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Thema des Tages

Dezember

Im altrömischen Kalender war Dezember ursprünglich der zehnte Monat
(lat. decem = zehn) bevor 153 v. Chr. der Neujahrstag vom Senat des
Römischen Reiches um zwei Monate auf den 1. Januar vorverlegt und er
zum zwölften Monat des Jahres wurde. Allerdings blieb auch nach
dieser Senatsreform die alte Namens- und Zählbeziehung für die
letzten vier Monate des Jahres erhalten. Ein altdeutscher Name des
Dezembers ist Julmond. Er leitet sich vom sog. Julfest, der
germanischen Feier zur Wintersonnenwende ab. Nach der
Christianisierung Europas entstanden die Bezeichnungen Christ- oder
Heilmond.

Am 21. Dezember 2016 um 11:44 Uhr MESZ ist Sonnenwende - unser
Zentralgestirn erreicht auf seiner scheinbaren Bahn durch den
Tierkreis (Ekliptik) im Verlaufe des Jahres den südlichsten Punkt
gegenüber dem Himmelsäquator. Dann ist "astronomischer Winterbeginn"
mit dem kürzesten Tag auf der Nordhalbkugel. Die Sonne hat mit ca.
-23,5° ihre geringste Deklination und erreicht in Deutschland nur
noch Mittagshöhen zwischen etwa 12° (Sylt) und 19° (Allgäu) über dem
Horizont. Die Tage werden in der Adventszeit weiterhin kürzer,
beispielsweise verringert sich die "lichte Tageslänge" in 50° Nord,
das entspricht etwa der Breitenlage von Frankfurt am Main, von 08 h
23 min zu Monatsbeginn auf 08 h 03 min zur Wintersonnenwende.

Einerseits ist Dezember der Monat mit der geringsten, astronomisch
bedingten Sonneneinstrahlung und wenn polare Luftmassen das
Wettergeschehen dominieren, wird es vor allem im Bergland mit Schnee
und Eis richtig winterlich. Andererseits sind die den europäischen
Kontinent umgebenden Meere noch relativ warm, sie kühlen sich erst im
Verlaufe des Winters weiter ab. Somit gilt Dezember als eher
unbeständiger Monat, der verschiedene "Witterungsregelfälle" bzw.
"klimatologische Singularitäten" kennt. Charakteristisch ist das
allseits berüchtigte "Weihnachtstauwetter", welches in knapp 70%
aller Fälle in Mitteleuropa zwischen dem 24. und 29. Dezember
eintritt.

Über das Weihnachtswetter lassen sich Ende November freilich noch
keine seriösen Aussagen treffen. So viel ist allerdings klar, unser
diesjähriger Dezember startet wenig standesgemäß: Ab Mittwoch stellt
sich eine "zyklonale Nordwestlage" ein, d.h. wirklich winterlich ist
und bleibt es nur im höheren Bergland, also beispielsweise in den
Alpen. Und während im Südwesten unseres Landes schwacher
Hochdruckeinfluss herrscht, werden vor allem der Norden und Osten
zunächst von Tiefausläufern beeinflusst, deren Niederschläge meist
als Regen, in den höheren Lagen der östlichen Mittelgebirge auch als
Schnee fallen. Tagsüber wird es dabei größtenteils mild, bei klarem
Himmel ist nachts mit leichtem, in Hochlagen mit mäßigem Frost zu
rechnen.


Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 29.11.2016

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

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