SXEU31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 141800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Freitag, den 14.09.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
An den Küsten vor allem am Samstag windig, vereinzelt auch stürmische Böen. Ab
Sonntag keine markanten Wettererscheinungen.

Synoptische Entwicklung bis Montag 12 UTC
-------------------------------------------------------------
Aktuell ... liegen wir zum größten Teil südlich der Frontalzone in einem recht
gradientschwachen Bereich. Lediglich der Norden befindet sich noch in der
Frontalzone und darin schwenkt in der kommenden Nacht ein Randtrog von der
Nordsee kommend über den Norden hinweg. Am Boden nähert sich ein Frontensystem
und erreicht den Nordwesten und Norden. Damit verbunden sind über der warmen
Nordsee Schauer, vereinzelt kann es auch zu einem Gewitter kommen. Auch in
Süddeutschland kann es im Bereich der Trogachse durch PVA ausgelöst noch für
kurze Schauer reichen. Für Gewitter, wie von COSMO-D2 simuliert, reicht es
wahrscheinlich nicht, dafür fehlt die Labilität und außerdem ist die mittlere
Troposphäre bereits abgetrocknet.

Zwischen den Niederschlagsgebieten im Norden und Süden kräftigt sich in der
Nacht ein Keil des Azorenhochs, was wiederum zu einer leichten Gradientzunahme
führt. Daher nimmt gegen Morgen der Wind an der See wieder zu und es kommt zu
steifen, in exponierten Lagen an der Nordsee auch zu stürmischen Böen (Bft 7 bis
8). Darüber hinaus klart es in weiten Teilen des Landes auf und es kann sich
gebietsweise Nebel bilden.


Samstag ... verbleiben wir nach Abzug des Randtroges in Richtung Osten in der
glatten Frontalzone. Allerdings kommt es über dem Ostatlantik zu einer
Austrogung und dadurch wölbt sich über den Britischen Inseln ein flacher Keil
auf. Dies stützt den Hochdruckeinfluss über weiten Teilen unseres
Vorhersagegebietes und über Ost-Frankreich entsteht eine eigenständige
Hochdruckzelle. Im Norden liegt allerdings noch die Kaltfront des mittlerweile
nach Nordskandinavien abgezogenen Tiefs. Eine weitere Verlagerung der Front in
Richtung Süden wird aber verhindert, da die Front aufgrund einer Tiefentwicklung
südlich von Island rückläufig wird. So bleibt der Gradient erhalten und vor
allem an der Ostsee kann es steife, exponiert auch stürmische Böen geben. Weiter
westlich nimmt der Wind schon am Morgen wieder ab, sodass keine Windwarnungen
mehr erforderlich sind. Gegen Abend schwächt sich der Wind auch im Nordosten ab.


Mit der Front sind weiterhin Niederschläge verbunden. Sie sind an der Küste mit
Schauern und mit geringer Wahrscheinlichkeit auch mit Gewittern verbunden. In
wie weit sich im Südosten hinter der abziehenden Kaltfront noch Niederschläge
gibt, ist noch unsicher. Die Modelle gehen dabei noch auseinander. Nach ICON
bleibt es trocken, nach IFS, GFS und COSMO-D2 ist aber zwischen Alpen und
Bayerischen Wald noch mit etwas Niederschlag zu rechnen.

In der Nacht zum Sonntag wird mit dem Keil kräftig WLA nach Norddeutschland
geführt. Im Bodendruckfeld wechselt die Front von Westen her das Vorzeichen, von
Kaltfront zu Warmfront. Wettermäßig ist dies allerdings nur mit vielen Wolken
und etwas Regen an der Nordseeküste verbunden. Ansonsten dominiert in der Nacht
im Rest des Landes Hochdruckeinfluss. Dies führt zu Wolkenauflösung und vor
allem an den Alpen kann es auch gebietsweise Nebel geben.


Sonntag ... schwenkt der flache Höhenrücken mit seiner Achse allmählich über das
Vorhersagegebiet hinweg ostwärts, wobei er durch WLA auf der Vorderseite des
umfangreichen nordatlantischen Höhentroges mit Drehzentrum bei Island weiterhin
gestützt wird.
Im Bodenfeld macht sich die WLA vor allem im äußersten Norden anhand dichterer
Wolkenfelder im Einflussbereich der über die Nordsee hinweg ostwärts ziehenden
Warmfront eines Tiefs südlich von Island bemerkbar. Diese dürfte aber wohl nur
in Nordfriesland ein paar Spritzer Regen geben, sonst bleibt es weitgehend
trocken. Im Warmsektor frischt der Wind über der Nordsee wieder aus Südwest auf,
für warnrelevante Böen dürfte es aber kaum, und wenn, dann noch am ehesten auf
Helgoland und auf Sylt reichen.

Im übrigen Land dominiert der Einfluss des seinen Schwerpunkt allmählich nach
Ost-/Südosteuropa verlagernden Hochdruckgebietes. Oft scheint die Sonne, im
Tagesverlauf bilden sich flache Quellwolken, die an den Alpen etwas höher
reichen, aber wohl keine Schauer bringen dürften. Im Warmsektor kann von
Südwesten her wieder wärmere Luft ins Vorhersagegebiet vordringen. In 850 hPa
steigen die Temperaturen auf Werte zwischen 14 Grad im äußersten Süden und 7
Grad in Vorpommern. Das mündet in Höchsttemperaturen zwischen 17/18 Grad im
überwiegend stark bewölkten Schleswig-Holstein und knapp 27 Grad im südlichen
Oberrheingraben.

Auch in der Nacht zum Montag dominiert in weiten Teilen des Landes
Hochdruckeinfluss, so dass es - abgesehen vom äußersten Norden - vielerorts
gering bewölkt oder klar bleibt, wobei sich örtlich Nebel bildet. Die Kaltfront
des Richtung Norwegische See ziehenden Tiefs erreicht morgens die mittlere bzw.
südliche Nordsee, im Vorfeld ziehen weiterhin recht dichte Wolkenfelder über den
äußersten Norden des Landes, gebietsweise fällt auch etwas Regen. Der West- bis
Südwestwind weht weiterhin lebhaft, eventuell reicht es in exponierten
Küstenlagen für einzelne steife Böen.


Montag ... ist die Höhenströmung über Deutschland zunächst recht glatt
konturiert. Über den Britischen Inseln sorgt starke WLA auf der Vorderseite des
ehemaligen Hurricans Helene erneut für die Aufwölbung eines Keils, der bis zum
Abend die Nordsee erreicht. Über dem Norden liegt weithin das Frontensystem
eines Tiefs über Finnland und wird zunehmend rückläufig. Die Wetteraktivität an
der Front ist jedoch kaum der Rede wert. Das gilt sowohl für die Niederschläge
als auch für den Wind. Von daher wird es außer im äußersten Norden sonnig oder
leicht bewölkt bei überwiegend sommerlichen Temperaturen von 25 bis 28 Grad. Nur
an der Küste ist es bei Werten um 22 Grad etwas frischer.
Auch die Nacht zu Dienstag bleibt trocken und warnfrei.


Modellvergleich und -einschätzung
----------------------------------------------------------------
Die anderen Modelle sehen die weitere Entwicklung ähnlich.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)