DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Sonntag, den 28.07.2013 um 10.30 UTC



Bis zum Wochenende immer wärmer, die höchsten Werte Freitag oder Samstag, dann eher heiß.
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Synoptische Entwicklung bis zum Sonntag, den 04.08.2013


Zu Beginn des Mittelfristzeitraumes, am Mittwoch, herrscht über Deutschland eine flache
Westströmung. Ein Langwellentrog beginnt sich über dem Atlantik nach Süden auszudehnen,
wodurch sich in dessen Vorfeld ein Höhenrücken aufbaut und nach Norden ausgreift. Diese
Entwicklung geht recht rasch von statten, denn am Donnerstag herrscht über Deutschland
wieder eine südwestliche Strömung. Der aufgesteilte Höhenrücken reicht bis etwa nach
Südskandinavien. Mit der südwestlichen Strömung kommt es erneut zu einer deutlichen
Erwärmung. Die 20 Grad Isotherme liegt in 850 hPa Niveau bereits im Westen von
Deutschland.
Im Bodendruckfeld setzt sich korrespondierend zum Höhenrücken antizyklonaler Einfluss
durch.

Am Freitag breitet sich der Einfluss des Bodenhochs auf ganz Deutschland aus. Zudem wird
es noch wärmer, denn es herrschen verbreitet Temperaturen über 20 Grad in 850 hPa.

Am Samstag kommt der Höhenrücken langsam ostwärts voran und es rückt der atlantischer
Langwellentrog nach. Korrespondierend dazu bildet sich westlich von Frankreich ein
Bodentief, dessen Kaltfront allerdings noch nicht auf Deutschland übergreift. Es bleibt
vorerst sehr warm bei einer südwestlichen Strömung.

Am Sonntag greift dann der Trog und das zugehörige Bodentief mit seiner Kaltfront von
Westen über und sorgt erneut für kräftige Schauer und Gewitter.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der Konsistenztest zeigt, dass der gestrige 12 UTC Lauf anscheinend einen Ausreißer
darstellt (Im Vergleich mit anderen EZMW Läufen). Während die 00 UTC Läufe zum nächsten
Wochenende eine Erwärmung von über 20 Grad in 850 hPa rechnen, zeigt der 12 UTC Lauf von
gestern ein rasches übergreifen des neu entwickelten atlantischen Langwellentroges von
Westen auf Deutschland. Somit würde bereits am Samstag die Temperatur rasch zurück gehen,
denn von Nordwesten her greift die 10 Grad Isotherme über. Zudem liegt das Bodentief
nördlich der Britischen Inseln und dessen Kaltfront greift nur abgeschwächt auf
Deutschland über.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Zu Beginn des Vorhersagezeitraumes sind sich die globalen Modelle noch einig. Unterschiede
gibt es ab Freitag. Während der aktuelle EZMW Lauf Freitag und Samstag verbreitet
Temperaturen über 20 Grad in 850 hPa macht, ist sowohl das GME als auch das GFS etwas
zurückhaltender. Beide Modelle rechnen Freitag Werte über 20 Grad aber Samstag schiebt
sich schon wieder die 10 Grad Isotherme in den Nordwesten von Deutschland.

Das GFS rechnet zum Wochenende zwar auch ein Bodentief, das liegt aber nördlich der
Britischen Inseln und dessen Front scheint kaum wetterwirksam zu sein. Das GME rechnet das
Bodentief ebenfalls nördlich der Britischen Inseln und lässt die Kaltfront bereits am
Samstag von Westen herein ziehen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusterrechnung des EZMW zeigt auch heute wieder 6 Cluster, wobei der deterministische
Lauf und der Kontrolllauf in Cluster 4 zu finden ist.

Alles in allem ähneln sich allerdings die Cluster, denn sie zeigen alle einen atlantischen
Langwellentrog westlich von Deutschland und vorlaufend einen sich aufwölbenden
Höhenrücken. Unterschiede beim Höhenrücken sind in der Lage, in der West-Ost-Ausdehnung
und in der Ausdehnung nach Norden zu finden.

Cluster 3 ist Ausreißer in Sachen Nordausdehnung, denn bei diesem reicht der Höhenrücken
bis weit nach Nordrussland, zudem ist er in seiner West-Ost Ausdehnung der "schmalste".

Cluster 1,2, 4 und 5 zeigen recht breite Cluster, wobei die Achse östlich von Deutschland
liegt.

In der "Rauchfahne" von Offenbach wird in der 850 hPa Temperaturkurve ein deutlicher
Rückgang der Temperatur am Dienstag deutlich. Danach steigen die Werte allmählich an und
erreichen ihren Höhepunkt am Wochenende. Auch die Niederschlagssignale deuten erst zum
Wochenende wieder aufkommende Schauer an. Im Geopotential ist auch ein stetiger Anstieg zu
bemerken, was auf den aufkommenden Hochdruckeinfluss zurück zu führen ist. Auch in dieser
Kurve wird das Maximum am Wochenende erreicht.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Bis zum Wochenende gibt es keine signifikanten Wettererscheinungen.

Ab Freitag wird es wieder sehr warm bis heiß. Somit steigt die Wärmebelastung wieder.

Am Samstag oder Sonntag greift von Westen eine Kaltfront auf Deutschland über, wobei es
dabei erneut zu kräftigen Schauern und Gewittern kommen kann.
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Basis für Mittelfristvorhersage
EZMW, MosMix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Tanja Dressel

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