SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 26.06.2014 um 10.30 UTC



Wechselhaft und mäßig warm.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 03.07.2014


Zu Beginn des mittelfristigen Zeitraumes, am Sonntag, liegt Deutschland auf der
Vorderseite eines ausgeprägten Langwellentroges. Ein eingelagertes Höhentief ist
über Südskandinavien zu finden. Im Bodendruckfeld bildet sich ein
Tiefdruckkomplex ab, der sich von Dänemark bis in den Alpenraum erstreckt. Die
zugehörige Kaltfront ist schleifend noch im Alpenraum zu finden, sonst liegt sie
bereits östlichen von Deutschland. Am Alpenrand regnet es somit lang anhaltend,
wodurch sich eine Dauerregen Lage einstellen könnte. In der dahinter
einfließenden kühleren Luft kommt es zur Entwicklung von Schauern und Gewittern.
Noch liegt im 850 hPa Temperaturfeld die 10 Grad Isotherme im äußersten Südosten
von Deutschland, während nach Norden zu bereits die 5 Grad Isotherme bestimmend
ist.

Zu Beginn der neuen Woche kommt der Langwellentrog langsam ostwärts voran und
liegt am Dienstag über Mitteleuropa. Damit einhergehend, fließt deutlich
kühlere, maritim geprägte Luft nach Deutschland. Im 850 hPa Niveau wird somit
die 10 Grad Isotherme weit nach Süden verdrängt und es herrschen Temperaturwerte
um 5 Grad in ganz Deutschland. Auch der Tiefdruckkomplex in Bodennähe verlagert
sich korrespondierend zum Trog ostwärts, wobei sich auf dessen Rückseite
kurzzeitiger, schwacher Hochdruckeinfluss bemerkbar macht.

Von Norden bzw. Nordwesten her wird der Langwellentrog durch kurzwellige Anteile
immer wieder aufgefüllt, wodurch Deutschland im gesamten Vorhersagezeitraum
nicht aus dessen Einflussbereich kommt. Am vorherrschenden Temperaturniveau in
850 hPa ändert sich in der Zeit ebenfalls nicht viel, es bleibt bei Werten um 5
Grad in 850 hPa. Das sich damit neu bildende Tiefdruckgebiet etwa südlich von
Grönland zieht im Verlauf der Woche unter Verstärkung in Richtung Osten. Erst im
erweiterten Mittelfristzeitraum etabliert sich dieses Tief zu einem Sturmtief
und dessen Front greift am Freitag von Westen auf Deutschland über. Mit der
einher gehenden Gradientverschärfung kommt es bevorzugt über der Nordsee am
Freitag zu kräftigem Sturm und schauerartigem Regen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der Vergleich mit voran gegangenen Läufen zeigt keine signifikanten
Unterschiede. Unterschiedliche Lage und zeitlicher Verlauf von Tiefdruckgebieten
ändern nichts an der Tatsache, dass es wechselhaft und mäßig warm wird.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Wirklich markante bzw. signifikante Unterschiede lassen sich im Vergleich mit
anderen globalen Modellen kaum finden. In der zeitlichen Abfolge oder der Lage
der Tiefdruckzentren findet man zwischen GME, GFS und dem aktuellen EZMW-Lauf
Unterschiede, die allerdings an dem Wesentlichen Wettercharakter nichts ändern.
Sie zeigen alle, dass es am Wochenende und in der nächsten Woche sehr
wechselhaft einhergeht. Dazu bilden sich immer wieder teils kräftige Schauer und
Gewitter, die allerdings, auf Grund der verschiedenen Lage der Tiefdruckzentren,
auch räumlich unterschiedlich auftreten. Bereits die schleifende Kaltfront am
Sonntag und die damit verbundenen lang anhaltenden Regenmengen werden von Modell
zu Modell unterschiedlich stark vorhergesagt und auch der Schwerpunkt des
Hauptniederschlages ist nicht eindeutig zu definieren.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


In der heutigen Clusterrechnung des EZMW werden für den 120 - 168stündigen
Zeitraum 6 Cluster gerechnet. Dabei befindet sich der Kontrolllauf in Cluster 1
und der deterministische Lauf in Cluster 5. Auf den ersten Blick unterscheiden
sich die Cluster nur sehr wenig voneinander. Alle 6 zeigen eine mehr oder
weniger stark ausgeprägte Langwellentrog-Variante, wobei dieser mal über
Mitteleuropa zu finden ist, mal über Westeuropa. Die Frage ist demnach, ob sich
deutlich kühlere Luft durchsetzt (Trog Mitteleuropa) oder aus Südwesten warme
Luft heran transportiert wird (Trog Westeuropa). Alles in allem sagen alle
Szenarien einen wechselhaften Witterungscharakter für den Mittelfristzeitraum
voraus.

Auch die Rauchfahne von Offenbach zeigt eine nicht ganz eindeutige Lösung für
den Vorhersagezeitraum. Die bekannten Unsicherheiten bei beispielsweise dem
Niederschlag spiegeln sich auch dort wieder. Vor allem am Wochenende und zu
Beginn der neuen Woche schwanken die Niederschlagswerte zwischen 0 und 12 mm.
Einzig im Geopotential findet sich etwas mehr Ruhe, im Mittel haben wir es mit
niedrigem Luftdruck zu tun.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Sonntag besteht die Möglichkeit von Dauerregen am Alpenrand, durch die
schleifende Kaltfront. Sonst treten verbreitet teils kräftige Schauer und
Gewitter auf, wobei am Wochenende Unwettergefahr besteht.

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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, EZMW
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Tanja Dressel

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