DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 31.07.2013 um 10.30 UTC



Sommerlich und meist sehr warm oder heiß, am Wochenende von Nordwest nach Südost einzelne
Schauer und Gewitter mit leichter Abkühlung. Dann im Wechsel freundliche Abschnitte und
einzelne Schauer und Gewitter, vor allem im Süden und Osten wieder heiß.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 07.08.2013


Gleich zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraumes(Samstag) greift nach Abzug des
steilen Höhenhochkeils der westeuropäische Trog auf das zentraleuropäische Festland über
und von Nordwest nach Südost erfolgt eine Kaltfrontpassage. Damit bekommt der Vorstoß
heißer Luft aus Süden vor allem im Norden und Westen erst einmal einen Dämpfer, wenngleich
am Samstag im Osten und Nordosten noch Höchsttemperaturen um 35°C wahrscheinlich sind. ´
Die Wetterwirksamkeit an der Kaltfront lässt aufgrund der dynamischen Unterstützung von
der Höhe durchaus teils starke Konvektion erwarten, die am Samstag grob die
Nordwesthälfte, am Sonntag die Südosthälfte betrifft.

Ansonsten folgt Sonntag/Montag Zwischenhocheinfluss, wobei im Laufe des Montags der Druck
von Westen her wieder zu fallen beginnt.
Anschließend liefert der neuste Lauf einen zunehmend zyklonalen Verlauf, indem von dem
sich regenerierenden westeuropäischen Trog Randtröge nach Mitteleuropa laufen. Für
Dienstag/Mittwoch resultiert dabei insgesamt ein leicht wechselhafter Wettercharakter: von
den Britischen Inseln dehnt sich eine Tiefdruckrinne allmählich über Deutschland
südostwärts aus, bei Neigung zu einzelnen Schauern und Gewittern ist es im Osten und Süden
schwülheiß, um oder auch über 30°C, nach Nordwesten hin um 26°C.
Am Mittwoch sind dann bei frontogenetischer Situation mit Frontpassage von Nordwesten und
markanterer Trogvorderseite auch stärkere konvektive Regenfälle zu erwarten.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neueste EZMW-Lauf zeigt zunächst eine recht gute Übereinstimmung mit den Ergebnissen
der beiden vorausgehenden Modelläufe, d.h. das stetig bescheunigte Vordingen des
westeuropäischen Höhentroges nach Zentraleuropa wurde erst einmal gestoppt. Für die
weitere Mittelfristperiode liefert das aktuelle EZMW nun eine noch zyklonalere Variante
als vorher, wobei zur Wochenmitte von Nordwesten her eine markantere Abkühlung mit
stärkeren Regenfällen simuliert wird. Die Konsistent ist aufgrund dieses zeitlichen Trends
insgesamt nicht als gut zu bewerten.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die anderen vorliegenden operationellen Modelle zeigen im Hinblick auf Trogannäherung und
Kaltfrontpassage am Wochenende zunächst einen ähnlichen Verlauf. Anschließend gibt es
jedoch eine Diskrepanz dahingehend, dass insbesondere GFS und EGRR sowie LFPW bei höherem
Potential eine mehr antizyklonal bzw. deutlich weniger zyklonal geprägte Situation
bringen.
Dies gilt in etwas geringerem Maße auch für GME.
Die deterministische EZMW-Lösung ist daher, zumal sie auch am unteren Ende der
Ensemblelösungen zu finden ist, erst einmal mit Skepsis zu betrachten.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Ensemblevorhersagen laufen bis Montag in einem vergleichsweise engen Spektralbereich,
wobei der "PEAK" der Temperatur -und Geopotentialkurven am Freitag/Samstag deutlich zum
Ausdruck kommt, und die Talsohle bereits am Sonntag durchschritten wird. Bis Dienstag
zeigt der mediane Verlauf dann wieder einen leichten Anstieg. Mittwoch Donnerstag zeigt
die Mehrzahl der "members" einen weiteren Temperaturanstieg, während EZMW(sowohl
deterministischer als auch Kontrollauf) konträr dazu abfallen!
Die EZMW-Lösung liegt somit bereits Dienstag zu Mittwoch am unteren Ende der Ensemble
Lösungen!

Schwächere Niederschlagssignale setzen am Samstag ein, mit fortlaufend leichter
Anstiegstendenz, mit Ausnahme des Nordens und Westens, wo am Sonntag wieder ein relatives
Minimum zu finden ist.

Die New-Clusters 120-168h liefern im Verhältnis 3:1 ein überwiegend antizyklonales
Szenario.
Auch das Ensemblekittel des GFS liefert für Dienstag/Mittwoch für Deutschland ein eher
antizyklonales Regime mit der Achse des Troges weit draußen über der äußeren Biskaya.
Allerdings zeigen sich an der Ostflanke dieses Troges besonders hohe Standardabweichungen.


Der mittlere Temperaturverlauf des GFS-Ensembles lässt Dienstag/Mittwoch für die
Südosthälfte weiterhin hohe Wärmebelastung erwarten, die Beträge der Standartabweichung
der Temperatur sind allerdings über Frankreich und Westdeutschland ebenfalls sehr hoch.

All dies bedeutet für den Wetter -und Temperaturverlauf von Montag bis Mittwoch eine
besonders hohe UNSICHERHEIT.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


EFI liefert bezüglich der Temperaturen mit Indices von 0.9 bis 1.0 am Freitag für den
Norden und die Mitte besonders hohe Hitzesignale, am Samstag desgleichen für den Osten und
Südosten.
Im Hinblick auf Starkregen in Verbindung mit der Kaltfrontpassage am Wochenende bleibt die
Statistik sehr zurückhaltend, nach EZMW ist aufgrund des dynamischen Antriebes am Sonntag
für den Südosten Starkregen(Unwettergefahr) zu erwarten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-MIX und EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Michael Goethel

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