SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 300800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 30.04.2014 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
In der Südwesthälfte, am Donnerstag auch weiter im Osten, teils kräftige Gewitter mit
Starkregen und kleinem Hagel, Unwetter möglich. Am Freitag nur noch im Süden Gewitter.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
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Mittwoch... Bei schwachen Potentialunterschieden wird der Südwesten von einem von
Frankreich nach Norditalien ziehendem und bis in die obere Tropopause reichenden Tiefs mit
Wolken und Regen gestreift. Ansonsten ist die in den Westen und Süden sowie teils in die
Mitte eingeströmte feuchte und potentiell instabile Luftmasse wirksam mit Cape-Werten
teils um 750 und KO-Werten um -2. In dieser Luftmassen entwickeln sich im Tagesverlauf bei
Auslösetemperaturen zwischen 16 und 20 Grad örtlich teils kräftige Schauer oder Gewitter,
die bei geringer Zuggeschwindigkeit zum Teil Starkregen um 20 mm in kurzer Zeit und lokal
eng begrenzt auch unwetterartigen Starkregen bringen können.
Im Nordosten und Osten ist dagegen recht stabile Luft wetterwirksam. Hier scheint häufig
die Sonne und bei Temperaturen um 21 Grad ist es weitgehend trocken.
In der kommenden Nacht klingen die Schauer und Gewitter allmählich ab und besonders dort,
wo es zuvor geregnet hat, bildet sich örtlich Nebel.

Donnerstag... nähert sich einerseits von Norden etwas die Frontalzone an und andererseits
wird im Randbereich des Nordeuropäischen Troges ein Höhentief über die Britischen Inseln
südostwärts geführt, auf dessen Vorderseite wir im Tagesverlauf gelangen. So stellt sich
über großen Teilen des Vorhersagegebietes eine südwestliche Höhenströmung ein.

An der Kaltfront über Südskandinavien bildet sich eine Frontalwelle, die unter Verstärkung
über Weißrussland ostwärts zieht.
Auf der Rückseite des Tiefs dringt im Tagesverlauf von Skandinavien her trockenere
Kaltluft nach Süden vor, deren Vordergrenze als Kaltfront mittags in den äußersten Norden
eindringt und in der Nacht zum Freitag den Nordrand der Mittelgebirge erreicht.
Davor liegt noch die alte potentiell instabil geschichtete Luft über größeren Teilen
Deutschlands (vor allem über der Mitte und dem Süden) mit Cape-Werten zwischen 250 und gut
750 J/Kg und KO-Indices um -2.
So sind über der Mitte und dem Süden erneut Schauer und Gewitter zu erwarten, die über der
Mitte teilweise schon aus der Nacht heraus und am Vormittag auftreten und sich im
Tagesverlauf wieder verstärken. Starkregen bleibt die wesentliche Begleiterscheinung,
lokal wieder unwetterartig. Aber auch kleinerer Hagel und stürmische Böen sind weiter
möglich, zu mehr sollte es trotz geringfügig auflebender Höhenströmung kaum reichen.
Die mit der Kaltfront verbundene Abkühlung macht sich bereits im äußersten Norden
bemerkbar mit Werten von 11 bis 15 Grad. Sonst liegen die Maxima meist bei 16 bis 21 Grad,
mit den höheren Werten im Südosten.
In der Nacht zum Freitag zieht einerseits das Höhentief zu den Seealpen und andererseits
dringt die Trogvorderseite des nordeuropäischen Troges nach Norddeutschland vor. Damit
entsteht etwa südlich einer Linie Berlin-Harz Hebungsantrieb mit stärkeren Regensignalen
(vereinzelt über 20 mm/h, CosmoEU, GME). Auch südlich des Mains bleibt es bei einigen
Starkregensignalen in der Nacht.


Freitag... verlagert sich die Achse des Langwellentroges bis zum Abend nach
Norddeutschland, während das Höhentief von den Seealpen ins Tyrrhenische Meer zieht. Dabei
kommt es auch am Boden zwischen Korsika und Italien zu einer Zyklogenese. Die in den
nördlichen Mittelgebirgen liegende Kaltfront wird durch steigenden Druck über der Nordsee
und dem Abzug einer Frontalwelle weiter in die Südhälfte gedrückt, so dass die
0-Grad-Isotherme in 850 hPa zum Tagesende etwa die Mittelgebirge erreicht.
Die potentiell instabilste Luftmasse befindet sich etwa südlich des Mains. Zudem wird auf
der Vorderseite des Langwellentroges auch Hebung simuliert. Somit kommt es im Süden im
Tagesverlauf zu weiteren schauerartigen und teils auch gewittrigen Regenfällen. COSMO_EU
simuliert dabei im nördlichen Bayerischen Wald punktuell mehr als 25 mm in 6 Stunden, die
externen Modelle dagegen eher geringere Mengen. Dennoch sind bei ppw-Werte von knapp über
20 mm lokal eng begrenzt ein- oder sechsstündige Starkregenereignisse möglich und
vereinzelt auch Unwetter.
In Norddeutschland bleibt es rückseitig der Kaltfront allgemein trocken, wobei zeitweise
dichtere hohe und mittelhohe Wolkenfelder durchziehen. Ansonsten scheint dort gebietsweise
auch die Sonne. Bei leicht negativen Temperaturen in 850 hPa werden dort Höchstwerte von
10 bis 14 Grad erreicht. Ansonsten bewegen sie sich nochmals zwischen 12 und 18 Grad. Der
Nordostwind frischt am Rande des sich Richtung Nordsee ausweitenden Bodenhochs mit
Schwerpunkt nördlich von Schottland auf, Warnschwellen werden aber, abgesehen von starken
bis stürmischen Böen auf exponierten Gipfeln einiger Mittelgebirge, wohl keine erreicht.

Modellvergleich und -einschätzung
Die großräumigen Strukturen werden sehr ähnlich simuliert.

Was den Starkregen angeht besteht die größte Gefahr nach CosmoDe heute Nachmittag im
südlichen Baden-Württemberg und im Großraum Rothaargebirge. Auch in der ersten Nachthälfte
nimmt die Wahrscheinlichkeit nur langsam ab.
Morgen verlagert sich die Hauptgefahr nach PEPS in den Raum Thüringen (2. Tageshälfte). Am
Freitag ist nach CosmoLEPS anfangs am ehesten der östliche Mittelgebirgsraum und in der 2.
Tageshälfte der Alpenraum betroffen.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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