SXDL31 DWAV 0800UTC DWD Synoptische Uebersicht KURZFRIST

SXEU31 DWAV 300800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 30.07.2014 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
Heute vor allem im Osten und Südosten noch heftiger Starkregen und schwere
Gewitter.
Ab morgen Wetterberuhigung.

Synoptische Entwicklung bis Freitag 24 UTC
--------------------------------------------------------------
Mittwoch... Die Kaltfront einer Frontalwelle bei Stockholm hat die westliche
Ostsee und die Pfalz erreicht, kommt aber nur sehr langsam ostwärts bzw.
südostwärts voran. Östlich der Kaltfront hält sich noch die eingeströmte
schwülwarme Luft mit teils hohen Cape-Werten von 1000 bis 1500 J/Kg in einem
Streifen, der von Vorpommern bis nach Ostsachsen reicht. Im Süden ist es nicht
so labil bei Cape-Werten von 100 bis 250 J/Kg. In der Höhe gibt es zwischen dem
Cut-Off-Tief über Italien und dem Höhentief über dem Nordmeer einen Streifen mit
niedrigem Potential über Mitteleuropa, wobei aber im Tagesverlauf von Westen her
das Potential ansteigt. Ausnahme ist aber der Nordwesten, dem sich abends von
den Britischen Inseln her ein Randtrog nähert, der morgen früh über
Norddeutschland liegt, dank KLA aber praktisch keine Wetterwirksamkeit zeigt.
Fakt ist, dass heute präfrontal in einem breiten Streifen von
Mecklenburg-Vorpommern und der Oder bis hin zu den Alpen im Tagesverlauf die
Konvektion wieder angefacht wird, wobei die schwersten Gewitter auch wegen der
hohen PPW-Werte um 45 mm wahrscheinlich im Osten auftreten. Hier simuliert auch
GME mit über 60 mm in 6 Stunden den meisten Niederschlag, während CosmoEU unter
der Unwetterschwelle bleibt. Bei weiterhin geringer Zuggeschwindigkeit ist aber
heftiger gewittriger Starkregen durchaus wahrscheinlich (s. u.)
In der Nacht zum Donnerstag verschiebt sich der Regenschwerpunkt zunächst auf
die Gebiete südlich der Donau und den Osten Brandenburgs, in der 2. Nachthälfte
ist wahrscheinlich nur noch der Alpenraum und die Gebiete, die dicht an Oder und
Neiße liegen.

Donnerstag... Das über Deutschland sich befindliche relativ niedrige
Geopotential wird quasi als flacher Randtrog sehr langsam nach Osten geführt und
somit entwickelt sich am Südrand des ausgedehnten Nordmeertroges eine leicht
wellenden, vor einer Austrogung im Westen wieder auf Südwest drehende
Höhenströmung. Trotz zyklonaler Anteile ist dank leichter Kaltluftadvektion im
Schnitt mit Absinken zu rechnen, so dass die Schichtung insgesamt stabilisiert.
Am Boden schlägt sich dies in einem Hochkeil nieder, der sich vom atlantischen
Hoch bis Mitteleuropa ausweitet. Die Grenze zur feuchten und instabilen Luft
liegt dann schon über Ostpolen und im Alpenraum, wir hingegen in stabilerer und
trockenerer Luft, die aus Westen zu uns fließt.

Dabei herrscht meist ruhiges Wetter mit einer trockenen Mischung aus lockeren
Wolken und längeren Aufheiterungen. In rund 700 hPa bildet sich eine
Absinkinversion, unter der sich Quellwolken bilden, die aber meist keine Schauer
bringen.
Ausgenommen vom Absinken bleibt der Alpenraum. Dort sind im Übergangsbereich zur
wärmeren Luft und durch Stau unterstützt am Vormittag noch weitere Regenfälle
möglich (CosmoEu bis 20 mm/6 Stunden). Auch im Nordseeküstenbereich sind mit
heranschwenken eines Randtroges lokal leicht Schauer möglich. Mit Höchstwerten
zwischen 22°C im Küstenbereich und 28 Grad im Südwesten wird es nicht mehr so
warm.

Die Nacht zum Freitag verläuft meist ruhig, nur vereinzelt bildet sich
warnwürdiger Nebel.

Freitag... dehnt sich über die Britischen Inseln ein Trog weit südwärts nach
Südwesteuropa aus. Die über Deutschland entstandene Hochzelle wandert rasch nach
Polen und Richtung Baltikum, anschließend nähert sich von Frankreich eine neue
Tiefdruckrinne. Dabei gelangt von Südwesten her erneut sehr warme bis heiße Luft
nach Deutschland, die im Südwesten teils feuchtinstabil ist (Cape bei über 750
J/Kg) und in der zweiten Tageshälfte dort für die Auslösung einzelner Schauer
und Gewitter verantwortlich ist.
Es wird wieder wärmer mit Höchstwerten zwischen 25 Grad im Küstenbereich und 29
Grad im Südwesten. Dort sind am Oberrhein und Neckar auch Werte um 30 Grad
möglich, da die 15-Grad-Isotherme diesen Raum erreicht.

Modellvergleich und -einschätzung
--------------------------------------------------------------
Die Modelle simulieren im Wesentlichen sehr ähnlich. Unterschiede gibt es
naturgemäß bei den Regenschwerpunkten.

So simuliert EURO4 (UK) morgen Vormittag im Nordseeküstenbereich teils kräftige
Schauer und Gewitter.

Die Gewitterschwerpunkte liegen heute Nachmittag in einem Streifen von
Südostbrandenburg bis nach Südostbayern.

CosmoDE-EPS stützt ebenso zwischen Donau und Bayerischem Wald heute Nachmittag
unwetterartige Regenmengen über 35 mm/6 Stunden (erhöhte Wahrscheinlichkeiten).



Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Olaf Pels Leusden

Beliebte Posts aus diesem Blog

SXDL31 DWAV SYNOPTISCHE UEBERSICHT KURZFRIST

DWD -> Amtliche Warnung vor markantem Wetter - STARKES GEWITTER (-Esslingen-)