SXEU31 DWAV DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST (Morgen)

SXEU31 DWAV 300800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Dienstag, den 30.07.2013 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Ww Übergang zu HM

Vor allem heute und in der Nacht zum Mittwoch einzelne Gewitter mit Starkregen und
stürmischen Böen möglich, vor allem im Norden. Nachts mit Durchzug der Welle vorübergehend
Starkregen im Norden.

Synoptische Entwicklung bis Donnerstag 24 UTC
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Dienstag... liegt eine Luftmassengrenze, die heiße Luft im Osten von warmer Luft weiter
westlich trennt, östlich unseres Raumes über Tschechien und Polen. Die daran gekoppelten
Regenfälle sind bereits nach Osten abgezogen und tangieren nur anfangs den äußersten
Osten.
Dahinter haben sich sowohl die Boden-, als auch die Höhenströmung zonalisiert und vor
allem nach Süden hin macht sich Wetterberuhigung im Bereich eines Hochkeils bemerkbar, der
sich von Frankreich her nach Süddeutschland ausweitet. In der einfließenden warmen und
teilweise instabil geschichteten Luftmasse treten an einem Kurzwellentrog über dem Westen
einzelne Schauer auf, die sich mit dem Trog nach Osten verlagern und mittags den Nordosten
erreichen. Mit der Erwärmung sind im Tagesverlauf auch einzelne, kurze Gewitter möglich.
Auch dahinter zeichnet sich bereits über Nordfrankreich eine Zone mit Schauern ab, die
heute über die Mitte nach Osten geführt wird und in der später auch Gewitter möglich sein
dürften. Auch abseits der genannten Regionen sind vor allem im Norden im Tagesverlauf
Schauer und einzelne Gewitter, teils mit Starkregen und stürmischen Böen möglich.
Lediglich im Süden ist die Schichtung im Bereich des von Südwesten nach Nordosten
vordringenden Hochkeils etwas stabiler, dort reicht es wohl nur zu einzelnen Schauern. Mit
der Ausweitung des Keils hat der Gradient im Norden schon zugenommen und an der Nordsee
treten Böen Bft 7 auf, die sich auch auf den Ostseeküstenbereich ausweiten werden. Auch im
Bergland sind, vor allem nach Osten hin einzelne Wind- und Sturmböen zu erwarten.
Im Süden und teilweise auch im Norden und Nordosten setzt sich heute für längere Zeit die
Sonne durch, während in den anderen Gebieten in der feuchten Luftmasse eher wolkige
Verhältnisse vorherrschen. Im Süden und Nordosten sind Maxima über 25 Grad zu erwarten,
sonst werden mit Ausnahme einiger Küstenabschnitte und des höheren Berglandes mehr als 20
Grad erreicht.
Am Nachmittag und Abend erreicht den Westen eine in die westliche Strömung eingelagerte
Welle von Frankreich und Benelux her mit starker Bewölkung und schauerartigen Regenfällen.

In der Nacht zum Mittwoch schwenkt die Welle bzw. das damit korrespondierende Bodentief
über den Norden Deutschlands hinweg ostwärts, gefolgt vom flachen Kurzwellentrog. COSMO_EU
und NAE simulieren über dem Norden und abgesetzt davon über der Mitte Regen, der in der
Nähe des Scheitels der Welle über dem äußersten Norden Deutschlands, wahrscheinlich
konvektiv verstärkt und mit Gewittern durchsetzt, durchaus in den markanten Warnbereich
für Starkregen reichen könnten (über 20 mm in 6 Stunden). Ansonsten werden aber
Regenmengen weit abseits jeglicher Warnkriterien simuliert. Der Wind bleibt im Norden
weiterhin lebhaft mit einzelnen starken Böen Bft. 7. Auch im Bergland nimmt der Wind mit
Passage der Welle vorübergehend zu.

Mittwoch... schwenkt der Kurzwellentrog über Norddeutschland hinweg ostwärts und das
zugehörige, im Druckfeld kaum zu erkennende Bodentief zieht bis zum Abend zur mittleren
Ostsee. Die zugehörige Kaltfront kommt etwa bis zur Mitte Deutschlands voran.
Über dem Ostatlantik kommt erneut eine kräftige Austrogung in Gang, vorderseitige
Warmluftadvektion stützt einen Höhenrücken bei den Britischen Inseln. Vor diesem baut sich
über Südwestdeutschland eine Hochdruckzelle auf. Dadurch gerät vor allem der Norden
Deutschlands in eine leicht nordwestliche Strömung, mit der erwärmte Meeresluft subpolaren
Ursprungs bis zur Mitte vordringen kann. Die Meeresluft ist vor allem in der Nähe des
abziehenden Randtroges labil geschichtet, so dass sich vor allem im Norden und Nordosten,
eventuell auch noch im östlichen Mittelgebirgsraum im Tagesverlauf einzelne Schauer und
auch kurze Gewitter entwickeln. Der Wind bleibt zunächst in der gesamten Nordhälfte
lebhaft mit starken, in Schauer- und Küstennähe sowie in den Kammlagen der Mittelgebirge
auch stürmischen Böen 7 bis 8 Bft. Zum Nachmittag und Abend hin klingen Schauer und Wind
aber von Westen her allmählich ab.
In der Südhälfte und auch in der Mitte verstärkt sich auf der Vorderseite des Höhenrückens
der Hochdruckeinfluss, so dass es dort trocken bleibt und vor allem im Südwesten auch
schon überwiegend die Sonne scheint.
Die Höchstwerte liegen in der Nordhälfte zwischen 19 und 24 Grad, im Süden werden 24 bis
28 Grad erreicht mit den höchsten Werten an Ober- und Hochrhein.
In der Nacht zum Donnerstag gelangt ganz Deutschland mehr und mehr auf die Vorderseite des
Höhenrückens über den Britischen Inseln, der sich aufgrund kräftiger WLA auf der
Vorderseite des Langwellentroges auf dem Ostatlantik weiter verstärkt und aufsteilt. Im
Bodenniveau zieht das Hochdruckgebiet über Mitteleuropa mit Schwerpunkt in den Alpenraum.
Somit gestaltet sich der Wetterablauf in Deutschland ruhig, die Wolken lösen sich auch im
Nordosten mehr und mehr auf. Als einziges Warnelement bleibt eventuell noch der Nebel
übrig.

Donnerstag... wandert der kräftige Höhenrücken allmählich weiter ostwärts und befindet
sich am Abend mit seiner Achse über dem westlichen Mitteleuropa. Das flache
Hochdruckgebiet über Mitteleuropa verlagert seinen Schwerpunkt etwas nach Osten.
Somit wird auch wieder der Weg frei für sehr warme bis heiße Subtropikluft, zumindest erst
einmal in den Südwesten Deutschlands. Deren Vordergrenze wird markiert durch eine
Warmfront, ausgehend vom kräftigen Bodentief westlich Irlands, welche sich ohne größere
Wetterwirksamkeit, nur mit Wolken meist im hohen und mittelhohen Niveau, über den Norden
allmählich nach Nordosten verlagert. In 850 hPa steigt die Temperatur im äußersten
Südwesten bis zum Abend wieder auf 20 Grad, während sie im Nordosten nur knapp über 10
Grad schafft.
Somit dominiert warnfreies und weitgehend sonniges Wetter, abgesehen von den Wolken an der
Warmfront. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 Grad im Nordosten und 32, vielleicht auch
schon 33 Grad am Hochrhein. An der See bleibt es bei auflandigem Wind etwas kühler.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die vorliegenden Modelle simulieren die Entwicklung ähnlich mit Unterschieden nur im
Detail.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Bernd Zeuschner

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