VHDL16 DWSG 281000 Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg


VHDL16 DWSG 281000
Regionenwetter-aktuell für Baden-Württemberg

ausgegeben von der Regionalen Wetterberatung Stuttgart
am Mittwoch, 28.11.2012, 11:30 Uhr

Im Tagesverlauf zunehmender Nordwind. In der Nacht zu Donnerstag
anhaltende Niederschläge, in tiefen Lagen teils Dauerregen, in
höheren Lagen Schneefall.

Vorhersage für Baden-Württemberg:
Heute Nachmittag und Abend bleibt es stark bewölkt bis bedeckt und es
fällt zeitweise, vor allem im Westen auch wieder häufiger Regen. Im
Hochschwarzwald oberhalb 1000 bis 1200 Meter schneit es. Die
Höchsttemperatur liegt zwischen 2 Grad im Bergland und 7 Grad an
Rhein und unterem Neckar. Der Wind weht anfangs schwach, später meist
mäßig aus nördlichen Richtungen und lebt dann zeitweise stark böig,
im höheren Bergland auch stürmisch auf.

In der Nacht zum Donnerstag geht der zunehmende Regen bis in Lagen
von 600 bis 400 Meter herab in Schnee über, dabei besteht
Glättegefahr durch Schnee und Schneematsch. Teils muss auch mit
Schneebruch gerechnet werden. Die Tiefsttemperatur liegt zwischen 4
Grad an Rhein und Neckar und -2 Grad im Bergland. Der nördliche Wind
bleibt lebhaft mit teils starken, im Bergland auch stürmischen Böen.
In freien Hochlagen des Berglands können Sturmböen auftreten. Hier
besteht die Gefahr von Schneeverwehungen.

Am Donnerstag schneit es kräftig und anhaltend, teils sind die
Niederschläge bis in tiefe Lagen mit Schnee vermischt. Vor allem in
den mittleren und höheren Lagen ist verbreitet mit Glätte durch
Schnee oder Schneematsch zu rechnen. In den Niederungen muss dagegen
mit teils länger anhaltendem, in Staulagen von Alb und Schwarzwald
anfangs auch stärkerem Regen oder Schneeregen gerechnet werden. Die
Temperaturen bleiben im Bergland bei frostigen -1 Grad, im Rheintal
werden höchstens +4 Grad erreicht. Der schwache bis mäßige Wind dreht
von nördlichen Richtungen auf West- bis Nordwest und frischt
zeitweise stark böig auf, im oberen Bergland sind anfangs noch
stürmische Böen möglich. Vor allem im höheren Bergland kann es
weiterhin zu Schneeverwehungen kommen. Vor allem in mittleren und
tieferen Lagen wo Nassschnee fällt besteht weiterhin die Gefahr von
Schneebruch.

In der Nacht zu Freitag ist es wechselnd bewölkt mit einzelnen
Schneeschauern, in tiefen Lagen mit Regen vermischt. Die Tiefstwerte
liegen bei +1 Grad am Rhein und -6 Grad im Bergland. Dazu weht ein
schwacher bis mäßiger, zeitweise böig auflebender Westwind. Vielfach
besteht Glättegefahr.

Am Freitag werden bei überwiegend starker Bewölkung zeitweilig
Schauer erwartet, die bis in tiefe Lagen in Form von Schnee oder
Schneeregen fallen können. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen -2
Grad im Bergland und +4 Grad an Rhein und unterem Neckar. Die
schwachen bis mäßigen westlichen Winde können in Schauernähe böig
aufleben.

In der Nacht zu Samstag werden die Schneeschaueraktivitäten weniger
und die Bewölkung kann von Nordwesten her teilweise auflockern. Bei
Tiefsttemperaturen zwischen 0 Grad an Rhein und Neckar und bis -10
Grad im Bergland kann Glätte durch überfrierende Nässe auftreten.

Am Samstag überwiegt starke Bewölkung, dazwischen zeigt sich auch mal
kurz die Sonne. Es muss mit einzelnen Schauern gerechnet werden. In
den Niederungen fällt meist Schneeregen, sonst durchweg Schnee. Es
besteht Glättegefahr. Die Höchstwerte liegen zwischen -3 Grad im
Bergland und +3 Grad am Rhein. Der schwache bis mäßige Südwest- bis
Westwind frischt zeitweise böig auf.

In der Nacht zu Sonntag ist der Himmel wechselnd bewölkt und
zeitweise fällt etwas Schnee, am Rhein und unteren Neckar auch
Schneeregen. Die Tiefstwerte liegen zwischen 1 Grad im
Rhein-Neckar-Raum und -7 Grad im Bergland. Mit Glätte durch Schnee
oder überfrierende Nässe muss gerechnet werden.

Deutschlandübersicht:
Offenbach, Mittwoch, den 28.11.2012, 11:30 Uhr -
Ja wer, in Himmels Namen, kommt denn nun, mag sich der eine oder
andere LeserIn angesichts der zugegeben reichlich geheimnisvoll
anmutenden Überschrift völlig zu Recht fragen. - Der WINTER, lautet
die einfache Antwort des Meteorologen, was aber - seien wir ehrlich -
Ende November wiederum nichts Besonderes darstellt. Immerhin beginnt
am kommenden Samstag, dem 1. Dezember, der meteorologische Winter
(kalendarisch ist es erst am 21. Dezember soweit), da macht es sich
doch gut, dass auch die Atmosphäre den entsprechenden Kurs
einschlägt.

Die Weichenstellung zur Umstellung in Richtung Winter, das mag etwas
verwundern, findet u.a. über dem westlichen Mittelmeer statt. Dort
hat sich das kräftige Tief HEIKE entwickelt, dass südlich der Alpen
schon für üppige Niederschläge gesorgt hat. Am heutigen Mittwoch
lenkt HEIKE zwar nicht mehr ganz so milde Luft wie in den vergangenen
Tagen zu uns, wirkliche Kaltluft kann man die über Deutschland
lagernde "feuchte Sauce" aber auch noch nicht nennen. Bedeckt, teils
neblig trüb, teils regnerisch, 3 bis 8 Grad lauten die Attribute des
heutigen Mittwochs.

In der Nacht zum Donnerstag kommt nun aber Bewegung in die Szenerie,
wenn sich nämlich Mittelmeertief HEIKE quasi selbst doppelt. Im
Klartext, ausgelöst durch physikalische Prozesse in höheren
Luftschichten in Verbindung mit der Orographie der Alpen bildet sich
über Österreich ein zweiter Tiefkern namens HEIKE2. Dieses Tief zieht
im Laufe des Tages unter Intensivierung via Tschechien nach Polen,
wodurch bei uns eine flotte, im Bergland sogar stürmische Nordwest-
bis Nordströmung in Gang kommt. Und genau diese Strömungsrichtung ist
nötig, um Kaltluft aus nördlichen Breiten anzuzapfen, die dann
tatsächlich ab Donnerstag in unseren Raum strömt. Zugegeben, es
handelt sich dabei noch nicht um die große sibirische oder
nordskandinavische Kälte, doch es reicht, um einigen Autofahrern vor
Ort Kopfzerbrechen zu bereiten - salopp ausgedrückt.

Schon in der Nacht zum Donnerstag sorgt die "Zellteilung" von Tief
HEIKE im Süden sowie in der südöstlichen Mitte für eine
Intensivierung der Niederschläge. Dabei sinkt die Schneefallgrenze
vom Schwarzwald bzw. dem Allgäu über die Schwäbische Alb, die
nordbayerischen Mittelgebirge und den Thüringer Wald bis zum
westlichen Erzgebirge auf 800 bis 400 m, während sie weiter östlich
zum Teil noch über 1000 m liegt. Bis Donnerstagfrüh kann es in den
genannten Mittelgebirgen 10 bis 20 cm, in Staulagen auch noch etwas
mehr Neuschnee geben. Neben den üblichen winterlichen
Begleiterscheinungen auf Straßen und Wegen muss durch den lebhaften
Wind in den höchsten Lagen (etwa oberhalb 800 m) zusätzlich mit
Schneeverwehungen gerechnet werden, während weiter unten, wo der
Schnee in nasser Form fällt, Schneebruch ein Problem werden könnte.

Am Donnerstag selbst kommt es von Süddeutschland über die östliche
Mitte bis hoch nach Brandenburg zu weiteren, teils kräftigen
Niederschlägen. Im Zuge der von Norden her stetig einströmenden
Kaltluft sinkt die Schneefallgrenze auf 500 bis 200 m ab. Für
Süddeutschland bedeutet das, dass es bis zum Abend in den meisten
tiefen Lagen schneit, wenn auch in nasser Form. In den mittleren und
höheren Lagen der betroffenen Mittelgebirge gibt es größere Mengen
Neuschnee, wobei man sich mit einer detaillierten Quantifizierung
etwas schwer tut. 10 bis 30 cm Neuschnee sind teilweise aber drin,
was - vor allem im Hinblick auf das kommende Wochenende - das Spuren
einiger Loipen ermöglicht und vielleicht auch den einen oder anderen
Liftbetreiber aktiv werden lässt. Da der Wind flott unterwegs bleibt,
kommt es in höheren Lagen bei Dauerfrost weiterhin zu Problemen durch
Schneeverwehungen. Weiter unten hingegen ist der Schnee nasser und
schwerer, was wiederum zu Schneebruch führen kann.

Der Norden und Westen des Landes übrigens bekommt zwar auch die
Kaltluft zu spüren, allerdings sorgt die weite Entfernung zum Tief
HEIKE2 dafür, dass es mit den Niederschlägen nicht so weit her ist.
Zwar kann sich der eine oder andere Schnee-, Schneeregen- oder
Graupelschauer entwickeln, was besonders in den Mittelgebirgen auch
mal zu punktueller Glätte führt, das ganz große Winterkino spielt
sich aber woanders ab.

Bliebe abschließend noch ein kurzer Blick auf die kommenden Tage, die
sich wechselhaft und relativ kalt, vor allem nach Nordwesten hin auch
nasskalt präsentieren. Temperaturmäßig werden tagsüber nicht mehr als
5 Grad erreicht, im Süden sowie in den Mittelgebirgen reicht es zum
Teil nicht mal für den Sprung über den Gefrierpunkt. Dazu kommt es
noch zu einigen Schnee- oder Schneeregenschauern, hier und da zeigt
sich aber auch mal die Sonne. In den Nächten kommt es verbreitet zu
leichtem bis mäßigem Frost, Straßenglätte inclusive.

Das erklärt Dipl.-Met. Jens Hoffmann von der

Wettervorhersagezentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in
Offenbach zum Wetter der kommenden Tage.


Hinweis:
Die aktuellen Wetter- und Unwetterwarnungen finden Sie unter:
www.wettergefahren.de

Aktuelle Wetter- und Klimainformationen finden Sie unter:
www.dwd.de

Die Vorhersage- und Beratungszentrale des DWD ist rund um die Uhr
telefonisch erreichbar unter Tel.: 069/8062-3333

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—-- Artikel wurde auf meinem iPad erstellt

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