SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 26.04.2014 um 10.30 UTC



Insgesamt sehr wechselhaftes Wetter, insbesondere zum Wochenende hin deutlich
zurückgehende Temperaturen, an den Alpen Dauerregen möglich.
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Synoptische Entwicklung bis zum Samstag, den 03.05.2014


Zu Beginn(Dienstag/Mittwoch) liegt der Vorhersageraum noch an der Südflanke einer sich vom
Nordostatlantik über Jütland nach Finnland und Nordwestrussland erstreckenden
Tiefdruckzone im Bereich mäßig temperierter atlantischer Luftmassen.
Über Skandinavien weitet sich dann ein Langwellentrog unter Einfangen eines Höhentiefs bei
Irland weit südwestwärts und südwärts aus. Trogvorderseitige Zyklogenese lässt dabei ein
lang gestrecktes Tiefdrucksystem entstehen, das von Finnland über die Ostsee und
Norddeutschland südwestwärts nach Südengland und Nordfrankreich weist und bei weiterer
Südostverlagerung zunehmend meridional eindreht. Zum Wochenende greift dann die Trogachse
auf Mitteleuropa über und bei weiterer Ost-Südostverlagerung der Tiefdruckzone gelangt
Deutschland rückseitig mit lebhafter nördlicher Strömungskomponente in den Zustrom polarer
Kaltluft. Im Nordstau der Alpen muss dann am Wochenende mit teils ergiebigen
Niederschlägen gerechnet werden, wobei warnschwellen für Dauerregen wahrscheinlich
überschritten werden.
Da die Temperaturen im 850 hPa-Niveau auf 0 bis -2°C absinken, kann die Schneefallgrenze
zeitweise auf 1200 bis 1000 m absinken. Dies betrifft teils auch die Kammlagen der
Mittelgebirge.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Auch nach den Ergebnissen des neuen EZMW-Laufs vom 26.04.2014 00 UTC überwiegt im gesamten
Mittelfristzeitraum sehr wechselhaftes Wetter mit stetig zurückgehenden Temperaturen. Wenn
auch nach Maßgabe der letzten beiden Modelläufe die Ausprägung bzw. Intensität des am
Wochenende Mitteleuropa erreichenden Troges etwas schwächer ausgeprägt ist und der
Kaltluftvorstoß etwas langsamer nach Südosten hin an Raum gewinnt, so bewegt sich die
Temperatur- und Wettervorhersage im Wesentlichen im Rahmen der gestrigen Vorgabe. Die
Konsistenz kann als brauchbar eingestuft werden.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


GFS bringt grob gesehen ein ähnliches Entwicklungsmuster wie EZMW.
Allerdings weichen GME, NAVGEM und EGRR dahingehend davon ab, als hier am Freitag/Samstag
ein markanter Kern des Tiefdrucksystems noch deutlich weiter im Westen über Jütland bzw.
Südskandinavien liegt, die Kaltluft an der Süd/Südwestflanke dann aber anschließend
aufgrund des noch stärkeren Druckgradienten rasch und massiv südostwärts vorstößt, die
Strömung aber dabei zunächst mehr nordwestlich als nördlich geprägt ist
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die EPS-EZMW-Rauchfahnen zeigen bis einschließlich Mittwoch ein recht ausgeglichenes und
in der Bandbreite verhältnismäßig begrenztes Spektrum der Temperatur- und
Geopotentialverteilung.
Anschließend sinkt dann das Temperaturniveau unter Spread-Erweiterung allgemein deutlich
ab unter Talsohlenbildung am Wochenende.
Die durchweg relativ hohe Niederschlagssignaldichte unterstreicht den wechselhaften
Wettercharakter, ein Maximum ergibt sich vor allem zum bzw. am Wochenende in Alpennähe.
Die Windgeschwindigkeiten erreichen ihr Maximum am Wochenende unter Ausprägung einer
deutlichen Mordkomponente.

Die ENS-Ensembles zeigen insgesamt ein ähnliches Bild. Das Temperaturmittel sinkt zum
Wochenende hin deutlich unter das langjährige Mittel.

Die Großwetterlagenklassifikation der EZMW-EPS wird bis Freitag von der Großwetterlage HNz
geprägt, was im Höhenfeld über Deutschlands einer undeutlich strukturierten zyklonalen
westlichen Strömung entspricht.
Zum Wochenende übernehmen dann die kalten zyklonalen Szenarien das Kommando:
TM,TrM,Nz,NEz!

Die "New-Clusters" 120-168h bringen in nur 2 Hauptgruppen in brauchbarer Übereinstimmung
am Wochenende eine Trogkernbereichsituation über Mitteleuropa.

Für die Wettervorhersage ergibt sich aus vorangegangener Diagnose eine hohe
Wahrscheinlichkeit für unbeständige und kühle erste Maitage.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Markante Wettererscheinungen beschränken sich zunächst auf Gewitter mit Starregen.
Ab Freitag und am Wochenende ist dann im Zuge der Strömungsumstellung von einem leicht
erhöhten Risiko für stürmische Böen Bft 8 auszugehen(EPS-Statistik), vor allem für die
Nordwesthälfte und die Mittelgebirge.

Die EPS-EZMW-Statistik zeigt keine markant erhöhten Wahrscheinlichkeiten für
Dauerniederschläge am Wochenende an den Alpen, wenngleich dies einzelne Modelle andeuten.

Inwieweit die Schneefallgrenze am Wochenende an den Alpen sinkt, bleibt noch abzuwarten,
sie könnte zeitweise auf 1200-1000 m absinken.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EZMW-EPS, MOS_MIX
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel

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