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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 30.08.2018 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Übergang von Trog Mitteleuropa zu NO antizyklonal.

Heute an der Küste exponiert mit geringer Gefahr einzelne 8er Böen.
Freitagmittag bis Samstagmittag in den Alpen und im Alpenvorland, vereinzelt
auch im südlichen Bayerischen Wald Dauerregen wahrscheinlich.

Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC
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Donnerstag... Ein Höhentrog schwenkt heute mit seiner Achse vom westlichen
Deutschland bis Tagesende zur Oder. Davor befindet sich eine Kaltfronten und ein
Bodentief, welches von Mecklenburg-Vorpommern zur Südspitze Schwedens zieht.
Während die Front zum östlichen Mitteleuropa zieht, schiebt sich postfrontal der
Azorenhochkeil nach Deutschland vor. Dabei gelangt von Nordwesten und Westen
frische Meeresluft nach Deutschland mit 850-hPa-Temperaturen von teils weniger
als 5 Grad in Nordwestdeutschland. So werden heute vor allem im Randbereich des
Tiefs Regenfälle simuliert, die immerhin Mengen zwischen 2 und 7 mm innerhalb
von 6 Stunden betragen. Auch im äußersten Süden werden teils kräftigere
Regenfälle simuliert.
Zwischen dem nach Nordosten abziehenden Tief und dem Azorenhochkeil, aus dem
sich ein eigenständiges Hoch ablöst, das zum Tagesende über England erwartet
wird, weht der Nordwest- bis Westwind an der Küste kräftig mit steifen,
exponiert mit stürmischen Böen. Auch auf dem Brocken werden stürmische Böen
erwartet.

In der Nacht zum Freitag zieht ein kurzwellentrog von England nach Benelux.
Zuvor wird die Höhenströmung bei uns leicht antizyklonal, so dass sich die
Bewölkung auflockert. Örtlich klart der Himmel auch vollständig auf. Dann kann
sich vereinzelt Nebel bilden.

Freitag... kommt der Randtrog weiter ostwärts voran, sodass er mit seiner Achse
über dem Westen Deutschlands anlangt. Er amplifiziert sich dabei weiter und
tropft zum Tagesende zu den Westalpen ab. Vorderseitig breitet sich die wärmere
Luft über dem Süden wieder etwas nach Norden aus und in Verbindung mit dieser
Warmluftadvektion setzt über dem Süden kräftigere Hebung und in der Folge auch
leichter Druckfall ein. Die Bodenantizyklone verschiebt sich von den Britischen
Inseln zur Nordsee und an der Alpennordseite kann sich zudem ein kleinräumiges
Tief entwickeln, welches ostwärts wandert, um sich in der Nacht zum Samstag über
Österreich wieder aufzufüllen.
An dessen Nordflanke stellt sich zudem eine Gegenstromlage ein mit südlicher bis
südöstlicher Höhenströmung und Nordostwind am Boden.
Die Aufgleit-Regenfälle setzen im Tagesverlauf über dem Süden ein und können
dort bis Samstagnachmittag in Südostbayern anhalten. Dabei sind laut der
Globalmodelle im Alpenvorland, vielleicht auch im südlichen Alpenvorland
warnwürdige Niederschlagsmengen von 30 bis 50 mm in 18 bis 24 h möglich. Auch
die Probabilistik stützt diese Aussagen (s. unten).
Der Rest des Landes bleibt unter dem Einfluss des Bodenhochkeils. Dabei bleibt
die von Nordwesten her eingeströmte maritime Polarluft mit 850 hPa-Temperaturen
zwischen 4 Grad im Nordwesten und 10 Grad im Südosten wetterbestimmend.
In der Nacht zum Samstag klart es vor allem im Westen, im südlichen
Norddeutschland und im Raum Hessen auf. Damit können die Temperaturen kräftig
absinken mit Tiefstwerten zwischen 5 und 9 Grad und in einigen Hochtälern kann
die Temperatur bis nahe null Grad absinken. Ansonsten halten Wolken die
Temperatur bei 10 Grad und an der Küste ist es mit rund 14 Grad teils noch mild.


Samstag... bleibt Südostbayern noch im Einflussbereich des Höhentiefs über dem
Golf von Genua, das sich nur langsam ostwärts verlagert und an dessen Nordflanke
Aufgleitprozesse und WLA noch zu weiteren Niederschlägen in den Alpen, im
Alpenvorland und im Bayerischen Wald führen sollen. Diese schwächen sich im
Tagesverlauf nur zögernd ab, so dass bis zum Abend Richtung Alpen nochmals 10
bis 15 mm in 12 Stunden zusammenkommen.
Der Resttrog über Norddeutschland kommt nur langsam ostwärts voran. Abends liegt
seine Achse in der Nähe von Oder und Neiße. Vor allem im Ostseeküstenbereich
kann es nach Lesart einiger Modelle eventuell nochmals für den ein oder anderen
kurzen Schauer reichen. Dahinter wölbt sich ein Höhenrücken über die Nordsee
hinweg nordostwärts bis nach Südnorwegen auf und kommt etwas nach Südosten
voran. Somit kann sich das Bodenhoch über Nordwestdeutschland weiter verstärken
und verlagert seinen Schwerpunkt bis zum Abend von Holland zur Deutschen Bucht.
Somit wird der Zustrom maritimer Luftmassen von Nordwesten her allmählich
gekappt, die Luft kann sich erst einmal aber kaum erwärmen, die Temperatur in
850 hPa steigt bis zum Abend gegenüber dem Vortag nur wenig an. Während es im
Südosten meist stark bewölkt bleibt und auch über den Norden und Nordosten
zeitweise lockere Wolkenfelder ziehen, scheint sonst zwischen einigen
Quellwolken längere Zeit die Sonne. Die Höchstwerte liegen zwischen 18 Grad im
mittleren Bergland und 24 Grad in der Kurpfalz, an den Alpen und im angrenzenden
Alpenvorland werden allerdings kaum 15 Grad erreicht.
In der Nacht zum Sonntag ist es im Südosten noch bewölkt. Sonst klart es häufig
auf. Meist liegen Tiefstwerte zwischen 5 Grad im nördlichen Mittelgebirgsraum
und 15 Grad an der See.

Modellvergleich und -einschätzung
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Die Entwicklung ist in groben Zügen unstrittig.

Was den Dauerregen angeht in den Alpen und im Alpenvorland so wird markanter
Dauerregen, der ja auch von den Modellen simuliert wird, auch von CosmoLEPS,
EZMW-EPS und ICON-EPS gestützt mit Wahrscheinlichkeiten zwischen 20 und 70
Prozent. Unwetterartiger Dauerregen ist zu 5 bis 20 Prozent unmittelbar in den
Alpen möglich.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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