VHDL16 DWSG 251000 Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg


VHDL16 DWSG 251000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 25.06.2013, 11:30 Uhr

Örtlich Schauer, nachmittags einzelne Gewitter möglich. Nachts 
Wetterberuhigung.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute ist es wechselnd bewölkt mit einzelnen Schauern. Mit dem 
Tagesgang verstärkt sich die Schauertätigkeit wieder. Einzelne 
Gewitter können nicht ausgeschlossen werden. Dazwischen zeigt sich 
immer wieder auch mal die Sonne. Die Luft erwärmt sich auf 13 Grad 
Bergland und bis 19 Grad im Kraichgau. Der Wind weht schwach bis 
mäßig aus nordwestlichen Richtungen und kann in Schauer- und 
Gewitternähe stark böig aufleben.

In der Nacht zum Mittwoch ist es teils klar, teils wolkig und es 
bleibt meist trocken. Die Luft kühlt auf 10 bis 6 Grad ab. 
Vereinzelten Nebel kann man nicht ganz ausschließen.

Am Mittwoch gibt es einen Wechsel von Sonne und Wolken, im 
Tagesverlauf kann es aber auch einzelne Schauer geben, meist bleibt 
es aber trocken. Die Luft erwärmt sich auf Werte zwischen 13 Grad auf
der Ostalb und bis 19 Grad am Oberrhein. Es weht schwacher bis 
mäßiger Nordwestwind.

In der Nacht zu Donnerstag ist es wechselnd wolkig und es fallen nur 
vereinzelt ein paar Regentropfen. Die Temperatur geht auf 10 bis 5 
Grad zurück.

Am Donnerstag wird bei wechselnder Bewölkung im Tagesverlauf ein 
Aufleben von örtlichen Schauern erwartet. Die Höchsttemperatur liegt 
zwischen 13 Grad auf der Alb und 20 Grad im Rheintal. Der schwache 
bis mäßige nordwestliche Wind kann in Schauernähe stark auffrischen.

In der Nacht zu Freitag kommen die örtlichen Schauer zum Erliegen und
die Bewölkung lockert auf. Die Tiefsttemperatur liegt zwischen 10 und
6 Grad.  

Der Freitag beginnt vielfach mit aufgelockerten Wolken. Im 
Tagesverlauf bildet sich starke Quellbewölkung mit Regenschauern. Die
Temperaturen erreichen im Bergland 14 und am Rhein 20 Grad. Der 
schwache Westwind kann in Schauernähe böig auffrischen.

In der Nacht zu Samstag klingen die Schauer ab, aber es bleibt meist 
stark bewölkt. Örtlich fällt etwas Regen. Die Tiefstwerte liegen bei 
12 Grad im Kraichgau und 7 Grad im Allgäu.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 25.06.2013, 11:30 Uhr -
Man glaubt es kaum, aber auch in der Meteorologie geht es manchmal zu
wie im richtigen Leben. Mal auf, mal ab, mal brisant und explosiv, 
dann wieder eher geschmeidig und beschaulich, und, und, und. Kaum 
eine Woche ist es her, dass Deutschland unter einer regelrechten 
Hitzeglocke fast dahingeschmolzen ist, bevor sie am Donnerstag mit 
Pauken und Trompeten weggesprengt wurde. Und nun - alles Geschichte, 
statt dessen business as usual ist man als Mitteleuropäer respektive 
in Deutschland lebender Zeitgenosse geneigt zu sagen. Wolken, 
Schauer, Dauerregen, limitierte Temperaturen, Wind und - damit es 
nicht zu verdrießlich wird - etwas Sonnenschein, wenn vielerorts auch
nur in homöopathisch anmutenden Portionen.

Um es gleich vorweg zu nehmen, eine substanzielle Änderung dieser 
Situation ist in den nächsten Tagen nicht zu erwarten. Da heißt es 
entweder tapfer sein und abwarten oder die Dinge einfach positiv 
sehen: Kein ständiger Hemden- oder T-Shirtwechsel aufgrund 
unaufhörlicher Schweißversorgung, kein unruhiger Nachtschlaf in 
saunaähnlichem Ambiente, Wassersparen im Garten  usw. 

Betreibt man nun Ursachenforschung, lohnt ein Blick auf die aktuelle 
Wetterkarte. Dort findet man ein dickes fettes Hoch über dem 
Ostatlantik (es handelt sich um das berühmte, etwas nach Nordosten 
verschobene Azorenhoch), dem tiefer Luftdruck über dem östlichen 
Mitteleuropa und Südskandinavien gegenüber steht. In 
Meteorologenkreisen spricht man gerne davon, dass das Hoch auf der 
"falschen" Seite liegt. Hochs drehen sich auf der Nordhalbkugel im 
Uhrzeigersinn und wenn man nun am östlichen Rand liegt wie wir 
aktuell, befindet man sich in einer nordwestlichen Strömung. 
Nordwestliche Strömung bedeutet Luftmassen aus polaren Breiten, die 
über die nicht gerade mit karibischen Temperaturen ausgestattete 
Nordsee streichen, kurzum, eine solche Konstellation im Sommer heißt 
in der Regel unterkühlte und wolkenreiche Bedingungen.

Nun kommt neben dem Azorenhoch aber noch ein weiterer Protagonist ins
Spiel, der dem Ganzen noch eine besondere "Würze" gibt, auf den viele
von uns allerdings verzichten können. Vor allem alle 
Hochwassergeplagten und -geschädigten können gut auf die Dienste von 
PETAR verzichten. 
Wer ist PETAR? - PETAR ist ein kleines Tief, das etwa über Ungarn 
entstanden ist und nun dabei ist, via Polen in Richtung Ostsee zu 
ziehen. Im Grunde läuft PETAR damit gegen den (nordwestlichen) Strom,
aber dafür gibt es eine Erklärung. In höheren Luftschichten befindet 
sich über Mitteleuropa ein großräumiges Tief (sogenanntes Höhentief),
das sich im Gegensatz zum Hoch gegen den Uhrzeigersinn dreht. 
Vergleichbar ist das Ganze mit einem großen Karussell, welches an 
seinem Rand kleine Gondeln (eine davon ist PETAR) im Kreisverkehr 
steuert.

Das Blöde bei derartigen Konstellationen ist zum einen, dass sie 
öfters mit ergiebigen Regenfällen verbunden sind, und zum anderen ein
großes und von den Wettercomputern nicht immer beherrschbares 
Überraschungspotenzial beinhalten. Schaut man sich die bisherige 
Bilanz von PETAR in Deutschland anhand der 24-stündigen Regenmengen 
von Dienstag, 8 Uhr MESZ an, so schießt Görlitz in der Oberlausitz 
mit knapp über 50 Liter pro Quadratmeter (l/qm) den Vogel ab. Auch in
der Nachbarschaft - zwischen Osterzgebirge und der südlichen 
Niederlausitz hat es mit 20 bis 45 l/qm ordentlich geregnet. Ähnliche
Summen gab es am Alpenrand, wo es allerdings schon von Sonntag zu 
Montag kräftig geschüttet hat. So lautet die 48-h-Bilanz zwischen 
Werdenfelder Land und Berchtesgadener Land 50 bis 80 l/m, in 
exponierten Staulagen auch etwas darüber. 
Zum Glück kommen die Flüsse und Bäche bisher noch ganz gut klar 
damit, allerdings gibt es für einige östliche Bundesländer bereits 
wieder Hochwasserwarnungen (Infos unter www.hochwasserzentralen.de). 


Stellt sich die Frage, wie es nun weitergeht mit PETAR. Kurze 
Antwort: Im Kreisverkehr. Das Bodentief wird vom Höhentief zunächst 
Richtung Ostsee und von dort via Südskandinavien (Jütland/Skagerrak) 
zur Nordsee gesteuert, wo es wahrscheinlich irgendwann am Freitag 
anlandet. Bevor es soweit ist, lädt es am heutigen Dienstag erst noch
mal ordentlich Regen in den östlichen Landesteilen ab. Vom 
Erzgebirgskreis bis nach Görlitz wurden Unwetterwarnungen vor 
ergiebigem Dauerregen ausgegeben. Details dazu, auch zu anderen 
Warnungen, finden Sie unter www.wettergefahren.de. An den Alpen 
dauert der Regen ebenfalls noch an, wenn auch mit nachlassender 
Intensität.

Am Mittwoch lassen Regenfälle im Osten und an den Alpen nach, dafür 
regnet es im Norden zeitweise mit überschaubarer Intensität. Am 
Freitag lässt es PETAR dann im Westen und Nordwesten regnen, was aber
nicht bedeutet, dass es nicht auch in den übrigen Regionen mal regnen
oder schauern kann. Es handelt sich hier lediglich um einen groben 
Fahrplan, der die genauen Pläne und Launen des Herrn PETAR nicht 
berücksichtigt. Die könnten uns gut auch noch am kommenden Wochenende
treffen, wenn das Tief nämlich auf den Gedanken kommt, noch länger im
Bereich der Nordsee "herumzueiern".    

Das erklärt Dipl.-Met. Martin Jonas/Jens Hoffmann  von der

Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de

Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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