DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 29.06.2013 um 10.30 UTC



In der zweiten Wochenhälfte Übergang zu mehr antizyklonal bestimmter Witterung.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 06.07.2013


Am Dienstag greift von Westen her ein recht flacher Trog auf Mitteleuropa über; die
Bodenströmung ist meist schwach aus Südwest und über dem Südosten unseres Landes liegt
etwa höhenströmungsparallel eine schwach ausgeprägte Kaltfront.
Am Mittwoch passiert der Trog abgeschwächt unser Gebiet nach Osten, während sich vom
mittleren Nordatlantik her ein weiterer Trog rasch nähert und zum Tagesende die Britischen
Inseln erreicht. Dabei erhält die Passage eines weiteren Tiefausläufers das unbeständige
Wetter in Deutschland aufrecht.
Am Donnerstag schwenkt der Trog über Deutschland hinweg, vor allem im Küstenbereich kann
es dabei auch recht windig sein. Trogvorderseitig ist eine weitere Front positioniert, die
auch diesen Tag noch wechselhaft gestaltet.
Am Freitag beginnt sich mit steigendem Geopotential auch vom Bodendruckfeld her
Hochdruckwetter durchzusetzen, was den Übergang zu einer mehr sommerlichen Periode
darstellt.
Am Samstag steigen der Druck in der Höhe und am Boden noch etwas und auch die Temperaturen
in der unteren Troposphäre, so dass ein sommerliches Wochenende ins Haus zu stehen
scheint.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des heutigen 00 UTC-Laufs des ECMFs im Vergleich zum gestrigen 00 UTC-Lauf
ist über Mitteleuropa bis einschließlich Freitag 00 UTC gut bis sehr gut. Jedoch wird zu
diesem Termin die gestern noch recht markante Austrogung nordwestlich der Britischen
Inseln nicht mehr vorhergesagt, sondern nur ganz schwach ein Kurzwellentrog weiter
stromabwärts. Dadurch ergeben sich dann für den Samstag 00 UTC auch für unser Gebiet schon
deutliche Differenzen im Höhendruckfeld, denn gestern wurde der o.a. Trog weiter
verschärft und sollte am Samstag 00 UTC vom Nordmeer nach England reichen. In der heutigen
Prognose liegt ein Höhentief über dem südlichen Schweden und über den Britischen Inseln
ein Höhenrücken, was für Deutschland im Bodendruckfeld antizyklonalere Verhältnisse
bedeutet. Das gleiche gilt auch für Sonntag 00 UTC, wo nach gestriger Prognose der Trog
direkt über Deutschland zu finden war und nun ein Rücken von Frankreich zur Nordsee weist.
Die 850 hPa-Temperatur liegt nun in Deutschland am Sonntag um 5 bis 10 K höher als noch
gestern angenommen.

Die Konsistenz zum gestrigen 12 UTC Lauf ist recht gut.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GME bietet in der zweiten Wochenhälfte noch eine etwas stärker antizyklonale Variante an
als ECMF. Danach ist ausgangs der Woche mit beständigem und warmem Sommerwetter zu
rechnen, wobei vor allem über den Alpen auch einzelne Gewitter einkalkuliert werden
müssen.
GFS nimmt etwa eine mittlere Position ein zwischen GME und ECMF. Alle Modelle deuten
jedoch ausgangs der Woche auf freundliches Sommerwetter hin.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Der deterministische ECMF-Lauf ist dem gesamten Ensemble vor allem im Bodendruckfeld sehr
ähnlich, womit er gut die Gesamtheit der Lösungen repräsentiert.
Drei Cluster (23, 17 und 11 Fälle) gibt es für den 120- bis 168stündigen Zeitraum. Der
Kontrolllauf liegt in C2, der operationelle Lauf in C1. Einen Trog über dem östlichen
Deutschland zeigen 168stündig alle Cluster. In C1 ist er aber am intensivsten ausgeprägt.
Auch das Bodendruckfeld unterscheidet sich nicht zu stark; in allen Fällen liegt ein
Hochkern über England. Der 192- bis 240stündige Zeitraum wird ebenfalls in drei (fast
gleichstarke) Cluster unterteilt, wobei das zweite in 500 hPa und am Boden über
Deutschland am stärksten antizyklonal bestimmt ist.
In der Rauchfahne von Offenbach ist bei der Temperatur 850 hPa zu erkennen, dass der
Bereich der häufigsten Ensemblelösungen nach einem kräftigen Anstieg von Sonntagvormittag
bis Montagabend sich nur noch langsam aufwärts bewegt, um am 10. Folgetag in einem Bereich
von etwa 8 bis 13 Grad zu landen. Ab Dienstag bewegt sich auch das Geopotential in
sommerlichen (recht hohen) Regionen und die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist ab Samstag
nur noch sehr gering.
ENS/GFS (40 Member) zeigt für Samstag 12 UTC (192stündig) ein 1027er Hoch über der
südwestlichen Nordsee, vorderseitig eines westeuropäischen Rückens. Dies stimmt recht gut
mit dem heutigen deterministischen ECMF-Lauf überein.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI simuliert weder für Windböen noch für Niederschlag signifikante Ereignisse über
Deutschland (Indexwert über 0.5).
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX, EPS.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Burkhard Kirsch.

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