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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 28.05.2016 um 10.30 UTC



Nächste Woche Hoch Nordmeer-Fennoskandien über Tief bzw. Rinne über
Mitteleuropa. Dabei unbeständig und vor allem im Norden und Osten teils kräftige
Gewitter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 04.06.2016


Zu Beginn des mittelfristigen Prognosezeitraums am kommenden Dienstag zeigt die
großräumige Strömungskonfiguration eine High-over-Low-Situation. Dabei steht
einem umfangreichen Hoch über dem Nordmeer und Fennoskandien eine zonal
orientierte Tiefdruckrinne gegenüber, die von UK/Irland bis hinüber zum
Schwarzen Meer reicht. Eingelagert in die Rinne ist ein eigenständiges Tief im
Bereich der südwestlichen Nordsee, das sich kaum verlagert und zusehends
auffüllt.
Deutschland befindet sich inmitten der Tiefdruckrinne, wobei im Nordosten
feuchte und potenziell instabil geschichtete Subtropikluft liegt (T850 > 10°C),
während nach Südwesten hin kühlere Meeresluft einsickert (T850 teils nur 6/7°C).
In der Warmluft kommt es zu kräftigen Schauern und Gewittern, während sonst mit
Ausnahme des Alpenrands die Niederschlagsneigung geringer ist.
Im weiteren Verlauf der Woche bis Samstag ändert sich an dem geschilderten
Muster gar nicht so viel. Zwar verschwindet das Bodentief von der Wetterkarte,
die Rinne bleibt aber weiterhin existent, ebenso wie das überlagerte,
west-ost-orientierte Höhentief. So muss im Norden und Osten weiterhin mit
schauerartigen Regenfällen und teils kräftigen Gewittern gerechnet werden, wobei
vor allem Starkregen ganz oben auf der Liste signifikanter Wettererscheinungen
steht.
Ab Sonntag (erweiterte Mittelfrist) deutet sich von Nordwesten her zunehmender
Hochdruckeinfluss sowie die Zufuhr trockenerer Luftmassen an, so dass die Zone
mit den schauerartigen Regenfällen und Gewittern mehr und mehr nach Süden
abgedrängt wird.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der heutige 00-UTC-Lauf des ECMF bestätigt im Großen und Ganzen den Kurs seiner
Vorgänger. Im Großen und Ganzen deswegen, weil es, nicht unerwartet, kleine
Verschiebungen bei der Positionierung und Quantifizierung der Niederschläge zu
verzeichnen gibt - ein Phänomen, das gestern schon zu beobachten war. An der
grundsätzlichen Ausrichtung der Entwicklung respektive an den großräumigen
Druck-, Potenzial- und Temperaturstrukturen ändert das aber nichts.
Unsicherheiten bestehen nach wie vor auch noch in Bezug auf den möglichen
zunehmenden Hochdruckeinfluss zum nächsten Wochenende von Norden bzw. Nordwesten
her. Dieser wird im aktuellen Lauf gegenüber gestern wieder etwas langsamer
gerechnet, was Nord- und Nordostdeutschland noch etwas längere Zeit Regenfälle
und Gewitter bescheren würde.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Egal, welches der etablierten Globalmodelle man anschaut, die Muster sind
überall ähnlich. Alternative Entwicklungen werden nicht angeboten. Allerdings
gilt - wie schon bei Konsistenzbetrachtung -, dass die Niederschläge jeweils
etwas anders simuliert werden. ICON ist wie gestern auch schon, am dichtesten an
ECMF dran. Dagegen lassen vor allem das kanadische GEM, aber auch GFS die Rinne
und somit auch den Streifen mit stärksten Regenfällen bzw. Gewittern eher nach
Süden rutschen. Hier besteht als noch etwas Justierungsbedarf.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die ECMF-EPS-Rauchfahnen verschiedener deutscher Städte zeigt für den Verlauf
der nächsten Woche eine sehr enggebündelte Kurvenschar (T850 und Pot500), die
das deterministische Szenario stützt. Erst zum nächsten Wochenende nimmt die
Streuung etwas zu, wobei vor allem bei T850 ein leichter Trend nach unten
erkennbar ist. Auffallend ist die Tatsache, dass für Hamburg die meisten
Ensembles bereits am Freitag die Niederschlagstätigkeit einstellen, was für
zunehmenden Hochdruckeinfluss spricht.
Die Clusterung für den Zeitraum T+120...168h bietet zwei Cluster an (36 Fälle + HL
und KL, 15 Fälle), die sich für unseren Raum weitgehend ähneln. Bei
CL 2 ist ein geringfügig schnelleres Übergreifen des Hochs von NW her
auszumachen.
Für T+192...240h zeigen zwei Cluster (23, 21 Fälle + HL und KL) tatsächlich das
Übergreifen eines Höhenrückens nebst korrespondierendem Bodenhoch.
Außenseitercluster 3 (7 Fälle) hingegen favorisiert den Übergang zu einer
antizyklonalen SW-Lage. Alle drei Cluster deuten aber auf eine Beruhigung der
bis dahin zumindest in Teilen Deutschlands regen Wetteraktivität hin.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Das Hauptaugenmerk liegt in der nächsten Woche auf starken GEWITTERN mit Hagel
und Starkregen sowie ggf. auch nicht-gewittrigen STARKREGENFÄLLEN. Diese treten
vornehmlich in der von Osten angesaugten Subtropikluft, also in den östlichen
und nördlichen Landesteilen auf. Für Details ist es noch deutlich zu früh, was
auch in der diffusen und insgesamt eher schwachen Signalgebung seitens der
EPS-Verfahren zum Ausdruck kommt.
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Basis für Mittelfristvorhersage
ECMF-EPS, ECMF, MOS-Mix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Jens Hoffmann

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