SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

SXEU31 DWAV 240800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 24.11.2016 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
HB
Auf exponierten Bergen gelegentlich Böen Bft 7 bis 8.
In der Nacht zum Sonntag im nördlichen Mittelgebirgsraum gefrierender Sprühregen
möglich!

Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC
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Donnerstag... Deutschland liegt in der Höhe im Bereich eines Viererdruckfeldes
zwischen einem umfangreichen Höhenrücken westlich von Irland und einem
Höhenrücken über Südosteuropa sowie einem Höhentief über Spanien und einem
Höhentrog über Nordosteuropa. Am Boden wird nun das Hoch bei Schottland immer
wichtiger, das sich aufgrund des ostwärts sich ausdehnenden atlantischen
Höhenrückens weiter verstärkt. Auch dehnt sich das Bodenhoch mit einem Keil zur
deutschen Küste aus, so dass die im Norden liegende Kaltfront langsam weiter
nach Süden gedrückt wird, wobei es durch passives Aufgleiten und durch WLA in
der Höhe anfangs auch zur geringer Hebung und vereinzelt etwas Regen an der
Front kommen kann. Postfrontal ist der Himmel im äußersten Norden aufgerissen.
Auch in einem Streifen von Mittelfranken bis nach Rheinland-Pfalz gibt es nur
lockere Wolken oder der Himmel ist klar. Nebel und Hochnebel haben sich im
Südosten, aber auch von der Lausitz bis nach Ostwestfalen ausgedehnt. Ganz im
Südwesten verdichten sich wieder die hohen und mittelhohen Wolken, Regen wird
aber bis Tagesende nicht simuliert. Postfrontal schreiten Wolkenlücken von der
Küste her weiter nach Süden voran, so dass die erste Nachthälfte vom Esmland bis
nach Mecklenburg-Vorpommern teils klar wird. In der 2. Nachthälfte bildet sich
dann aber gebietsweise Nebel oder Hochnebel. Örtlich gibt es vor allem in
Bodennähe leichten Frost und Reifglätte.
Mit dem sich im Küstenbereich ausweitenden Hochkeil verstärkt sich auch über der
Mitte der Gradient etwas, so dass im Tagesverlauf auf exponierten Gipfeln
starke, vereinzelt auch stürmische Böen auftreten können. Auch auf exponierten
Alpengipfeln sind tagsüber noch stürmische Böen möglich.

Freitag... ändert sich an der geschilderten Konstellation mit dem Hoch bei
Schottland und dem Tief bei Portugal nur wenig. Allerdings bildet sich aus dem
atlantischen Höhenrücken eine abgeschlossene Höhenantizyklone über dem
schottischen Hochdruckgebiet und der Bodenhochkeil schwenkt über dem Norden
geringfügig südwärts. Nebel und Hochnebel dehnen sich wahrscheinlich am
Vormittag im Norden noch weiter aus, so dass wohl nur noch am Nordwestwand der
Mittelgebirge, im Emsland und an der Küste größere Aufheiterungen möglich sind.
Im Süden Sind heiter Abschnitte besonders am Westrand des Bayerischen Waldes und
des Schwarzwaldes sowie generell in Lagen ab 700 m denkbar. Aus der nunmehr
häufig anzutreffenden hochnebelartigen Bewölkung fällt nur vereinzelt
Sprühregen. Ansonsten fehlen Hebungsprozesse für die Niederschlagsbildung.
Die Luft kann sich langsam weiter auskühlen mit Höchstwerten zwischen 4 Grad bei
Nebel im Nordosten und 11 Grad am Fuße des Schwarzwaldes.
Der Gradient bleibt über der Mitte und teils auch im Süden recht kräftig mit
starken, vereinzelt mit stürmischen Böen auf exponierten Berggipfeln.
In der Nacht zum Samstag dehnt sich im Norden wahrscheinlich der Nebel im
Bereich des Hochkeils weiter aus und auch im Alpenvorland sowie in
Mittelgebirgslagen ab 300 bis 400 m sind schlechte Sichten ein Thema. Bei
Aufklaren ist Frost und Glätte möglich.

Samstag... Verliert das Höhenhoch bei Schottland etwas an Potential und der Trog
über Skandinavien stößt etwas nach Süden vor bzw. Südwesten. Als Folge schwächt
sich die Hochdruckbrücke im Norden ab, bleibt aber mit Nebel und Hochnebel für
weite Teile Deutschlands wetterbestimmend. Die mit dem Trog korrespondierende
schwache Kaltfront erreicht mittags Jütland und zum Tagesende etwa eine Linie
Emsland-Vorpommern ohne große Wetterwirksamkeit. Das hochreichende Tief über der
Iberischen Halbinsel verlagert sich kaum und schickt in seinem Randbereich
allenfalls hohe Wolkenfelder in den Südwesten Deutschlands.

Bei viel tiefer Bewölkung kühlt die Luftmasse aufgrund mangelnden Austauschs
noch etwas aus, so dass im Osten örtlich nur noch 2 bis 3 Grad, im Südwesten
aber teilweise auch noch 10 Grad erreicht werden.
Auf den Bergen weht weiterhin ein frischer Ostwind und in exponierten Lagen
können steife oder stürmische Böen auftreten.

Bis Sonntagfrüh kommt die Kaltfront bis zum südlichen Norddeutschland voran,
wobei sich die Wetteraktivität auch durch Staueffekt im nördlichen
Mittelgebirgsraum verstärkt. Da die Luft anfangs in 850 hPa noch meist leicht im
positiven Bereich liegt, ist aus der dort liegenden unterkühlten
Stratusbewölkung Sprühregen wahrscheinlich. Dieser könnte in Lagen ab 400 bis
500 m zur Glatteisbildung führen!

Modellvergleich und -einschätzung
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Die synoptischen Basisfelder werden von den externen Modellen ähnlich simuliert.


Kleinere Unterschiede sind nicht warnrelevant.

Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

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