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S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Samstag, den 26.11.2016 um 18 UTC


Markante Wettererscheinungen:
Nachts in einem Steifen vom Münsterland bis zur Lausitz örtlich gefrierender
Sprühregen mit Glatteis.
An der Küste und auf den Bergen exponiert Böen Bft. 8
Ab der Nacht zum Dienstag im Alpenraum örtlich strenger Frost

Synoptische Entwicklung bis Dienstag 12 UTC
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Aktuell ... ist noch die Hochdruckzone, die von den Britischen Inseln bis nach
Südosteuropa reicht, wetterbestimmend. Von Norden greift aber die schwache
Kaltfront eines Tiefs über Nordosteuropa auf Deutschland über, wobei der
zugehörige Höhentrog weite Teile Nordosteuropas überdeckt und sich etwas weiter
nach Südwesten hin ausdehnt.
Dabei dringt hochnebelartige Bewölkung in den nördlichen Mittelgebirgsraum und
in die südliche Norddeutsche Tiefebene vor, wo es aktuell noch geringen Frost
gibt. Durch Hebung setzt im Laufe der Nacht Sprühregen ein, der örtlich zu
Glatteis führen kann. Sonntagfrüh entspannt sich durch leichten
Temperaturanstieg wahrscheinlich die Situation. An der Küste frischt der Wind
vorübergehend auf und dreht auf Nord mit starken, vereinzelt mit stürmischen
Böen.

Sonntag ... stößt der Trog über Osteuropa weiter nach Südosten vor. Das
Höhenhoch verlagert seinen Schwerpunkt wieder nach Großbritannien, wobei sich
bis Sonntagabend ein Keil nach Südwestdeutschland ausweitet. Die Höhenströmung
über Deutschland dreht somit auf Nordwest bis Nord und bleibt vor allem über der
Osthälfte kräftig ausgeprägt.
Im Bodenfeld erreicht die Kaltfront des weiter nach Nordwestrussland ziehenden
Tiefs im Tagesverlauf die Alpen. Somit wird das ganze Land von maritimer
Polarluft geflutet, nach Osten hin auch von skandinavischer Kaltluft, die
aufgrund der hauptsächlich niedertroposphärisch stattfindenden KLA stabil
geschichtet ist. Die Temperatur in 850 hPa sinkt bis zum Tagesende auf Werte
zwischen -2 Grad in Südbaden und -10 bis -11 Grad im Nordosten. Leichte
Niederschläge werden dabei vor allem in den Staulagen des Erzgebirges und später
der Alpen simuliert. Dabei sinkt die Schneefallgrenze am Erzgebirge relativ
rasch, an den Alpen erst gegen Abend bis in tiefe Lagen. Für eine dünne
Schneedecke reicht es aber höchstens in mittleren und oberen Höhenlagen.
Von Nordwesten her macht sich aber zunehmend der Einfluss eines sich bei
Schottland etwas verstärkenden Bodenhochs bemerkbar und die Wolken lockern bald
auch in den mittleren Landesteilen deutlich auf. Die längsten sonnigen
Abschnitte sind aber wohl im Norden und an der Ostsee zu erwarten. Vor allem in
der Osthälfte weht weiterhin ein in Böen mäßiger bis frischer Wind aus Nordwest
bis Nord. An der vorpommerschen Ostseeküste kann es steife Böen geben, in den
Hochlagen der ost-, später auch süddeutschen Mittelgebirge vereinzelt auch noch
stürmische Böen.
Die Höchstwerte ändern sich nur wenig bzw. gehen ein wenig zurück und bewegen
sich zwischen 3 und 8 Grad, im höheren Bergland um 0 Grad.

In der Nacht zum Montag klart es im Zustrom trockenkalter Luftmassen vielerorts
auf, nur an den Nordseiten der Mittelgebirge sowie im Alpenvorland bleibt es
überwiegend stark bewölkt. Verbreitet muss deshalb mit leichtem, in ungünstigen
Lagen auch mäßigem Frost gerechnet werden. Glätte ist lediglich durch Reifansatz
möglich, im Erzgebirge und im Alpenraum auch durch überfrierende Nässe und durch
Schnee, da hier die Schneefälle nur zögernd nachlassen.
An der vorpommerschen Küste und auf Rügen sowie auf exponierten Gipfeln der
östlichen und südlichen Gebirge gibt es noch steife, vereinzelt auch stürmische
Böen.

Montag ... verlagert sich der Trog weiter nach Südosteuropas und der
Schwerpunkt des Bodenhochs wandert zur Nordseeküste. Nach der vorangegangen
recht nebelarmen Nacht dürfte der Tag verbreitet sonnig werden. Wolken stauen
sich allerdings weiterhin am Erzgebirge und an den Alpen und bringen noch
geringfügigen Schneefall. Mit der weiteren Annäherung des Hochschwerpunkts nimmt
der Gradient im Osten ab, so dass dort keine Windwarnungen mehr nötig sind.
Allerdings verstärkt sich der Gradient an der Südflanke des Hochs noch etwas, so
das der Wind im Südwesten weiter zunimmt, was in den höheren Lagen
Südwestdeutschlands (bis ins Bayerische Schwaben hinüber) Böen der Stärke 7,
vereinzelt auch 8 zu Folge hat. Im Schwarzwald muss mit Sturmböen gerechnet
werden. Das Temperaturniveau sinkt im Vergleich zum Vortag noch etwas ab, zumal
auch in 850 hPa nur noch Werte zwischen -10 Grad (östliches Bergland) und -2
Grad (Schwarzwald) erwartet werden. Somit stellt sich im höheren Bergland
Dauerfrost ein, im Flachland werden es meist 1 bis 4 Grad, im Südwesten noch bis
zu 6 Grad.

In der Nacht zum Dienstag verlagert sich der Hochschwerpunkt über
Norddeutschland hinweg südostwärts und erreicht den östlichen Mittelgebirgsraum.
Vor allem in der Mitte und im Norden des Landes stellen sich dabei sehr
windschwache Verhältnisse ein. Im Bergland Südwestdeutschlands bleibt es weiter
windig. Die Nacht wird mit Tiefstwerten zwischen -2 und -8 Grad noch etwas
frostiger als die Vornacht, im Bergland können es teils -7 bis -10 Grad werden.
Gebietsweise können sich Nebelfelder bilden. Es besteht örtlich Glättegefahr
durch Reif.

Dienstag ... verlagert sich der Hochschwerpunkt zu den Alpen und es entwickelt
sich eine Hochdruckzone, die von dort bis zum Seegebiet westlich von Irland
reicht, wo sich ein neuer Hochschwerpunkt bildet mit senkrechter Achsenlage. Auf
der Nordseite der Hochdruckzone kommt im Norden und Osten WLA auf, was den
Durchzug hohe und mittelhoher Bewölkung zur Folge hat. Es bleibt aber noch
weitgehend trocken.
Ansonsten ändert sich an dem meist sonnigen Wetter nichts.
Die Höchstwerte liegen zwischen -1 Grad im mittleren östlichen Bergland und 4
Grad am Niederrhein. An der See werden teils +6 Grad erreicht.
Der Wind schwächt sich im Schwarzwald, auf der Alb und in den Alpen ab. Dagegen
werden an der See im Tagesverlauf Böen Bft 7 aus West erwartet.


Modellvergleich und -einschätzung
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Die externen Modelle simulieren die Wetterentwicklung sehr ähnlich.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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