VHDL16 DWSG 231000 Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg


VHDL16 DWSG 231000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Dienstag, 23.10.2012, 11:30 Uhr

Vielfach neblig-trüb. Vor allem im Hochschwarzwald gering bewölkt.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Mittag hält sich vielerorts der Hochnebel. Im Hochschwarzwald
scheint öfter die Sonne. Die Höchstwerte liegen unter der
Hochnebeldecke bei 10 Grad. Oberhalb davon werden 15 bis 21 Grad
erreicht. Es weht schwacher Wind, vorwiegend aus östlichen
Richtungen.

In der Nacht zum Mittwoch bleibt es anhaltend trüb. Stellenweise
bildet sich dichter Nebel. Im Schwarzwald ist der Himmel meist klar.
Es kühlt sich auf 10 bis 4 Grad ab.

Am Mittwoch halten sich lange Zeit zähe Nebelfelder, örtlich bleibt
es den ganzen Tag über trüb. Ansonsten scheint vor allem im Bergland
häufig die Sonne. Die Luft erwärmt sich auf 13 bis 19 Grad, in den
Nebelgebieten werden nur 9 Grad erreicht. Dazu weht ein schwacher
östlicher Wind.

In der Nacht zu Donnerstag ziehen im Norden einige stärkere
Wolkenfelder auf. Nach Süden zu breiten sich unter einem vielfach
klaren Himmel erneut dichte Nebelfelder aus. Die Luft kühlt sich auf
8 bis 1 Grad ab.

Am Donnerstag bleibt es gebietsweise neblig trüb oder hochnebelartig
bedeckt, sonst wechseln sich nach Nebelauflösung Sonnenschein und
Wolken ab. Das Quecksilber erreicht 11 bis 18 Grad, im Nebelgrau
bleibt es bei Werten um 8 Grad. Es weht ein schwacher Wind.

In der Nacht zum Freitag ist es von Norden her zunehmend bewölkt, im
Süden bleibt es teils noch gering bewölkt oder klar und es bildet
sich Nebel. Die Temperatur geht auf 8 bis 1 Grad zurück.

Am Freitag muss anfangs vor allem im Süden noch mit zähem Nebel
gerechnet werden. Im Tagesverlauf verdichtet sich von Norden her die
Bewölkung und gelegentlich fällt etwas Niederschlag. Die
Höchsttemperaturen liegen zwischen 7 Grad im Bergland und 14 Grad im
Rheintal. Der nördliche bis nordöstliche Wind bleibt noch meist
schwach.

In der Nacht zum Samstag ist es meist stark bewölkt und vor allem im
Süden und Südosten fällt zeitweise leichter Niederschlag. Dabei sinkt
die Schneefallgrenze im Laufe der Nacht im Norden auf 500 m und im
Süden auf 800 m ab. Die Tiefstwerte liegen zwischen 5 und -1 Grad.
Gebietsweise muss mit überfrierender Nässe gerechnet werden.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 23.10.2012, 11:30 Uhr -
Die Hochnebeldecke hat sich mittlerweile über große Teile von
Deutschland ausgebreitet. Schuld daran ist vor allem Hoch LARS. Ja
genau ... nicht ein Tief, sondern ein Hoch. Das lässt sich auch relativ
fix begründen.

Nebel ist eigentlich nichts anderes, als eine Wolke, nur das sie eben
am Boden aufliegt. Wenn sich die Luft in der Nacht abkühlt, dann
steigt gleichzeitig die relative Luftfeuchtigkeit, ehe bei 100 %
Sättigung eintritt. Der Grund dafür ist, dass kälter Luft geringere
Mengen an Wasserdampf aufnehmen kann, als warme Luft.

Nun kommt Lars ins Spiel. Für die Ausbildung von Nebel ist es nämlich
erforderlich, dass eine stabile Wetterlage vorliegt. In einem Hoch
herrscht absinkende Luftbewegung. In den Nächten kühlt es nun in
Bodennähe stärker aus, sodass sich eine Inversion ausbilden kann. Das
heißt, in tieferen Luftschichten ist es kälter, als weiter oben.
Damit fehlt der Austausch mit der Höhe und die feuchte Luft kann sich
anreichern. Das funktioniert besonders gut im Herbst und Winter, weil
die Nächte im Vergleich zu den Tagen sehr lang sind. Sieht man Nächte
als Phasen der Nebelbildung an und Tage als Phasen der
Nebelauflösung, so wird schnell klar, warum dies so ist. Zudem steht
die Sonne ziemlich niedrig und hat es daher tagsüber schwer Nebel-
und Hochnebel aufzulösen. Ein letzter entscheidender Faktor ist der
Wind. Dieser ist derzeit kaum spürbar und das verhindert ebenfalls
ein Durchmischen der Luftmassen.

Am vergangenen Wochenende haben sich schon verbreitet im Süden Nebel
und Hochnebel gebildet. Diese haben am Montag dann auch große Teile
des Ostens und der Mitte erreicht. In dieser Nacht konnte sich der
Nebel schließlich weiter nach Westen ausbreiten. Nur in NRW hat noch
die Sonne die Vormachtstellung.

Am morgigen Mittwoch wird es aber auch dort langsam eng und so muss
man sich dann schon auf die Berge begeben, wenn man die letzten
warmen Sonnenstrahlen genießen möchte. Bei Nebel und Hochnebel
handelt es sich nämlich um sehr tiefhängende Wolken, sodass die
Bergbewohner bei diesen Wetterlagen oft die Gewinner sind.

Die Temperatur bewegt sich im Dauergrau nur zwischen 9 und 13 Grad,
während in NRW mit Sonne heute noch mal bis nahe 20 Grad möglich
sind. Daran ändert sich auch am Mittwoch und Donnerstag wenig, wobei
sich aufgrund fehlender Sonnenteile und etwas kühlerer Luft die
wärmeren Temperaturen immer weiter zurückziehen, sodass wir bis auf
wenige Ausnahmen einheitlich mit 9 bis 13 Grad zu rechnen haben.

Und wie werden wir diesen Nebelmist nun wieder los? Da hilft nur ein
Tief. Ein kräftiges Exemplar wird sich in der zweiten Wochenhälfte
über Nordeuropa bilden. Seine Ausläufer werden Deutschland bis
Freitagabend von Nord nach Süd überquert haben und deutlich kühlere
Luftmassen mit sich bringen.

Dieses Tief wird den Nebel vertreiben und am Freitag im Süden den
ersten Schnee bringen. Dabei sinkt die Schneefallgrenze dort bis zum
Abend in tiefere Lagen. Auch in den übrigen Gebieten wird es deutlich
kälter. So wird die Nacht auf Samstag vielerorts frostig und tagsüber
sind dann meist nur noch einstellige Werte zu erwarten. Glätte durch
überfrierende Nässe und Reif kann es dabei in ganz Deutschland geben.


Dafür wird es im Norden und der Mitte am Freitag recht freundlich mit
einem Wechsel aus Sonne und Wolken. Dazwischen sind bevorzugt im
Norden Schauer und einzelne Kaltluftgewitter mit Graupel möglich.

Wir bewegen uns also vom Spätsommer direkt auf den Frühwinter zu. Für
die leidgeplagten Nebelbewohner, die schon seit Tagen keine Sonne
sehen, wird dieser Wetterwechsel aber eher als Erlösung daherkommen.
Das erklärt Dipl.-Met. Marcus Beyer von der

Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de

Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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