SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 30.04.2014 um 10.30 UTC



Wechselhaftes Kaltluftwetter. Nachtforst ist zeitweise wieder möglich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 07.05.2014


Am Samstag befindet sich Mitteleuropa im Einflussbereich eines Langwellentroges, welcher
sich von Skandinavien bis nach Südeuropa erstreckt. Ein isoliertes Höhentief befindet sich
dabei über dem westlichen Mittelmeer. Westlich des Troges entwickelt sich ein Hochkeil,
der sich am Samstag von den Azoren bis nach Grönland erstreckt.

Am Sonntag verlagert sich die Trogachse etwas nach Osten, wobei sich über Norwegen eine
erneute Randtrogentwicklung etabliert. Das Höhentief über Südeuropa hat sich ebenfalls
etwas nach Osten verlagert und befindet sich nun über Italien. Der Hochdruckeinfluss
weitet sich gleichzeitig auf Mitteleuropa aus.

Zum Montag hin greift der Randtrog auf Nordosteuropa über, wobei auf seiner Rückseite
recht kühle Luftmassen nach Deutschland geführt werden. Am Boden ist am Montag ein
ausgedehnter Tiefdruckkomplex zu erkennen, der sich fast sichelförmig von Sizilien über
den Balkan nach Finnland erstreckt.

Am Montag und Dienstag entwickelt sich über Westeuropa eine Hochdruckbrücke aus, die sich
von den Azoren bis nach Skandinavien erstreckt. Deutschland befindet sich aber eher im
Einflussbereich des weiter nach Süden ausgreifenden Troges über Nordosteuropa. In 850 hPa
nähert sich die -5 Grad Isotherme Nordostdeutschland. In 500 hPa fließt mit bis zu -35
Grad ebenfalls relativ kalte Luft ein. Demnach sollte das Wettergeschehen, auch wenn sich
am Boden leichter Hochdruckeinfluss einstellt, eher wechselhaft gestallten.

Aus einer Trogentwicklung, über dem Atlantik, entwickelt sich im erweiterten
Mittelfristbereich ein Cut Off Tief über Südwesteuropa. Generell bleibt die eher etwas
kühle Troglage bis Ende nächster Woche erhalten. Erst ab dem Wochenende soll auf der
Vorderseite eines sich vom Atlantik annähernden Langwellentrogs WLA einsetzen.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Bis Sonntag unterscheiden sich die die Vorläufe mit dem aktuellen ECMWF Lauf kaum
voneinander.
Im gestrigen 00 UTC Lauf wurde der Hochdruckeinfluss auf Mitteleuropa ab Sonntag etwas
stärker simuliert, hingegen prognostiziert der aktuelle Lauf ein ausgeprägtes
hochreichendes Tief über Polen. Weiterhin ist der aktuelle Lauf etwas kälter und vor allem
im Nordosten auch unbeständiger.
Dienstag 00 UTC kommt sogar die -5 Grad Isotherme in 850 hPa sehr nahe an Deutschland
heran.
Der gestrige 12 UTC Lauf orientiert sich eher an den aktuellen Lauf.

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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Bis Sonntag simulieren die betrachteten Globalmodelle ein ähnliches Szenario. Nachfolgend
gibt es verschiedene Varianten wie der Langwellentrog über Nordosteuropa austrogt bzw.
sich die Trogachse/Randtrog entwickelt. GFS simuliert den Keil und den Trog etwas weiter
östlicher, somit wäre der Hochdruckeinfluss über Deutschland etwas stärker.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


ECMWF Plumes
Bis einschließlich Samstag ist der Spread in dem Ensemble recht gering. Nachfolgend öffnet
sich dieser recht stark, wobei die meisten Member wieder eine leichte Erwärmung der 850
hPa Temperatur prognostizieren. Der operationelle Lauf hingegen befindet sich im
Mittelfristzeitraum eher im kälteren Drittel des Ensembles.

Ein ähnliches Bild liefert das ENS vom GFS, wobei der Hauptlauf eher im Median des
Ensembles angesiedelt ist.

ECMWF Cluster
Im Mittelfristzeitraum gibt es 4 verschiedene Cluster. Der operationelle Lauf befindet
sich mit insgesamt 11 Member in 3. Cluster.
Die Cluster unterscheiden sich vor allem in der Ausprägung des Troges über Nordosteuropa.
Eine Troglage wird aber in allen Clustern wiedergegeben.

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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Es muss wieder gebietsweise mit Nachtfrost gerechnet werden. Einzelne Kaltluftgewitter
sind ebenfalls möglich.
Es gibt zwar noch Signale für Dauerregen für die Nacht zu Samstag. Jedoch wird es sich
dabei eher um konvektive Entwicklungen handeln. Vor allem Cosmo-Leps gibt für den
östlichen Alpenrand höhere Wahrscheinlichkeiten von bis zu 70% für mehr als 30 mm in 24h
und bis zu 30% für mehr als 50 mm in 24h. Nach dem Ensemble des ECMWFs gibt es maximal
eine 7 % Wahrscheinlichkeit für mehr als 30 mm in 24h.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMIX, ECMWF, GFS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Christina Speicher

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