SYNOPTISCHE UEBERSICHT MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 29.08.2018 um 10.30 UTC



Meist antizyklonal geprägtes Wetter bei ab Sonntag/Montag wieder häufig
sommerlichen Temperaturen. Im Südosten leichtes Gewitterrisiko.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 05.09.2018


Am Samstag kommt die eingeströmte frische Meeresluft im größten Teil
Deutschlands in den Einflussbereich eines von der südwestlichen Nordsee nach
Norddeutschland wandernden Hochs. Lediglich der Südosten Deutschlands wird noch
von dem nach Oberitalien abgetropften Höhentief beeinflusst. Das noch über dem
Nordosten liegende Trogresiduum besitzt nur geringe Wetterwirksamkeit.
Am Sonntag verlagert sich das Höhentief über Italien nur wenig nach Süden und
schiebt Wolken in den Südosten Deutschlands. Ansonsten herrscht
Hochdruckeinfluss. Dabei verlagert sich das Bodenhoch zur Südspitze Schwedens
und wird gestützt durch einen von Südwesteuropa aus sich bis nach
Südskandinavien ausbreitenden Höhenrücken, wobei sich in 500 hPa zum Tagesende
ein abgeschlossenes Höhenhoch abspaltet.
Am Montag und Dienstag bestimmt dieses Höhenhoch zusammen mit seiner
Bodenantizyklone das Wetter in weiten Teilen Deutschlands. Lediglich der Süden
liegt im Randbereich des zum nordwestlichen Balkan ziehenden Höhentiefs.
Am Mittwoch zieht ein Kurzwellentrog der Frontalzone nach Skandinavien. Dahinter
folgt ein atlantischer Höhenrücken nach, der zum Tagesende über Schottland
erwartet wird. Damit wird dort die Bildung eines kräftigen neuen Hochs
getriggert, dessen Keil sich bis ins deutsche Küstengebiet vorschiebt. Das alte
Höhenhoch verlagert sich gleichzeitig ins Gebiet der unteren Oder.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Der neue Modellauf des EZMW zeigt im Vergleich zu den beiden Modellläufen von
gestern nur geringe Unterschiede.
Allerdings wirken diese Unterschiede sich dahingehend aus, dass von Sonntag bis
Dienstag in der Südhälfte Schauer und Gewitter simuliert werden. Ursache hierfür
ist das Höhentief über Süd- bzw. Südosteuropa, dessen Einfluss weiter nach
Norden reicht.
Im alten Lauf von gestern 00 UTC sollten Regenfälle lediglich im äußersten Süden
ausgelöst werden.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Die externen Modelle simulieren die Entwicklung recht ähnlich.

Lediglich der Einfluss des Höhentiefs über Süd- bzw. Südosteuropa ist beim EZMW
am Sonntag und Anfang der neuen Woche größer.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Clusteranalyse ermittelt bis zum 7. Folgetag 3 Cluster, die aber allesamt
die blockierende Lage mit dem Hoch über Ost- bzw. Nordosteuropa zeigen.
Allerdings erkennt man im 2. Cluster mit 16 Modell-Runs ein recht weit nördlich
gelegenes Höhentief. Es befindet sich im Bereich Ungarn/Kroatien.
In der erweiterten Mittelfrist erkennt man, dass das Blockieren durch einen
Höhenrücken/Höhenantizyklone nebst Bodenhoch über Nord- bzw. Nordosteuropa
erneuert wird.
In der Rauchfahne von Offenbach erreicht die 850-hPa-Temperatur ihr Minimum mit
rund 5 Grad am Freitag. Danach steigen die Temperaturen sukzessive an, um ab
Dienstag zwischen 14 und 10 Grad zu liegen. Die Regenwahrscheinlichkeit ist am
Wochenende praktisch gleich null und geht in der neuen Woche leicht nach oben (2
bis 4 Modelläufe mit Niederschlag).
Mit dem Trogdurchgang und der der niedrigsten Temperatur am Freitag folgt ab
Sonntag recht konstant eine Phase mit hohem Geopotential um 580 gpdm.
Die 2-Meter-Temperatur geht an den meisten Stationen am Wochenende nach oben. Ab
Sonntag/Montag liegen die Werte wieder meist im sommerlichen Bereich zwischen 24
und 29 Grad. Lediglich an einigen Küstenabschnitten und in Südostbayern werden
nicht ganz so hohe Temperaturen erreicht.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Am Samstag gibt es nach CosmoLEPS im Alpenraum bzw. am Bodensee noch 10 bis 30
Prozent Wahrscheinlichkeit für Starkregen/Dauerregen über 25 mm. Am
Sonntagvormittag geht diese Wahrscheinlichkeit fast auf null zurück.
Stürmische Böen zeigt die Probabilistik nicht. Allerdings kann man bei dieser
Lage einzelne Böen Bft 8 bei Gewittern im äußersten Süden und Südosten nicht
ausschließen.
Ab Montag gibt es praktisch keine erhöhten Wahrscheinlichkeiten mehr für
Regenmengen über 25 mm oder stürmische Böen.
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Basis für Mittelfristvorhersage
Mosmix, EPS, opr. Modelle.
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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