SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 311800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 31.05.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Häufig markante Gewitter, lokal auch unwetterartige Gewitter
Im Südosten Dauerregen.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 12 UTC
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Aktuell ... Deutschland liegt im Bereich eines umfangreichen
Höhentiefdrucksystems mit Kernen über Frankreich, Norditalien und dem
nordwestlichen Balkan. Warme und potentiell instabile Luft breitet sich dabei
vom Osten Deutschlands über den gesamten Norden Deutschlands aus. Die
Cape-ML-Werte liegen dabei am Abend bei örtlich über 500 J/Kg bei PPWs von 30
bis 40 mm. Entsprechend muss auch weiter in der Nacht mit örtlichen Schauern und
Gewittern im Norden und Osten gerechnet werden.
Auf der Westseite des von Osten langsam zu uns kommenden Bodentiefs verstärkt
sich etwa über der Mitte Deutschlands die WLA, so dass die Regenfälle in der 2.
Nachthälfte gebietsweise flächenhaft auftreten. Hierbei ist 6stg. Starkregen
möglich (s. unten).
Im Randbereich eines von Oberitalien nordostwärts ziehenden Höhentiefs dauern
über Südostbayern die ohnehin aktuell auftretenden Regenfälle an, so dass die
operationellen Modelle bis Mittwochfrüh örtlich Dauerregenmengen über 25 mm in
12 Stunden berechnen.

Mittwoch ... Der nordwestliche Teil des Höhentiefdrucksystems verlagert sich
nach Tschechien und Deutschland und der südwestliche Teil schwächt sich ab. Das
Bodentief verlagert sich noch etwas nach Westen und setzt sich etwa im mittleren
Deutschland fest. An seiner Westseite bewegt sich das WLA-Gebiet von NRW,
Rheinland-Pfalz und Hessen weiter südwestwärts und beeinflusst zum Abend eher
Baden-Württemberg, aber auch Frankreich.
Über Tag werden 12stg. in der Mitte und im Norden meist 5 bis 15 mm, örtlich
aber auch über 25 mm Regen berechnet. Die höchsten Mengen treten meist im
Bereich Nordhessen und Eifel auf. Hierbei sind abgesehen von Schauern und
Gewittern auch flächige Regenfälle vorstellbar.
Größere Regenmengen bis in den Dauerregenbereich werden bis Mittag auch im
Südosten Bayerns berechnet, wo eine markante Warnung aktuell läuft.
Die größte Labilität entwickelt sich im Tagesverlauf in einem Bereich vom
mittleren Niedersachsen bis in den Osten Deutschlands, wo Cape-Werte von 500 bis
1500 J/Kg berechnet werden. In dieser Region ist die Wahrscheinlichkeit von
schweren Gewittern am größten.
Im Küstenbereich ist es dagegen durch kühlere Luftmassen aus dem Ostseeraum eher
stabil.
Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 17 Grad am Alpenrand und 25 Grad
im westlichen Schleswig-Holstein und an der Oder.
In der Nacht verlagert sich teils skaliger Regen zum südwestlichen Deutschland.
Ansonsten schwächt sich die Schauer- und Gewittertätigkeit ab.

Donnerstag ... Das mitteleuropäische Tief mit Kerndruck knapp über 1000 hPa im
nördlichen Mittelgebirgsraum bleibt mit seinem dicht südlich gelegenen Höhentief
für uns wetterbestimmend.
Dabei werden weitere schauerartige Regenfälle und Gewitter simuliert. Die größte
Labilität wird dabei erneut im Norden und Osten berecnet mit Cape-Werten von 500
bis fast 2000 J/Kg. Etwas trockenere Luft dürfte sich im Tagesverlauf im
Nordosten durchsetzen. Hier schwenkt im Randbereich des Höhentiefs auch ein
flacher Höhenrücken heran. Bei Winden um 10 kt in 850 hPa werden die
Gewitterzellen entsprechend langsam ziehen und daher örtlich wieder Starkregen
bis in den Unwetterbereich bringen.
Über die Fläche werden Regenmengen am Tage meist zwischen 1 und 9 mm simuliert,
örtlich aber auch 10 bis gut 15 mm und ganz vereinzelt aber auch größere Mengen.


Freitag ... Im Randbereich des neuen blockierenden Hochs im Bereich Island, das
einen Keil nach Südskandinavien und Osteuropa aussendet, gibt es über
Mitteleuropa noch Reste des Höhentiefs bzw. nach GFS eine Höhentiefdruckrinne
über dem Süden Deutschlands. Letztlich bleiben wir in der potentiell instabilen
Luftmasse mit der höchsten Labilität von Brandenburg bis nach Holland mit
Cape-Werten teils über 1000 J/Kg. Aber auch in der gesamten Südhälfte wird es im
Tagesverlauf wieder labiler. Entsprechend leben Schauer und Gewitter erneut in
weiten Teilen Deutschlands auf. Bei wieder nur langsam ziehenden Gewittern sind
erneut Starkregenfälle bis in den Unwetterbereich möglich.
Stabiler ist es lediglich im äußersten Norden und Nordosten. Hier werden
praktisch keine Niederschläge simuliert. Die Temperaturen steigen gebietsweise
wieder etwas an.


Modellvergleich und -einschätzung
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Grundlegende Unterschiede simulieren bei der schwachgradientigen Lage die
externen Modelle nicht.

Nach CosmoDE-EPS verlagert sich der Gewittercluster in der 2. Nachthälfte zum
östlichen NRW. Hierbei ist 6stg. Starkregen über 20 mm sehr wahrscheinlich und
Unwettermengen zu 40 bis 70 Prozent wahrscheinlich.

Die größten Wahrscheinlichkeiten für Starkregen/Dauerregen gibt es morgen am
Tage nach PEPS in einem Streifen von Nordbayern bis zum Rothaargebirge.
CosmoLEPS liefert am Donnerstag und Freitag nur noch geringe
Wahrscheinlichkeiten für 12stg. Regenmengen über 25 mm im Süden und in der Mitte
Deutschlands.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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