SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 281800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 28.05.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Zunächst vor allem in der Mitte, morgen fast in ganz Deutschland teils kräftige
Gewitter. Dabei vereinzelt Unwetter mit heftigem Starkregen und großem Hagel.

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... liegen wir am Rande eines westeuropäischen Höhentiefkomplexes in
einer warmen und potentiell instabilen Südwest- bis Südströmung. Dabei gibt es
auch nachts in der Mitte und im Süden weiterhin Cape-Werte zwischen 100 und 500
J/Kg und ein Kurzwellentrog sorgt in der Mitte für Hebung, so dass dort nachts
weitere Gewitter simuliert werden, die langsam nordostwärts ziehen. Dabei kann
weiterhin teils heftiger Starkregen auftreten, da die Zuggeschwindigkeit der
Zellen gering bleibt. Etwas ruhiger geht es im Laufe der Nacht im Südosten zu,
wo es hinter dem Trog stabilisiert.
Auch im Norden bleibt es ruhig und teils klar, da in unteren Schichten trockene
und etwas kühlere Luft von Nordosten wirksam ist.
Gegen Morgen kommt der Südwesten auf die diffluente Vorderseite eines Troges,
der die südliche Mitte Frankreichs erreicht. Damit dürften im äußersten Westen
und Südwesten Samstagfrüh erneut Schauer und Gewitter aufkommen.

Sonntag ... verlagert sich der oben erwähnte Trog weiter Richtung
SW-Deutschland, wo sich zum Tagesende über Baden-Württemberg ein Cut-Off-Tief
bildet. Somit reicht um 24 UTC ein Höhentiefkomplex vom Zentralmassiv bis nach
Baden-Württemberg. Damit dreht die Höhenströmung über Deutschland auf meist
südöstliche Richtungen zurück.
Mit diesem Trogvorstoß greift Hebung zunächst auf den Südwesten und dann aufs
mittlere Deutschland über, wobei sich das Bodentief von Frankreich nach
Süddeutschland verlagert (Kerndruck von 999 hPa).

Am Tage zeigt sich ein eindeutiger Labilitätsschwerpunkt zunächst in der Mitte
und in Bayern, am Abend dann in den Osten Deutschlands und in Nordostbayern;
die maximalen CAPE ML-Werte liegen über 1500 J/kg.
Somit sind besonders dort konvektive Ereignisse zu erwarten.

Ausgespart von den Hebungsprozessen bleibt anfangs der Nordwesten und das
Küstengebiet, wo bodennah von Nordosten etwas kühlere und trockene Luft
einströmt. Abends ist dann aber auch hier mit Regen und eingelagerten Gewittern
zu rechnen.

Die Unwettergefahr besteht weiter durch heftigen Starkregen, da die
Gewitterzellen weiter nur langsam ziehen. Auch großer Hagel ist weiterhin
vereinzelt möglich

24stündig ergibt sich bei ICON/CosmoEu folgender Regenschwerpunkt. In einem
Streifen von Nordwestbayern bis zum nördlichen NRW liegen die Regenmengen über
30 mm und in der Spitze bei 50 bis 115 mm (Spitzenwert Iconnest in Rheinhessen).


Montag ... etabliert sich eine eigenständige Antizyklone im Höhenfeld über dem
Raum Stockholm bzw. nördliche Ostsee. Über Deutschland schwenkt bis zum Abend
der Randtrog des Zentraltiefs, dessen Zentrum sich im Bereich Oberrhein/Südpfalz
befindet, nordwestwärts und erreicht abends den Norden Deutschlands und zum
Tagesende die Nordsee.

So sind vor allem im Norden und Osten Deutschlands erneut Schauer und Gewitter
zu erwarten, da hier die Cape-ml-Werte bei 1000 bis 2000 J/Kg liegen.
In den Südwesten strömt niedertroposphärisch von Frankreich her etwas frischere
Meeresluft ein, die die Troposphäre stabilisiert. Hier nehmen die Regenfälle
mehr skaligen Charakter an.
24stg. liegen hier die Regenmengen in der deutschen Modellkette im
Dauerregenbereich, zum Teil sogar bei über 50 mm in 24 Stunden (Unwetter).

Der Wind weht im Küstenbereich kräftig aus Ost bis Nordost mit Böen Bft 6 bis 7.


Dienstag ... bleibt die blockierende Konstellation High over Low erhalten. Das
hoch reichende Hoch bei Stockholm und das Zentraltief in Ostfrankreich verändern
ihre Lage nur wenig. Im Tagesverlauf schiebt sich wahrscheinlich ein Randtief,
das auch in der Höhe ausgeprägt ist, über Österreich nach Norden und greift auf
Bayern mit konvektiven Regenfällen über. Die größte Labilität wird im Norden und
Osten simuliert, so dass vor allem hier im Tagesverlauf Schauer und teils
kräftige Gewitter entstehen.
In dieser Region ist die Wahrscheinlichkeit von Regenmengen über 25 mm innerhalb
von 12 Stunden nach CosmoLEPS erhöht (10 bis 30 Prozent).
Der Nordostwind bleibt an der See noch recht kräftig mit Böen Bft 5, vereinzelt
6. Steife Böen sind aber unwahrscheinlich.


Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Im Wesentlichen simulieren die externen Modelle die Basisfelder ähnlich.

Unterschiede gibt es naturgemäß bei den Regenmengen.

Nach CosmoDE-EPS gibt es in der 2. Nachthälfte die größten Regenmengen von der
Pfalz nach Franken. In der 2. Nachthälfte nimmt die Wahrscheinlichkeit für
Starkregen etwas ab und bezieht sich auf die Region von der Pfalz und von
Südhessen bis nach Südniedersachsen.
Morgen Vormittag verschiebt sich der Starkregenschwerpunkt nach NRW.
Am Nachmittag lebt die Starkregengefahr von Westsachen bis zum Münsterland, im
Schwarzwald und im westlichen Rheinland-Pfalz auf.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)