SXDL33 DWAV 1030UTC DWD Synoptische Uebersicht MITTELFRIST

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 31.07.2014 um 10.30 UTC



Am Wochenende wieder gewittrig mit Starkregen. In der neuen Woche vor allem in
der Südhälfte im Tagesverlauf kräftige Gewitter.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 07.08.2014


Zu Beginn des mittelfristigen Vorhersagezeitraums ab Sonntag zeigt sich über
Deutschland folgendes Bild. Wir liegen vorderseitig eines langwelligen Troges
über den Britischen Inseln und Westeuropas. Dabei hat sich über England ein
Höhentief etabliert. Mit dieser Strömung wird warme und potentiell instabile
Luft aus Süden zu uns verfrachtet. Im Bodendruckfeld überquert uns die Kaltfront
eines über dem Nordmeer befindlichen Tiefs. Rückseitig wird vorübergehend etwas
kühlere Luft (T850 < 10 Grad) zu uns geführt. Zuvor bilden sich aber auf der
Vorderseite der Front im Süden und Osten noch kräftige Gewitter, teilweise auch
unwetterartig.
Am Montag hat dann der Langwellentrog auf Deutschland übergegriffen. Auf seiner
Vorderseite überquert den Südosten und Osten ein Randtrog und sorgt im Bereich
der über dem Osten wellenden Front noch für Hebungsprozesse. Dabei kann es dort
vor allem zu länger andauernden und intensiven Regenfällen kommen,
wahrscheinlich bis in den Unwetterbereich. Ansonsten kommt es von Westen zu
Wetterberuhigung bei nach wie vor sommerlichen Temperaturen. Am Dienstag und
Mittwoch liegen wir im Trogbereich in einer recht glatten südwestlichen
Strömung. Dabei kann es im Tagesverlauf im Süden immer wieder zu Schauern und
Gewittern kommen, unwetterartige Entwicklungen sind dabei nicht auszuschließen.
Im Norden macht sich leichter Hochdruckeinfluss bemerkbar. Am Mittwoch greift
ein neuer Randtrog von Westen her auf uns über. Er weitet sich weit nach Süden
aus und am Donnerstag kommt es über Italien zu einem Abschnüren.

In der erweiterten Mittelfrist ab Freitag greift die Kaltfront eines Tiefs über
dem Nordmeer auf Deutschland über. Sie kommt aufgrund Wellenbildung zwar nur
langsam voran. Es sorgt weiterhin dafür, dass es im Tagesverlauf vor allem im
Süden zu konvektiven Umlagerung kommt. Auf seiner Rückseite fließt dann aber
etwas kühlere Luft nach Deutschland. Zudem sorgt auf der Rückseite der Front ein
Bodenhoch über Nordwesteuropa für Wetterberuhigung.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz des aktuellen Laufes kann im Vergleich zu den Vorläufen als recht
gut bezeichnet werden. Erst im erweiterten Mittelfristzeitraum laufen die
Prognosen etwas auseinander.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Auch im Vergleich zu den anderen globalen Modellen besteht im Wesentlichen eine
recht gute Übereinstimmung. Lediglich GME weicht etwas davon ab. GME simuliert
als einziges Modell am Montag eine recht kräftige Tiefentwicklung über der
Nordsee. Nach dessen Abzug nach Norden besteht wiederum eine recht gute
Übereinstimmung zwischen den Modellen.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die NewCluster zeigen im Zeitraum 120 bis 168 Stunden 3 Cluster, die sich
voneinander in unserem Vorhersagebereich nicht sehr stark unterscheiden. Der
aktuelle Lauf befindet sich im Cluster 3.
Die Rauchfahne von Offenbach zeigt einen deutlichen Temperaturrückgang mit
Übergreifen der Kaltfront von Samstag auf Sonntag. Danach erfolgt fast kein
Potential-und Temperaturanstieg. Die Niederschlagssignale sind auch nur recht
schwach, weisen jedoch auch sehr hohe Spitzen der einzelnen Members auf, ein
Hinweis auf konvektive Ereignisse. Auch das GFS Ensemble liegt auf dieser Linie.

Insgesamt zeigen die Ensembles keine grundsätzlich andere Entwicklung als der
aktuelle deterministische Lauf.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Vor allem am Sonntag und Montag geben die Ensembles Signale für kräftige
Entwicklungen in der Osthälfte. Da sie in Zusammenhang mit Gewittern stehen sind
auch unwetterartige Entwicklungen nicht auszuschließen. In den Folgetagen kommt
es im Tagesverlauf im Süden immer wieder zur Auslösung von Gewittern. Darauf
deuten die Niederschlagssignale und auch die Wetterinterpretation hin.
Von EFI gibt es keine Hinweise starke Entwicklungen im mittelfristigen
Vorhersagezeitraum.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOSMix, EZMW, EPS
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Rolf Ullrich

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