VHDL16 DWSG 291000 Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

VHDL16 DWSG 291000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Montag, 29.07.2013, 11:30 Uhr

Heute gebietsweise Starkregen und örtlich einzelne Gewitter, ab dem 
Nachmittag nachlassender Regen. 

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute fällt aus starker Bewölkung häufig kräftiger und zum Teil auch 
gewittriger Regen. Im Laufe des Nachmittags und Abends lockert die 
Bewölkung dann von Westen her allmählich auf und nur vereinzelt sind 
noch Schauer oder Gewitter möglich. Die Höchsttemperaturen liegen 
zwischen 17 Grad im Bergland und 24 Grad in der Kurpfalz. Der Wind 
dreht von Nordwest auf Südwest und kann zeitweilig stark böig bis 
stürmisch aufleben.

In der Nacht zum Dienstag klingen auch die letzten Schauer ab und es 
klart zunehmend auf. Örtlich bildet sich Nebel. Die Tiefstwerte 
liegen zwischen 17 und 12 Grad.  

Am Dienstag lösen sich örtliche Frühnebelfelder rasch auf und 
zwischen einigen Wolkenfeldern kommt wieder öfter die Sonne durch. 
Dem Norden zu sind am Nachmittag und Abend einzelne Schauer möglich. 
Die Höchstwerte erreichen 20 Grad im Bergland und 26 Grad im 
Markgräflerland. Der Wind weht schwach bis mäßig, in Böen auch 
frisch, aus Südwest. 

In der Nacht zum Mittwoch ist es gering bewölkt oder klar und es 
bleibt trocken. Die Tiefstwerte liegen zwischen 18 und 12 Grad. 

Der Mittwoch bringt einen freundlichen Mix aus Sonnenschein und 
einigen Wolken. Dabei bleibt es trocken und das Quecksilber steigt 
auf 25 Grad im Bauland und bis 29 Grad im Dreiländereck, im Bergland 
werden Werte um 23 Grad erreicht. Der Wind weht schwach bis mäßig und
kommt aus südwestlichen Richtungen.

Die Nacht zu Donnerstag zeigt sich oft sternenklar und die Luft kühlt
auf 18 bis 13 Grad ab.   

Der Donnerstag wird sehr sonnig. Allenfalls über dem Bergland sind 
einzelne Quellwolken möglich. Bei schwachen und variablen Winden 
werden Höchsttemperaturen zwischen 28 Grad im Bergland und 33 Grad im
Rheintal erwartet.

Die Nacht zu Freitag wird klar. Die Tiefstwerte liegen zwischen 19 
und 15 Grad.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Montag, den 29.07.2013, 11:30 Uhr -
Hoch Zlatka, welches uns die Gluthitze am Wochenende zusammen mit 
einem hoch reichenden Tief über dem Ostatlantik brachte, verlagerte 
sich weiter nach Osten und liegt nun über der Ukraine und 
Weißrussland, sodass Deutschland derzeit im Einflussbereich von Tief 
Andreas, mit Zentrum über der nördlichen Nordsee, liegt. Auf der 
Rückseite der Kaltfront, die das Bundesgebiet von Westen nach Ostern 
überstreifte, fließt warme aber nicht mehr heiße Meeresluft ein. 
Lediglich im äußersten Südosten können die Temperaturen heute mit 
Sonnenunterstützung nochmals nahe an die 30 Grad Marke steigen. In 
diesem Bereich sind auch noch mal kräftige, teils auch unwetterartige
Gewitter möglich. Ansonsten herrscht vielfach wechselhaftes Wetter 
vor. Vereinzelt bilden sich auch noch einzelne Gewitter, die örtlich 
auch noch mal zu Starkregen, Sturmböen und Hagel führen können. Bis 
Mittwoch bleibt uns der durchwachsene angenehm warme Wettercharakter 
erhalten, wobei sich die Sonne am Mittwoch von Süden her mehr und 
mehr zeigen kann. Im weiteren Verlauf der Woche kommt mit einem noch 
namenlosen Hoch voraussichtlich die Gluthitze zurück. Bei einer 
südlichen Strömung sollen die Temperaturen wieder deutlich ansteigen 
und am Samstag Höchstwerte von teils über 35 Grad erreichen. 

Bevor es aber soweit ist, möchte ich das zurückliegende Wochenende 
nochmals analysieren. Schon frühzeitig sagten die Meteorologen dieses
heiße und vielleicht auch das heißeste Wochenende in diesem Jahr 
voraus. Auf der Vorderseite eines hoch reichenden Tiefs westlich der 
Britischen Inseln stellte sich eine ausgeprägte südwestliche Strömung
ein, die uns am Wochenende die Luft direkt aus der Sahara über das 
Mittelmeer hinweg nach Deutschland führte. In ca. 1500 Meter wurden 
dabei für unsere Regionen mit fast 25°C ungewöhnlich hohe 
Temperaturen erreicht. Durch zusätzliche Sonneneinstrahlung konnte 
sich die Luft über Deutschland noch weiter aufheizen und sich gefühlt
zur "Gluthitze" entwickeln. Den Höhepunkt erreichte die Hitze dabei 
entgegen der Prognosen am Samstag. Durch einen vorzeitigen 
Bewölkungsaufzug im Süden und Osten, konnte die Sonne am Sonntag die 
Luft dort nicht mehr entsprechend aufheizen. Daher konnte auch der 
Allzeitrekord von 40,2 Grad in einigen Orten Baden-Württembergs und 
Bayerns im August 2003 nicht erreicht werden. Doch auch die maximalen
Temperaturen von Samstag brachten uns das bisher heißeste Wochenende 
des Jahres. Der Höchstwert vom 19. Juni, der bei 37,2 Grad in 
Kitzingen lag, wurde teils deutlich überschritten. In Rheinfelden am 
Hochrhein ist am Samstag ein maximaler Wert von 38,6 Grad gemessen 
worden. Da sich die Saharaluft über dem Mittelmeer auch noch kräftig 
mit Feuchte anreicherte, entwickelte sich zudem eine explosive 
Luftmischung. Das nötige Aufsteigen der Luft zur Gewitterbildung 
wurde entweder durch die Entstehung kleiner Hitzetiefs, 
orographischen Erhebungen (Berge) oder von Westen durchziehender 
Luftmassengrenzen erzeugt. Die in den Gewitterwolken entstehenden 
Aufwinde waren teilweise so stark, dass die Wolkentropfen bzw. 
Eispartikel immer wieder nach oben gewirbelt wurden und sich dabei zu
sehr großen mehrschichtigen Hagelkörnern ausbilden konnten, bevor sie
zum Boden fielen. Stellenweise haben bei den schweren unwetterartigen
Gewittern tennisballgroße Hagelgeschosse und erhebliche Wassermassen 
große Schäden verursacht. In 48 Stunden, insbesondere im Bereich des 
Schwarzwaldes und der Schwäbischen Alb, wurden Niederschlagsmengen 
zwischen 30 und 72 Liter pro Quadratmeter gemessen. Davon fielen z.B.
in Wassertrüdingen  46,9 Liter oder in Schwäbisch Gmünd 42,8 Liter 
pro Quadratmeter in nur einer Stunde. Bei den Messwerten muss aber 
immer berücksichtigt werden, dass das meteorologische Messnetz nicht 
flächendeckend ist, und somit durchaus auch noch höhere Werte möglich
sind. Insbesondere bei Gewittern, die ein sehr lokales Phänomen 
darstellen, können die Niederschlagsmengen oder auch Spitzenböen 
fernab von den Messstellen noch deutlich höher liegen. 
Das erklärt Dipl.-Met. Lars Kirchhübel  von der

Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de

Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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