnt sich die Wetterlage allmählich umzustellen.
In der Höhe verbleiben wir noch am Südrande des umfangreichen nordeuropäischen
Höhentroges. In der west-nordwestliche Strömung wandert der o.a. von der Nordsee
nachfolgende Sekundärtrog unter leichter Abschwächung über den Mittelgebirgsraum
südostwärts. Dieser vermag in der leicht instabilen Schichtung im Norden und im
Mittelgebirgsraum einzelne Schauer, vielleicht auch mal ein kurzes Gewitter
auszulösen. Dynamischer Impuls und Labilitätswerte kommen jedoch nicht an das
Maß des Vortages heran, sodass das Risiko für markante Konvektion geringer sein
dürfte.

Die Hochdruckzone über Nordwesteuropa und der nach Norddeutschland weisende Keil
schwächen sich im Bodendruckfeld ab, gleichzeitig bildet das Tief westlich von
Irland eine Rinne über Frankreich zum nördlichen Mittelmeer aus. Mit Drehung der
bodennahen Strömung von nördlicher auf östliche Richtung lässt die Zufuhr
kälterer Luft aus Norden nach und die Temperaturen steigen insgesamt wieder an,
mit Maxima von 20 bis 24 Grad.

Sonst überwiegt Absinken auf der Trogrückseite, später auf der Vorderseite eines
flachen Rückens, der sich dann zwischen dem Trog über Nordosteuropa und dem
Höhentief bei Irland über Ostfrankreich und Benelux aufwölbt.

In der Nacht zum Freitag sind zur See hin noch vereinzelte Schauer möglich,
sonst bleibt es trocken, von Westen ziehen allerdings vor der sich über
Frankreich und Benelux verstärkenden Tiefdruckrinne hohe und mittelhohe Wolken
auf. Die schwache Strömung dreht am Boden auf südöstliche Richtung.

Freitag ... In der nunmehr westlichen Höhenströmung schwenkt der sich breit
ausprägende, vorübergehend von Westen regenerierende, aber dennoch flache
Höhenrücken langsam über Deutschland ostwärts. Er beschert großen Teilen
Deutschlands zunächst noch überwiegend freundliches Wetter bei weiter
ansteigenden Temperaturen. Das Temperaturniveau erreicht dabei zumindest in der
Südosthälfte sommerliche Werte um 25 Grad.
In der zweiten Tageshälfte verlagert sich die breite Achse des Rückens weiter
ostwärts Richtung Polen, wobei der Westen und Norden rückseitig des Rückens bzw.
vorderseitig des herannahenden und eher seicht geformten westeuropäischen Troges
unter eine leicht zyklonal geprägte südwestliche Höhenströmung gelangen.
Am Boden dehnt sich dabei die Tiefdruckrinne über Frankreich und Benelux nach
Mitteleuropa aus, mit der Zufuhr feucht-instabiler Warmluft in den Westen und
Nordwesten. Die nachmittags und abends einsetzende Hebung löst dabei dort
Schauer und Gewitter ausgelöst, die sich nordostwärts ausbreiten, und sich vor
der nordostwärts schwenkenden KALTFRONT möglicherweise auch linienhaft
organisieren können- Da PPW-Werte auf 25 bis 30 mm und CAPE bis 600 J/kg
steigen, sind markante Entwicklungen durchaus wahrscheinlich.
In der Nacht zum Samstag bildet sich innerhalb der Rinne ein Tiefschwerpunkt
aus, der nordostwärts Richtung Jütland wandert. Seine Kaltfront überquert
weitgehend den Westen und Norden Deutschlands und wird nach Süden hin durch
Wellenbildung zurückgehalten. Im Frontalbereich treten weitere Gewitter auf, die
postfrontal aber abklingen, im Nordwesten klart es teilweise auf.

Samstag ... kommt ganz Deutschland unter die Vorderseite des weiter
heranziehenden westeuropäischen Troges unter eine zyklonal strukturierte
südwestliche Höheströmung. Das Frontensystem des über Jütland langsam nordwärts
wandernden Tiefs liegt zunächst nordost-südwest orientiert quer über Deutschland
und verlagert sich im Tagesverlauf weiter südostwärts.
Insbesondere im Bereich der präfrontal einfließenden feuchtinstabilen Luftmasse
werden im Osten und Süden gewittrige Regenfälle ausgelöst, auch postfrontal
simulieren die Modelle in Nordwesten und Norden Gewitter.
Nach Betrachtung der Modeloutputs dürfte besonders im Südwesten, in der Mitte
und im Osten das 6h-Kriterium für Starkregen erreicht werden(CAPE max 500-800,
ppw bis 30 mm).


Modellvergleich und -Einschätzung
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Die vorliegenden operationellen Modelle bringen im Großen und Ganzen ähnliche
Ergebnisse.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Michael Goethel

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