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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 28.06.2018 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Anfangs auf den Gipfellagen der süddeutschen Mittelgebirge noch stürmische Böen
oder Sturmböen. Morgen geringe Gefahr von Gewittern im Alpenraum.

Synoptische Entwicklung bis Sonntag 12 UTC
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Aktuell ...
liegt über den Britischen Inseln und der Nordsee ein hochreichendes Hoch. Dem
stehen westlich von Portugal und über Südosteuropa zwei Höhentiefs gegenüber.
Letzteres schwächt sich im Verlauf der Nacht ab und die Niederschläge auf seiner
Nordwestseite, die den äußersten Südosten tangieren und dort für eine
Dauerregenwarnung gesorgt haben, lassen bis Freitagmorgen nach.
Im Verlauf der Nacht erreicht die Kaltfront eines Tiefs über Finnland das
südliche Skandinavien und kommt bis zum Morgen in etwa bis ins nördliche
Schleswig-Holstein voran. Auf seiner Rückseite wird massiv Kaltluft advehiert,
das zu einer Kräftigung des Bodenhochs über der Nordsee führt. Niederschläge an
der Front sind allerdings nicht zu erwarten.

Der Wind schwächt sich in der Nacht ab. lediglich in Gipfellagen der
süddeutschen Mittelgebirge kann es noch steife oder stürmische Böen (Bft 7 bis
8) geben.


Freitag ...
dominiert weiterhin das blockierende hochreichende Hoch über Großbritannien und
der Nordsee unser Wetter. Die Kaltfront wird weiter nach Süden gedrückt.
Niederschläge daran wird es nicht geben, sie fällt nur durch Wolkenfelder und
eine leichte Zunahme des Nordostwindes auf. Warnwürdige Windböen sind aber
allenfalls im Nordosten, im Bereich der Ostseeküste, vorstellbar. Im
Tagesverlauf löst sich die Front unter dem nach Süden vorstoßenden Hochkeil auf.


Der Südosten wird weiterhin von dem in Südosteuropa liegenden Höhentiefkomplex
leicht zyklonal beeinflusst, dass zwischen Bayerischen Wald und den Alpen noch
für Schauer sorgt. Unter Umständen kann es im Alpenraum mit Unterstützung der
Orografie ein Gewitter geben. Immerhin sorgt es im südlichen Bayern für kräftige
Bewölkung und so verbleiben die Temperaturen unter den Wolken meist unter 25
Grad. Sonst dominiert in der Mitte und im Norden Hochdruckeinfluss mit nur wenig
Wolken und Temperaturen von 26 bis 30 Grad.

In der Nacht zum Samstag bewegt sich die ganze Höhenkonfiguration etwas weiter
nach Osten. Der Höhenhochkeil liegt dann über dem östlichen Frankreich und der
Nordsee, wodurch das Bodenhoch über Skandinavien gestützt wird. Auch im
äußersten Südosten hören die Niederschläge auf. Somit bleibt es in der Nacht
warnfrei, allenfalls in den angefeuchteten Regionen im äußersten Südosten kann
es auch stellenweise Nebel geben.


Samstag ...
verlagert sich der blockierende Höhenkeil nur unwesentlich nach Osten, sodass
Deutschland an dessen Vorderseite und somit unter einer nördlichen bis leicht
nordwestlichen Strömung verbleibt. Zwischen dem nunmehr über Skandinavien
liegenden kräftigen Bodenhoch und tiefem Luftdruck über Südwesteuropa gelangt in
weite Teile Deutschlands trockene und warme Festlandsluft. Nur im Südwesten,
ganz im Westen und an den Alpen hält sich noch feuchtere Luft, aber allenfalls
im Schwarzwald und an den Alpen ist etwas Labilität vorhanden, so dass dort mit
Hilfe der Orografie einzelne Gewitter ausgelöst werden könnten. Da die Dynamik
jegliche Unterstützung verweigert, ist die Wahrscheinlichkeit für konvektive
Umlagerungen nur sehr gering. Zudem wird durch Entrainment trockenere und
stabilere Luft beigemischt. Somit sollte es in den anderen Gebieten West- und
Südwestdeutschlands für Gewitter nicht reichen.

Im weitaus größten Teil Deutschlands sorgt Absinken im Randbereich des o.g.
Hochs für eine nahezu ungehinderte Einstrahlung, was die Temperaturen noch etwas
ansteigen lässt. In den tieferen Lagen Südwestdeutschlands sind Maxima um 30,
sonst 24 bis 29 Grad zu erwarten. An der Küste, im Osten, im östlichen Bergland
und an den Alpen wird es mit 18 bis 23 Grad nicht ganz so warm.

In der Nacht zum Sonntag erfolgt über Osteuropa ein Abtropfprozess. Ansonsten
ändert sich die Druck- und Geopotentialverteilung nur unwesentlich. Absinken
lässt die Konvektion (sofern sich im südlichen Schwarzwald und an den Alpen
überhaupt vorhanden) alsbald in sich zusammenfallen. Bei meist klarem Himmel
sind, abgesehen von den westlichen und südwestlichen Teilen Deutschlands,
einstellige Temperaturminima zu erwarten.


Sonntag ...
verschiebt sich die Achse des Höhenhochkeils in den Westteil Deutschlands. Dies
stützt den Keil des Bodenhochs, der von Norden Richtung Deutschland vorstößt.
Lediglich im Osten sorgt das abziehende Höhentief über dem östlichen Mittel- und
Osteuropa für Wolken, es bleibt aber im ganzen Land trocken. Auf der Rückseite
des Tiefs wird aber weiterhin niedertroposphärisch etwas kühlere Luft in die
Mitte und den Osten geführt, sodass sich ein recht kräftiger Temperaturgradient
in 850 hPa zwischen dem Südwesten und dem Nordosten Deutschlands von ca. 10 K
(SW 17 Grad, NE 7 Grad) einstellt. Dem entsprechend steigen die Tageshöchstwerte
im Nordosten nur auf 21, am Oberrhein aber bis auf 32 Grad an.
Der Ostwind ist nicht warnwürdig.
In der Nacht zum Montag bleibt es warnfrei und die Temperaturen gehen auf 13
Grad im Westen und 8 Grad im Osten zurück.



Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle zeigen weitgehend eine ähnliche Entwicklung für die nächsten Tage.
Daher lassen sich keine prognose- oder sogar warnrelevanten Unterschiede
ableiten.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Rolf Ullrich

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